Mein Wort zum Sonntag - Egal was kommt, mach was draus!

Erntezeit, Spätsommer oder Trübsal-Herbst? Du entscheidest...

Wahrscheinlich alles drei - je nachdem, wie jeder es für sich selbst wahrnimmt. Für den einen ist das Glas halb voll und für den anderen halb leer. Die eine erntet mit Freude die Früchte, die die Erde bereit hält, die andere sieht nur die kürzer und kälter werdenden Tage.

Mach was draus!

Jeder hat es selbst in der Hand bzw. im Denken und Fühlen, wie eine Situation, eine Sache, ein Mensch, eine Arbeit, ein Ergebnis... gedeutet wird. Mein Großvater (er wurde immerhin 93 Jahre alt) sagte immer: "Nichts ist so schlimm, als dass es nicht auch etwas Gutes hätte!" Ein ganz plattes Beispiel: Mich würde es nicht geben ohne den zweiten Weltkrieg, da meine Mutter aus Ostpreußen nach Schleswig-Holstein migrieren musste, um meinen Vater zu treffen.

Gerade die Generationen meiner (Groß-) Eltern kennen dieses:

Mach was draus! (Not macht erfinderisch.)

Meine Oma hat zum Beispiel aus dem, was sie auf abgeernteten Feldern fand, einen Eintopf gezaubert. So war Schmalhans nicht nur Küchenmeister sondern auch Kreativ-Trainer für ausgefallene Gerichte.

Meine Mutter hat sieben Mal in der Oberstufe das Gymnasium wechseln müssen. Immer wieder von Neuem galt es Freundinnen zu finden. Dabei hat sie gelernt, schnell Kontakte zu knüpfen.

Gerade die Frauen haben damals in Abwesenheit der Männer ihr Leben selbst in die Hand nehmen müssen. (Trümmerfrauen) Jammern und Klagen macht nicht satt und verschafft kein Dach über'm Kopf. Wenn es um's Überleben geht, muss gehandelt werden, egal, was einem passiert ist. Das sagt das Leben höchstpersönlich:

Mach was draus!

Halb voll oder halb leer?

Gehörst du zu denen, die sich bereits Sorgen machen, wenn es noch gar keine "Katastrophe" gibt? Frei nach dem Motto "Wehret den Anfängen" lieber einen Großeinkauf starten, wenn nur noch ein Brot (eine Schachtel Zigaretten, eine Dose Bohnen, eine Tiefkühlpizza) da ist?

Oder bist du jemand, der bei Nieselwetter ohne Schirm losgeht, weil der Himmel bestimmt gleich aufreißen wird? ;-)

Wie auch immer und wahrscheinlich weißt du das mit dem halbvollen Glas längst... dennoch kann es jetzt helfen, wenn der Novemberblues kommen sollte.

Mach was draus! (Das Glas ist halbvoll.)

Freu dich über Kerzenlicht und warmen Tee (Punsch) und amüsiere dich über Weihnachtsgebäck im Herbst. ;-) Schnapp dir das Buch, dass du schon so lange lesen willst und genieße die ruhigere Zeit.

Bau einen tollen Schneemann (auch wenn du keine Kinder hast), statt über das Weg-Frei-Schippen zu schimpfen. Versuche deine Morgentoilette oder dein Frühstück im Dunkeln zu gestalten... Werde erfinderisch beim Umdenken von Ärgernissen - nutze zum Beispiel die Zeit im Stau, um dir Weihnachtsgeschenke oder den nächsten Einkauf zu überlegen...

Mach was draus! (Du hast es in der Hand)

Du selbst bestimmst, was oder wer dich nerven darf. Niemand sonst. Wenn wir mit uns selbst zufrieden sind und gute Laune haben, kann uns so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Ist die Stimmung bereits im Keller, fehlt oft nur ein kleines Fünkchen, um Ärger zu entfachen. Du kannst dich allerdings bewusst für gute Laune entscheiden. Vergiss doch einfach, dass du eigentlich Recht hast - ein Disput bringt meist nicht viel, oder? Dein Ärger über die falsche Kassenwahl im Supermarkt hilft dir auch nicht dabei, schneller fertig zu sein, oder? Dein Blick auf die Dinge entscheidet.

Das wusste bereits Pippi Langstrumpf, die ihr Leben nämlich völlig selbst in die Hand genommen hat: "Ich mach' mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt!"

Wie machst du dir trübe Tage schön, verspätete Züge passend oder besserwisserische Zeitgenossen erträglich????