Erst denken, dann reden

Leider habe ich diesen Grundsatz mal wieder nicht beachtet und mich um Kopf und Kragen geredet und keinen Plan, wie ich aus dieser Situation wieder rauskomme.

Vor ein paar Monaten habe ich Ole mal zum Schnuppertauchen mitgenommen, ganz einfach, weil ich Tauchen für das schönste Hobby der Welt halte. Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie sie dabei viel Hilfestellung braucht, doch sie kam sehr gut klar mit der Ausrüstung
, hatte auch wenig Mühe mit ihrer Balance unter Wasser.

Sie konnte sogar ohne Handreichung alleine schwimmen, dahin, wo sie hin wollte. Ich habe mich schon gefreut, dass ich jetzt nicht nur eine Chauffeuse habe, die mich zum Tauchen fährt und dann die Zeit über wartet, bis ich wieder aus dem Wasser komme, sondern ich einen Buddy zum Tauchen habe.

Das herkömmliche, kommerzielle Tauchen hier auf Phuket findet mittels Tauchbooten statt. Man zahlt für einen Tag 3-4000 Baht, bekommt dafür drei Tauchgänge und wenn man will, die Ausrüstung. Das Boot tuckert dann zu den besten Tauchplätzen hier in der Umgebung, man springt mit 20 bis 50 anderen Tauchern ins Wasser, ist aber meist gebunden an eine Gruppe.

Für mich ist das zwar interessant, wenn ich den Tauchplatz nicht kenne, aber zum Fische gucken und fotographieren (lernen) sind solche Touren eher ungeeignet, weil man einfach keine Zeit dafür hat. Die Gruppe will meist in Bewegung bleiben und 8 Leute können nicht vor einem Loch in der Koralle warten, bis der Krebs mal rauskommt und ich auf den Auslöser drücken kann.

Deshalb bevorzuge ich es hier von Land aus ins Wasser zu gehen. Ich kenne nur leider sehr wenige Stellen, wo ich von Land einsteigend aus lebendige Unterwasserwelten beobachten kann und ich diese Gegend so gut kenne, dass ich mich traue alleine zu tauchen. Neue, mir unbekannte Plätze erstmals zu betauchen, allein, ohne Buddy, das ist selbst für mich zu leichtsinnig. Einen ständigen Buddy habe ich noch nicht gefunden, da die meisten hier lebenden Taucher ja normalerweise arbeiten, wenn ich meinem Hobby fröne.

Nur leider hat sie nach dem Tauchgang gemeint, dass es langweilig für sie sei und deshalb ein einmaliger Versuch.

Heute weiß ich, dass sie Probleme hatte, den Druck in Ihrem Kopf auszugleichen und Angst, dass sie ihre Gehörgänge schädigen könnte. Sie hat halt nur aus Höflichkeit nichts gesagt, obwohl ich ein paar Mal nachgefragt habe.
Mittlerweile spricht sie dank ihres Englischlehrers auch viel besser englisch, wichtiger, versteht viel mehr und ganz wichtig, sie fragt nach, wenn sie etwas nicht versteht (und es sie interessiert).

Gestern haben wir wieder mal drüber gesprochen, das heißt ich habe ihr etwas vorgeschwärmt und das sie was verpasst. Da kam ihr Vorschlag, dem ich in meiner Begeisterung auch zugestimmt habe.

Ich gehe mit Dir tauchen, wenn Du Fisch isst.

Ich mag Fisch, wenn er im Stück gebraten wurde. Was ich nicht mag, ist gekochter Fisch, pürierter und zu Bällchen geformter Fisch, Fisch gehackt in irgendwelchen Gerichten. Und mit Fisch meine ich alles, was im Wasser lebt, also incl. Muscheln, Schnecken, Krabben und sonstiges im Wasser lebendes Getier.
Vor allem mag ich keine Fischsouce!

Fischsouce ist so ein maggiähnliches Zeug, nur eben auf Fischbasis und ist vor allem eines, salzig mit einem ewig anhängenden Fischgeschmack im Abgang. Und das Zeug kippen die hier buchstäblich überall dazu.

Ihr müsst Euch vorstellen, Ihr bestellt zum Frühstück ein Omelett mit Zwiebeln und Pilzen . Es sieht genauso aus, wie ein Omelett aussehen soll nur wenn ihr es esst, schmeckt es salzig nach Fisch. Nichts für meine Geschmacksnerven.
Dasselbe beim ordinären Rohkostsalat. Der wird zuerst so gewürzt, bis er als auch als Saunaersatz taugt und dazu noch in diser Fischsouce zusammen mit Essig ertränkt, das man noch etwas schmeckt, wenn die Geschmacksnerven den Schärfeschock überwunden haben. Man schmeckt aber nur salzigen, sauren Fisch, dabei hat man gerade eine Tomate im Mund. Das nennt sich hier Papayasalat und kommt täglich auf den Tisch oder Fußboden.

