Mäx sucht seinen Sport

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Lange habe ich nichts von mir hören lassen - es tut mir leid, ich hatte Pfote. Da nützen auch die hysterischen Rufe "Wir wollen Mäxchen!" der Punks nichts. Ebenso wenig, wie die interessierten Leserbriefanfragen, ob ich immer noch zu "dieser Hundewaldorfschule" (Bitte habt Verständnis, dass ich mich aus Loyalität zu meinem Frauchen garantiert nicht zum hiesigen Schulsystem äußern werde!) ginge. Wenn hund Pfote hat, hat hund Pfote und kann nicht tippen. Punkt.
Sicherlich bin ich in gewisser Weise recht technikaffin, aber solch Programme, die Sprache automatisch in Text umwandeln, geben mir nichts. Dieses unkorrigierte "grrrmghwaugrrrph" vermag doch niemand ohne Bauchschmerzen zu lesen. Einige Zweibeiner sehen das ja gar nicht so eng und hauen raus, was das Zeug hält, ich habe bei Veröffentlichungen jedoch gewisse Ansprüche. Das liegt am Einfluss meines Adoptivrudels? Mag sein. Gleichzeitig lehrt mich dieses aber auch Toleranz, von der ich selbst sehr gern mehr erfahren würde.

Es ist kaum zu glauben, wie hochschnäuzig manch Deutsche Schäferhunde, Deutsche Doggen, Deutsche Bracken und kleine Feudel - Entschuldigung, Deutsche Terrier natürlich - sowie deren Rudelführer sein können! Hast du keinen Stammbaum, bist du unten durch! Ich habe schnell gelernt, dass "Äh, weiß ich jetzt auch nicht so genau" auf die Frage nach meiner Rasse gleichbedeutend mit einem unterwürfigen Einklemmen des Schwanzes ist und mit Ignoranz des Außenseiters, schlimmstenfalls Dresche, einhergeht. Mittlerweile sage ich ganz selbstbewusst, ich sei ein Kaschubischer Fuchs. Wer mir dann noch ein Gespräch aufzwingen will, erhält ein knappes "eng verwandt mit dem Harzer Fuchs" drangehängt. Dann herrscht Ruhe. Entweder, weil sich niemand die Blöße geben will, einzugestehen, noch nie von dieser Rasse gehört zu haben, oder, weil der Fragende ob genannter wirklich altdeutschen, auf der Roten Liste geführten, also vom Aussterben bedrohten, Rasse vor Ehrfurcht erstarrt.

Uuh, wie ist mir dieser Rassismus-Dreck zuwider!
Hier kann ich's ja sagen: Ich bin dank eines Fluchthelfers zunächst mal ohne gültige Papiere über die grüne Grenze nach Deutschland gekommen. Und deshalb bin ich am Leben! Ein Umstand, von dem ich bis vor ein paar Wochen nur träumen konnte. Aber der einzige, der zählt!

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Augenscheinlich schweife ich ab, denn für diesen Beitrag war nur geplant, euch durch ein paar Fotos die versprochenen Einblicke in mein Klassenzimmer zu gewähren.
Korrekt. Trotz noch nicht vorhandener Schulpflicht samt Hundeführerschein, gehe ich mit meinem Frauchen regelmäßig zweimal wöchentlich zur Schule. Und ich habe sogar Spaß daran.

Meist steht Unterordnung auf dem Stundenplan. Selbst das ist okay, obwohl mich die Bezeichnung dieses Fachs ein wenig stört. Das übliche Sitz-Platz-Gedöns ist manchmal etwas langweilig, aber der Lehrer ist methodisch ganz gut drauf. Neulich haben wir "Reise nach Jerusalem" gespielt und ich habe bloß nicht gewonnen, weil so ein Hackenbeißer meinte, ich würde schon wieder aufstehen, wenn er mir die Zähne zeigt. Sein Plan ist aufgegangen - ich muss einfach noch etwas cooler werden.
Slalom bei Fuß um abgelegte Klassenkameraden ist auch ganz witzig. Da bin ich gut. War letzte Woche allerdings etwas peinlich. Plötzlich schallte es: "Mäx ohne Leine!" Frauchen ließ die Leine fallen und ging mit mir an der Seite weiter. So wird's eigentlich gemacht, damit der Zweibeiner noch rasch auf die Leine treten kann, falls ein Artgenosse doch auf andere Gedanken kommt und ausbüxt. "Ohne Leine hab' ich gesagt!" Ungläubiges Schweigen. Das dürfen sonst nur die beiden Jagdhunde im zweiten Lehrjahr, doch nicht kaum vier Wochen eingeschulte ABC-Schützen! Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin wie immer der Größte und habe die Aufgabenstellung locker gewuppt. Nun muss ich nur hoffen, dass alle Klassenkameraden meine unangenehme Vorführung als Streber bis nächsten Mittwoch vergessen haben werden.

Am liebsten ist mir die Pause. Da ist Toben angesagt. Leider habe ich erst zwei Freunde. Ich traue mich noch nicht so recht, auf die anderen zuzugehen. Die wiederum zeigen wenig Interesse an mir. Frauchen sagt, das liegt daran, dass ich weder nach Fisch noch nach Fleisch rieche, nicht nach Rüde, nicht nach Weibchen, weil man mich ja, wie berichtet, meiner Männlichkeit entledigt hat. Die Jungs können mich nicht richtig einordnen, ich muss sie durch Spielaufforderungen auf mich aufmerksam machen. Einfacher gesagt als getan, wenn man noch etwas schüchtern ist.

Sport ist ganz, ganz wichtig. Es handelt sich dabei definitiv um mein Lieblingsfach!
Bei diesem Spiel, dessen Namen ich vergessen habe, haben wir alle nicht geschnallt, dass wir die schwere Plastikkugel gemeinsam ans andere Ende des Spielfeldes rollen sollten. Und? "Kriegen" spielen ist doch viel lustiger!

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Okay. Die Tatsache, dass ein langgezogener Pfiff das Ende des Spiels bedeutet und alle Hundschaften den Platz zu verlassen haben, sollte ich vielleicht mal irgendwann akzeptieren. Es gab aber noch keine rote Karte!
Ganz im Gegenteil, ich durfte noch ein wenig in die Geräteturngruppe. Mal als Test, wie "das Mäxchen" sich anstellt. Ausgereift nennt sich diese Sportart Agility.

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Hier seht ihr, wie ich mich nach eingehendem Studium des Parcours-Plans an der "schmalen Brücke" ausprobiere. Zugegebenermaßen lief das nur über Bestechung. Sollte ich mich für Agility begeistern (und natürlich auch das Frauchen, denn das muss bei Wettkämpfen nebenher rennen), werde ich den gesamten Geschicklichkeits-Parcours inklusive Tunneln, Wasserbecken, Hürden, Wackelbrücken etc. eines Tages ganz alleine absolvieren. Flink und wendig werde ich eine bestimmte Reihenfolge der Hindernisse im Rahmen eines vorgegebenen Zeitfensters absolvieren. Ohne Leckerlis, ohne Leine, nur für die Ehre!
Ich glaube, das wird mein Sport! Agility schockt! Ich finde es jedenfalls besser, als ohne Sinn und Verstand einer Kugel hinterherzulaufen.

Tschüss, euer Mäx





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25.08.2019


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