kleine große Liebesgeschichte. Part III

Die Nacht war kurz, ich konnte nicht schlafen, in der Früh waren die Gefühle auch nicht weggeträumt...

Physiotherapie um 9:00. Der Therapeut ist richtig nett. Und sieht gut aus. Ich kenne den Blick eines Mannes, wenn ich ihm gefalle. Ich flirte gern. Aber irgendwie bin ich blockiert, warum wohl.. Aber ich will nicht blockiert sein.

Als ich rausgehe, denke ich, verdammt, ich will mich wieder verlieben, ich will diesen Typen, der mit mir diese Träume auslebt. Und dann fällt es mir wieder ein, ach ja, den gibt es ja, aber aus irgendeinem Grund sind wir nicht zusammen und tun es nicht.

Dann treffe ich zufällig in der Ubahn Station eine gute Freundin.. Wir sehen uns nicht oft, aber wir telefonieren. Genau das brauche ich jetzt, sie ist eine Realistin. Ich fahre zwei Stationen mit ihr mit, einfach so, und erzähle ihr die Situation, das tut gut und sie hat aufbauende Worte für mich. Heute werde ich ihn endlich sehen und wissen, wie es um unsere Gefühle steht.

Als ich zuhause bin, beginnt das Warten. Ich sehe schrecklich aus, hatte ja nicht viel Schlaf. Ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut. Ich nehme ein Bad. Dann schreibe ich ihm, es ist schon 17 Uhr.

-Sehen wir uns heute? Bist du schon in 🇦🇹?
-hola Mar, ich bin noch in.... Heute geht es sich nicht aus. Könntest du morgen am Vormittag?
-morgen kann ich nicht, ich bin nicht in Wien...
(...)
-du, ich hätte gerne diese Umarmung, wenn du ankommst. Ist dir das zuviel, denkst du?
-ich glaube nein.
-ich kann dich mit dem Mondscheintaxi wohinbringen
-wo ist denn das Mondscheintaxi?

... Und dann stand er da. Vor der Ubahnstation vor meinem Haus. Alle Nervosität war einfach weg.

Ich ging auf ihn zu, er sah mich an. Zuerst ernst, ich lächelte.. Es war ein ehrliches Lächeln, ich konnte nicht anders. Ich merkte, wie sein Gesicht sich auch entspannte, und dann dieses Lächeln.. Dieser Blick. Ganz leise sagte er "Hallo", und dann die Umarmung. Fest. Wir standen einfach da, Augen zu, die Körper ganz fest aneinander gedrückt. Diese Arme! Dieser Geruch. Er ist so groß, dass mein Kopf genau unterhalb seines Kinns liegt, fest an seine Brust gedrückt. Ich denke, wir standen 5min so da. Atmeten. Beruhigten uns. Dann das Loslassen. Wir sahen uns an, und lächelten, einfach. Immer noch standen wir vor dem Ubahn Eingang.

Wo steht das Mondscheintaxi? Ich sagte, komm, gehen wir.

Wir gingen über die Straße, und stiegen ins Auto. (Ich habe gerade das Auto meiner Mutter) Unser Mondscheintaxi, das uns schon an viele Mondscheinorte gebracht hatte.

Wir fuhren ein Stück und parkten. Dann sahen wir uns an.. Wir redeten, ich weiß nicht mehr worüber, aber es war nicht oberflächlich. Es war echt, ehrlich. Wir sagten immer wieder lächelnd, manche Dinge ändern sich nicht... Auch wenn wir uns auf unseren Reisen verändert haben. Wir waren immer noch die selben. Und die Gefühle schienen auch so.

Wir genossen einfach unsere Gesellschaft. Dann umarmten wir uns wieder. Er öffnete seine Jacke, dann die Weste, die er drunter anhatte, und legte meine Hand auf seine Brust. Das machten wir früher auch immer... Um uns Energie zu geben. Ich legte meinen Kopf dazu. Sein Gesicht in meinen Haaren. Wir atmeten. Lange. Ich spürte, wie mich seine Hände, eine an meinem Rücken, der andere Arm um meinen Kopf herum zu meiner Schulter, sanft und vorsichtig streichelten. Ich spürte seine Finger. Ab und zu öffnete ich die Augen und sah seine Beine. Er war es wirklich.

Es war so natürlich, als hätten wir uns gestern erst gesehen. Wie kann das sein?

Dann blickten wir uns lange in die Augen. Würde er mich küssen? Es fühlte sich so an. Er legte seinen Kopf auf meine Brust. Und dann die Hand. Ich spürte seine Energie.

Kein Kuss. Nicht auf den Mund.

Ein Kuss auf den Kopf. Auf den Hals. Die Brust. Die Hände.. Ich streichelte seinen Hinterkopf, er schloss die Augen. Ich fuhr ihm durch die Haare und küsste seine linke Schläfe. Wie er es genoss. Und ich auch. Was passierte da?

Ich schlug vor, ihn jetzt zu seinem Freund zu fahren, bei dem er in Wien schlafen wird. Einverstanden.

Dann drehte sich zu mir, kam ganz nah an mich ran, streckte seinen Arm über mich aus, griff nach dem Gurt, um mich dann anzuschnallen. Ich begriff gar nicht, was passierte.

Wir fuhren los, es war nicht weit. Ich stieg aus, um ihn nochmal zu umarmen. Vielleicht küsst er mich jetzt?

Er wollte seinen Rucksack vom Rücksitz holen und kramte noch ein wenig im Auto darin herum. Ich wartete draußen. Als er fertig war, umarmten wir uns nochmal fest, er gab mir einen Kuss, knapp neben den Mund... Und sagte, ich würde ihn auf schmutzige Gedanken bringen. Ich flüsterte ihm ins Ohr "gut"...

Und dann ging er. Kein Kuss.

Als ich ins Auto steigen wollte, fand ich das auf meinem Sitz ...

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Das ist ein SchokoWaffelDing. Ich liebe es, und er weiß das.

Ich erinnerte mich, dass er mir früher immer irgendwo kleine Überraschungen hinterließ, nach jedem Treffen...Manche Dinge ändern sich eben nicht.

Wie es weitergeht und was das heute war, weiß ich immer noch nicht.

Wir werden beide bald wieder weiterziehen... Unsere Reisen fortsetzen. Und das schon in weniger als zwei Monaten. Aber könnte es nicht trotzdem irgendwie gehen? Ich möchte es herausfinden. Und ich möchte diesen Typen an meiner Seite. Das nächste Mal werde ich ihm das Miniaturfahrrad schenken, das ich ihm gemacht habe.

Danke fürs Lesen.
@margemellow

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