WDR-Chor - Nein, nix Omagate und Umweltsau, sondern ein sehr schöner Flashmob!

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Heute breche ich mal eine Lanze für den WDR, die können auch wunderschöne Sachen, wofür sicher genug Leute freiwillig zahlen würden! ;-) Es singt hier nicht ein Kinder- sondern ein Erwachsenenchor, nämlich der WDR-Rundfunkchor. Wer es nicht weiss, hier eine kurze Erklärung zum Flashmob:

Flashmob (englisch flash mob; flash „Blitz“, mob [von lateinisch mobile vulgus „reizbare Volksmenge“[1]]) bezeichnet einen kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei dem sich die Teilnehmer persönlich nicht kennen und ungewöhnliche Dinge tun. Flashmobs gelten als spezielle Ausprägungsformen der Cybergesellschaft (virtual community, Online-Community), die neue Medien wie Mobiltelefone und Internet benutzt, um kollektive direkte Aktionen zu organisieren.

Wikipedia

Diese Flashmob-Version hier wird in Wikipedia nicht beschrieben. Denn er ist professionell organisiert, die Teilnehmer kennen sich natürlich und tun auch nichts an sich ungewöhnliches. Ungewöhnlich ist aber, dass sie es an so einem Ort tun und die Art und Weise der Darbietung und des Ablaufs. So wird der Eindruck einer spontanen Aktion von Laien erzeugt. Solche Flashmobs findet man auf YouTube dutzende, viele davon sehr gelungen und schön.

Sie singen das für mich schönste Musikstück überhaupt, das mich fast jedesmal zu Tränen rührt (womit ich sicher nicht allein bin), den Chor der Gefangenen aus der Oper Nabucco (3. Akt, 2. Szene) von Giuseppe Verdi (1813 - 1901). Ich habe noch von niemandem gehört, dass er ihm nicht gefällt. Persönlich hatte ich damit schon eine Reihe wunderschöner, unvergesslicher Erlebnisse:

  1. Ich habe die Oper elf- oder zwölfmal auf der größten Opernbühne der Welt gesehen, in der Arena di Verona, ein 2.000 Jahre altes römisches Amphitheater in einer der schönsten Städte Italiens (und davon haben die Italiener wahrlich viele)! Es ist das zweitgrößte nach dem Kolosseum in Rom, aber viel besser erhalten. Die Opernfestspiele finden dort immer im Juli und August statt und Nabucco ist neben Aida der Dauerbrenner.

    Der Gefangenenchor ist wohl das einzige Musikstück, das während der Opernaufführung wiederholt wird. Es ist immer dasselbe: Nach der ersten Darbietung gibt es langen stehenden Applaus, begleitet von "Bravo!"-Rufen vor allem von den Italienern, bevor der Maestro zur Wiederholung ansetzt. Ein Manko ist, dass viele Gäste nicht zu wissen scheinen, dass der Gefangenenchor ganz lang piano und pianissimo ausklingt. So klatschen sie oft zu früh los, wenn noch gesungen wird, aber manchmal haut es auch hin.

    Einen wunderschönen Brauch gibt es in der Arena: Es werden (sehr kleine und überteuerte) Kerzen verkauft oder die erfahrenen Besucher wie ich bringen sich selbst eine (wesentlich größere) mit. Die Oper beginnt in der Abenddämmerung und mit zunehmender Dunkelheit sieht man immer mehr Kerzen im riesigen Oval (23.000 Sitzplätze) brennen.

    Leider sind die meisten Kerzen bis zum Gefangenenchor, der ja recht spät kommt, nach etwa 70 % der Zeit, längst abgebrannt. Aber es gibt auch etliche schlaue, die sie sich dafür aufheben, und natürlich uns alte Hasen. Alles in allem war das jedesmal wieder ein unvergessliches Erlebnis, egal, ob ich allein oder mit anderen da war!
    .

  2. Als ich noch in Bad Tölz wohnte (und auch bei der Stadt Bad Tölz angestellt war) gab es den Erst- und Einweihungsbesuch von Vertretern unserer neuen Partnerstadt San Giuliano Terme in der Toskana. Es war ein wunderschöner heißer Sonntag und am späteren Abend, als wir noch etwa 20 bis 30 Leute waren, haben wir zusammen den Gefangenenchor auf italienisch gesungen (ich konnte den Text), und zwar auch zweimal! Auch das werde ich nie vergessen!

Gut und getragen dirigiert dauert er mit dem Orchestervorspiel zwischen etwa 4:50 und 5:20 Minuten. Das Vorspiel dauert dann etwa 1:10 Minuten. Jetzt endlich zum Flashmob:

Steemit blau.dünn.png

Und hier noch vier weitere der schönsten Aufnahmen auf YouTube:

In der Arena di Verona 2000, er klingt wunderschön und ungestört 20 Sekunden lang aus!

Ich konnte nicht eruieren, wo das ist, in der Arena nicht, trotz des gewaltigen Bühnenaufbaus. Darbietung, Ton, Bild und Kamera sind exzellent, das ist meine Lieblingsaufnahme, und hier ist die Wiederholung dabei, und beide Male klingt er wunderbar und ungestört aus, wenn auch etwas kürzer!

Und noch eine wunderschöne, besondere Darbietung, hier die DeepL-Übersetzung eines Teils des Begleittextes:

Nabucco ist zu einem Symbol der Vereinigung Italiens geworden und wird am 12. März 2011 im Teatro dell'Opera di Roma anlässlich des 150. Jahrestages der italienischen Einheit unter der Leitung von Riccardo Muti aufgeführt. [...] An diesem denkwürdigen Abend in Anwesenheit von Giorgio Napolitano, Präsident der Italienischen Republik, und Silvio Berlusconi, Präsident des Rates, wird Riccardo Muti, berührt von der Begeisterung des Saals, ausnahmsweise eine Zugabe des Sklavenchors geben, indem er das Publikum bittet, sich dem Chor anzuschließen.

Beim ersten Mal klingt er noch lang und ungestört aus, beim zweiten Mal wird leider sehr früh dreingeklatscht. Aber es ist besonders ergreifend, wenn das Publikum mitsingt, so dass manche Chorsängerinnen zu Tränen gerührt sind! Und es geht ja hier um nichts weniger als die 150-jährige Befreiungs- und Einigungshymne der Italiener, die viele als Nationalhymne haben wollen und bisher als ihre zweite Nationalhymne bezeichnen, wenn nicht sogar als erste, wie die Lega (Nord)!

Es wäre sicher die schönste Nationalhymne der Welt und es gab auch schon einige ernsthafte Vorstösse dazu. Ich schreibe noch einen Beitrag, wo ich auf diesen bis heute bedeutenden gesellschaftlich-politischen Hintergrund des Gefangenenchors eingehe, der auch sehr viel mit der Person Verdis zu tun hat und sogar auch mit seinem Namen!

Zum Schluss ein weiterer Flashmob aus Peru, der sogar noch schöner ist als der vom WDR:

Steemit blau.dünn.png

Und jetzt noch der Text, dann kannst du mitsingen, es ist gar nicht so schwer! Und es ist nach ein wenig Übung erhebend, ergreifend, hocherbaulich und wahrscheinlich sogar elektrisierend und gänsehauterzeugend, vor allem an den beiden Höhepunkten!

Von Temistocle Solera


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