Das ist aber nur ein Grund, warum ich kein Fisch esse. Der zweite Grund ist die Herkunft des tierischen Eiweiss. betrifft also auch Fleisch und Eier.
Man kann hier Fisch und Fleisch in normalen Supermärkten kaufen, die meisten Restaurants kaufen es aber bei kleinen Händlern oder auf Märkten.
Bei den kleinen Händlern werden die Lebensmittel den ganzen Tag durch die Gegend gefahren,

auf den Märkten sonnen sie sich, bis sie gekauft werden .

Wahrscheinlich so lange, bis sie sich wieder aus eigener Kraft bewegen können. (böswillige Unterstellung, ich weiß)

Aus diesen Gründen bin ich und werde ich hier mehr und mehr zum Vegetarierer, denn bei Obst und Gemüse kann es eher selten passieren, dass man wegen Verdauungsproblemen ein paar Tage den Thron besetzen oder gleich ins Krankenhaus muss, was gar nicht so selten ist, auch unter thailändischen Restaurantbebreibern.

Vegetarismus ist aufwendig

Bei unserem Trip in den Nordosten, bei dem wir zum ersten Mal tagelang zusammen gegessen haben, hat es sich herausgestellt, dass es für Thais nicht so einfach zu scheinen scheint, vegetarisch zu kochen und zu essen. Ich habe Ole einen von mir zubereiteten Salat, irgendwas vom Mittelmeer, mit Oliven, Olivenöl und so, kosten lassen, aber für sie ist das nach nichts schmeckend. Wie soll sie oder ein anderer Thaikoch dann wissen, was die richtige, nach-nichts-schmeckende Zusammenstellung ist?

In den Restaurants geht es relativ einfach, vegetarisch und ohne Fischsouce zu bestellen, aber ich habe ja fast nur in den Familien gegessen und Ole musste den Köchinnen immer erklären, wie ich mein Essen haben will. Und das scheint ihr nicht zu passen!
Das scheint ihr so wenig zuzusagen, dass sie mir diesen Vorschlag gemacht hat, sie taucht mit mir, wenn ich esse wie jeder andere.

Wie soll ich mich entscheiden?

Tauchen und fotographieren, wann und wo ich will, weil ich einen Buddy habe (den ich selbst sogar ausbilden kann) und Fisch essen, dabei in Kauf zu nehmen, dass ich bei jedem Essen einen Fischgeschmack im Hals habe und schlimmstenfalls meine Krankenversicherung in Anspruch nehmen muss.
oder keines von beiden.

Und das alles nur, weil wir stundenlang auf einem riesigen See voller Seerosen und Lotosblüten rumgondeln mussten
und mir etwas langweilig war!

Dabei ist der See schon ein Naturschauspiel,

nur eben nicht unbedingt diesmal. Es soll allerdings Jahreszeiten geben, wo der See komplett mit rote Blüten übersät ist.

Dabei sind dies nicht nur Seerosen, sondern in vielen Ecken ein Teppich aus Lotosblüten.

Hier habe ich wieder einen Kulturschock erlebt. Während ich andächtig auf die riesigen Blüten starrte und innerlich erzürnte, weil das Boot keine Rücksicht darauf nimmt; rissen meine drei thailändischen Mitfahrer völlig ungeniert Blüte um Blüte ab und puhlten die Kerne raus, die zugegebener Maßen gut schmeckten.

Satt gesehen, auch wenn es regnerisch trüb war.

Man soll hier eigentlich nur morgen um 6 bei Sonnenschein aufschlagen.
Dafür hatten wir weite Strecken freie Fahrt, die Schraube des Bootes musste weniger häckseln und weniger oft gesäubert werden und wir kamen schneller zur Insel, wo, Ihr glaubt es kaum , ein Tempel steht.
Dessen Drumherum passt allerdings viel besser zu diesem Ort.

Auf der Rückfahrt kam es dann zu dieser obigen Abmachung. Warum muss ich auch immer so euphorisch sein! Egal.
Wer diesen See befahren will, findet ihn unweit südöstlich von Udon Thani, in Chiang Haeo.
Und ja, er ist riesig.
Allerdings braucht sich niemand Sorgen machen, er wird vom Netz entfernt, ich habe 9 Funkmasten an den Ufern gezählt. Wahrscheinlich können hier 10000 Chinesen gleichzeitig streamen.


Für Chinesen und andere Leute, die wenig Zeit haben, ist wohl dieses Arrangement gedacht, aus den richtigen Winkel sieht das aus wie echt.

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