kleine große Liebesgeschichte Part IV.

Zwei Wochen sind es her, dass ich ihn nach zwei Jahren wieder gesehen habe. Zwei Wochen voller Unsicherheit, Hoffnung, Wut, Angst, Verständnis und dennoch nicht verstehen .. Zwei Wochen, in denen ich immer noch an der Leine hänge, von der ich mich eigentlich endlich befreien wollte.

Nachdem wir uns getroffen hatten, an diesem Montag vor zwei Wochen, war Funkstille. Er meldete sich nicht. Hatte ich mir alles nur eingebildet? Ich schrieb ihm eine Nachricht, in der ich vorsichtig fragte, wie es ihm ginge. Keine Antwort.. Ich fragte ihn, ob er bereit wäre, sich diese Zeit zu nehmen, für uns, für mich, in Ruhe zu reden. Keine Antwort. Dann, am Ende der Woche die Antwort, er müsse wieder zurück fahren. Dieses Mal ginge es nicht, das nächste Mal, wenn er in Wien sein würde..

Und wieder wurde ich von ihm rausgeschoben. Gut.. Und wieder verstand ich es, denn er hatte einen Zahnarzttermin und war nicht in der Lage...

In diesen Tagen nach dem Treffen war ich wie gelähmt. Zuerst dieses Unverständnis, warum er sich nicht mehr meldet. Ist er verwirrt? Habe ich was falsches gemacht? Warum dieses Schweigen? So viele Fragen, auf die nur er antworten kann. Oder doch ich selber?

Ich begann, über das ganze nochmal gründlich nachzudenken. Ja, ohne Zweifel weiß ich, dass er viel für mich empfindet. Ich weiß, dass er unter wirklich vielen Männern der erste war, der mich wirklich umgehauen hat, von dem ich so schwer loskomme. Aber ohne Zweifel weiß ich auch, dass er etwas gemacht hätte, würde er genau so stark wie ich diese Zuneigung spüren. Ich musste beginnen, mich selbst zu lösen von dieser Leine.

Es ist nicht schwer für mich, wenn ich es möchte, ein Date mit einem beliebigen Mann zu haben. Also tat ich das das Wochenende darauf.

O., ein 36 jähriger Musiktherapeut. Wirklich hübsch und wirklich nett. Und die Tatsache, dass ich das ganze Wochenende über bei ihm blieb, lässt erahnen, wie wir harmonierten und wieviel Spaß wir hatten. Aber es war dennoch oberflächlich. Für ihn war es, wie ich ein paar Tage später erfuhr, eine einmalige Sache. Gut.

Dann traf ich mich mit F., 34 Jahre alt. Musiker und Filmemacher. Wirklich netter Typ. Aber nicht meiner. Ich offensichtlich schon seiner, doch ich reagiere nur ungern auf seine fast täglichen Versuche, mich nochmal zu treffen.

Es könnte wohl so weitergehen, aber danach hatte ich auch schon wieder genug. In der zweiten, also vergangene Woche, begann ich, zu überlegen, warum ich ihn so unbedingt an meiner Seite haben wollte.

Als wir uns kennenlernten, kaufte ich mir ziemlich bald darauf endlich den VW Bus, den ich mir immer gewünscht hatte. Er war dabei. Es war unser Kind. Wir tauften sie Berberitze. Mit diesem Bus hatten wir viele schöne Momente, unvergessliche. Beide hatten wir diesen Traum. Bis er schließlich fortging, um seine eigene Reise zu beenden, die er noch immer nicht beendet hat...

In dieser Zeit steckte ich viel Liebe in die Berberitze, ich machte auch ein paar Trips alleine, aber etwas fehlte. Alles darin erinnerte mich an ihn. An uns darin. Im Frühling letzten Jahres verkaufte ich sie sehr schweren Herzens. Ich träume immer noch von ihr.

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Und das fiel mir wieder ein. Ich möchte das machen, ich wollte das schon immer machen, aber ich dachte, ich müsse es mit dem richtigen Mann machen. Mit ihm.

In dieser zweiten Woche also, widmete ich mich wieder MEINEM Traum. Ich sah mir viele Videos und Dokumentationen von Reisenden mit Bus an. Und ja, da bekomme ich Herzklopfen. Das startet meinen persönlicher Motor. Aber, es sind fast immer nur Paare... Das holte mich zwar zunächst wieder runter, dann aber fand ich die Geschichte dieser Frau

Danach beschloss ich, ihm eine letzte Nachricht zu schreiben. In der ich klar sage, wie ich mich fühle wegen ihm und dass ich Klarheit möchte. Es wurde eine sehr lange Nachricht und ich wusste, mit dieser würde ich selbst loslassen, ihm aber dennoch noch eine Gelegenheit geben.

Und wieder keine Antwort. Bis vorgestern, Sonntag. Es gehe ihm "so, so.." er habe das Gefühl, er drehe sich im Kreis und morgen würde er nach Wien fahren, ob wir in echt sprechen können... Meine Antwort - ja.

Ich denke, heute werde ich ihn sehen. Vielleicht erst morgen. Ich habe keine Angst mehr. Ich bin müde von dieser Sache. Es ist meine Entscheidung. Ich werde ihn treffen und ich werde mich von der Leine lösen.

Danke fürs Lesen.
@margemellow

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