Animal Moves - Das große Krabbeln

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In der Fitnessszene wird es hochgelobt, das Krabbeln. Grundsätzlich bin ich keine, die sogenannten Trends hinterherhechelt, außer es ist eine sinnvolle Entwicklung.
Sogenannte Animal Moves sind seit Jahren fixer Bestandteil meines eigenen Trainings und des Trainings meiner KundInnen. Ich kann mich noch erinnern, wie mein Mann @krustenviech und ich 2013 beim Krabbeln in einer Parkanlage gefilmt und ausgelacht wurden. Ich dachte mir damals schon "mach du mal selber". Gemütlich ist was anderes.

Auch heute, fast fünf Jahre später, ist's immer noch anstrengend für mich. Das liegt an der hohen Effektivität.

Das passiert beim Krabbeln?


Beim Krabbeln berühren Hände und Füße den Boden, die Knie sind bei den meisten Crawling-Stilen leicht angehoben, der Kopf ist aufrecht.

Durch den Bodenkontakt werden die zahlreichen Nervenenden der Handfläche und Fußsohle stimuliert - jeweils über 20.000 - und schicken zig Informationen über die Nervenleitbahnen an die Schaltleitzentrale, das Gehirn. Das Hirn verarbeitet die Reize und schickt reflexartige Muskelkontraktionen durch den ganzen Körper. Das schult

  • die Reaktionsfähigkeit,
  • das Zusammenspiel der Muskeln,
  • die für die Bewegung zuständig sind (=Muskelschlingen /-ketten),
  • erhöht die Muskelfaserrekrutierung und
  • verbressert die Stellung und Beweglichkeit der Gelenke.

Das alles brauchen wir zur Verletzungsprophylaxe und dazu, um langfristig Trainingserfolge und -fortschritte einheimsen zu können.

Gerade jetzt im Winter ist die Reaktionsfähigkeit ein großes Thema: Die Straßen sind glatt, ein falscher Schritt, eine zu langsame Reaktion und wir rutschen aus.
Verbessern wir die Ansteuerung der Muskelfasern, reagieren wir ebenfalls schneller, aber das ist auch wesentlich für ein effektiveres und effizienteres Training. Je mehr Muskelfasern bei Belastung angesprochen werden, desto wirkungsvoller das Training.
Beim Crawling bewegen wir uns, wie beim Gehen, gegengleich fort – linke Hand und rechter Fuß, rechte Hand und linker Fuß machen einen Schritt. Wir trainieren also die asymmetrische Rumpfkraft. Bei jedem Schritt bildet sich Spannung vom einen Arm über die schrägen Bauchmuskeln zum gegenüberliegenden Bein, über die Beinrückseite hin zum Rücken und wieder zurück zum Arm. Das nennt man Training der Muskelketten, oder Verschaltung im X.
Muskelketten, auch Muskelschlingen, sind Muskeln, die miteinander in Verbindung stehen, um eine Bewegung zu ermöglichen.

Funktioneller geht es gar nicht!

Krabbeln spricht gleich mehrere Muskelketten an – die ventrale, die dorsale, die laterale und die mediale Muskelkette stehen unter Hochspannung.

Auf allen Vieren begeben wir uns in Positionen, die wir in Alltag und Training sonst nicht einnehmen. Wir bewegen unsere Gelenke in Winkeln, für die sie zwar gemacht sind, die wir aber für gewöhnlich sträflich vernachlässigen. Deshalb fällt es Erwachsenen auch so schwer, solche Bewegungen auszuführen, die Kindern leicht fallen.
Und genau da bringt uns das Crawling unübertreffliche Vorteile. Wir werden beweglicher ohne zu dehnen.

Durch die Verschaltung im X und die wichtigen Reize für unser Nervensystem ist das Crawling sehr intensiv. Der Einbezug des ganzen Körpers macht es zu einem anstrengenden Ausdauertraining.

Es ist also alles dabei, was dir im Training und Alltag hilft, besser zu werden!

Ich empfehle dir, für den Einstieg in dein Warm-Up den Baby Crawl einzubauen: Auf allen Vieren, Knie sind am Boden, die Füße liegen am Rist, krabbelst du mit erhobenem Kopf gegengleich dahin. Am besten machst du das 5min lang.

Frohes Krabbeln!

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