RE: RE: „Tante Emma Laden"
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RE: „Tante Emma Laden"

RE: „Tante Emma Laden"

Liebe Gertraud, was ein schöner Einblick in die Zeit, als noch mit Schillingen bezahlt wurde. Und selbst der Wechsel zum Euro ist ja noch vergleichsweise "jung".

Auch zeigt es, wie unterschiedlich die Zeit-Wahrnehmung ist, je nachdem wann und wo wir aufwachsen. Ich bin vor mehr als 30 Jahren in deutschen Großstädten erwachsen geworden und kenne aus meiner Jugend nur schlecht gelaunte, leise vor sich hin nörgelnde Menschen an der Kasse.

Sie nörgelten dabei nicht, weil sie unfreundlich waren. Die beste Erklärung, die ich heute dafür habe ist: Sie empfanden sich als hilflos in Zeitnot. So zumindest würde ich mein eigenes Gefühl beschreiben, wenn ich heute zurückblicke und an die Zeit denke, wenn ich selbst noch ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat, wenn es in der Kassenschlange nicht vorwärtsging.

Als ich vor vielen, vielen Jahren in meine neue Wahl-Heimat Kärnten zog, habe ich lange gebraucht, bis ich selbst ausreichend entschleunigt bin und auch in einer langen Sschlange entspannt bleibe. Das freundliche, gelassene Miteinander hat aber ganz sicher viel dazu beigetragen und auf mich abgefärbt. Die Gespräche im Laden, es gibt sie noch. Aber seltener werden sie auf jeden Fall.

Vielleicht sollte ich mir selbst einmal ein Herz fassen und meinen Nachbarn ansprechen, wenn wir gemeinsam in der Schlange warten. Ein paar Worte und ein Lächeln mit den Mitmenschen zu teilen ist auf jeden Fall erstrebenswert.

Danke für diese Geschichte und Deine Einsichten. Ich freue mich schon auf weitere Beiträge!

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