Notaufnahme ╬ Emergency ! JA oder NEIN ?!

 Was tun, wenn es dir schlecht geht? 


Wer kennt das nicht, entweder Leidvoll selbst erlebt oder im Verwandten- / Bekanntenkreis. Ein falscher Schritt, eine kleine Unaufmerksamkeit oder etwas Falsches gegessen. Egal was passiert ist, das Problem ist dasselbe. Der Arzt hat zu und mir geht es dreckig. Ich habe tierische Schmerzen und hab keine Schmerztabletten zuhause. 

Was also tun?

Die Antwort der meisten Menschen ist in solch einem Szenario einfach: Notaufnahme.

Aber ist das immer die richtige Lösung? Gibt es Alternativen?

Kurz ein paar Fakten: Ca 16 Millionen Menschen werden Pro Jahr in den Notaufnahmen der Republik behandelt. Noch vor 5 Jahren waren es lediglich 13,5 Millionen. Hinzu kommt, dass immer mehr Krankenhäuser geschlossen werden, sei es durch Strukturreformen oder durch wirtschaftliche Aspekte. Also mehr Patienten für weniger Notaufnahmen. 

Dieses Problem wird sich auch so schnell nicht verändern. Durch die aktuelle Demographie und der immer älter werdenden Bevölkerung wird dieser Trend in den kommenden Jahren noch zunehmen. Schon heute sind über 60% der Patienten in den Notaufnahmen über 60 Jahre alt. Hinzu kommt, das ältere Menschen oftmals schon mehrere Probleme haben, sei es der zu hohe Blutdruck oder Diabetes. Das macht die Behandlung zeitaufwändiger und wesentlich komplexer, da wesentlich mehr Faktoren beachtet werden müssen.

Also müssen aktuell mehr Patienten mit komplexeren und zeitaufwendigeren Problemen in weniger Notaufnahmen versorgt als noch vor 10 Jahren. 

Das hier ein Engpass entstanden ist, der immer wieder zu massiven Auseinandersetzungen führt, ist leider traurige Realität.

Pflegepersonal wird von den Patienten beschimpft und die Ärzte übersehen in der Flut von Patienten den einen Patienten, der sofort hätte behandelt werden müssen.

Die Konsequenzen sind dramatisch, der psychische Druck auf das Personal enorm.

Ich selber habe in meiner Ausbildung 6 Wochen in der Notaufnahme als Krankenpflegeschüler gearbeitet. Jetzt, 7 Jahre später, sind noch 3 von den 28 Schwestern und Pflegern da. Der Rest hat sich versetzen lassen oder ist psychisch erkrankt. 

Das sind die Fakten, aber wie können wir Druck vom Kessel Notaufnahme nehmen?


Als erstes möchte ich euch gerne einmal die Definition von Notfall nennen: Ein Notfall ist eine unvorhergesehene, drohende Gefährdung für die körperliche Unversehrtheit.

So weit, so gut. Nehmen wir die Definition einmal kurz auseinander. Ein Notfall ist etwas Unvorhergesehenes. Ok, ich glaube die wenigsten von uns planen sich zu verletzen, Kreislaufprobleme zu bekommen oder akuten Brechdurchfall. Anhand dieser Beschreibung können wir also niemanden einen Vorwurf machen, wenn er die Notaufnahme aufsucht.

Drohende Gefährdung für die körperliche Unversehrtheit. Hier geht es darum, das man akut gefährdet ist, seine körperliche Unversehrtheit zu verlieren.

Super Aussage und jetzt mal ehrlich, welcher nicht medizinisch vorgebildete Mensch soll einschätzen können ob seine körperliche Unversehrtheit gefährdet ist?

Also erstmal die Beschwerden googeln. Da steht dann, das Bauchschmerzen von einem geplatzten Blinddarm kommen, Nasenbluten von einem Hirntumor und Rückenschmerzen von einem Bandscheibenvorfall, der unbehandelt zu einer Querschnittslähmung führen wird.

Also ab in die Notaufnahme.

Das Problem ist, dass viele Symptome auf ganz unterschiedliche Krankheiten hinweisen können und umso mehr wir uns im Internet informieren, umso mehr werden wir verunsichert. Um diese Symptome zu differenzieren braucht es einen Arzt.

Was viele nicht Wissen (laut Umfragen sogar 50% der Deutschen) ist, das es eine Alternative gibt zu der Notaufnahme: den kassenärztlichen Notdienst. Der ist für Probleme da, mit denen man normalerweise zum Hausarzt gehen würde, wenn dieser geschlossen hat. Unter der Telefonnummer 116117 erreicht man deutschlandweit eine Hotline, die Auskunft über den Notdienst in deiner Nähe geben kann. Dieser Arzt wird dann direkt zu dir nach Hause kommen, deine Beschwerden beurteilen und dich entweder direkt selber behandeln oder in ein Krankenhaus einweisen.

Der Vorteil für dich ist, dass du nicht stundenlang in einer Notaufnahme warten musst. Der Vorteil für die Notaufnahme ist, dass durch das Ausbleiben von Bagatellfällen, welche ambulant behandelt werden können, mehr Zeit für die Versorgung von echten Notfällen bleibt.


Zusammenfassung:


- Immer mehr, immer ältere Patienten kommen in immer weniger werdende Notaufnahmen

- Faustformel für die Entscheidung Notaufnahme:


- Ist meine Verletzung lebensbedrohlich -> Notaufnahme

- Würde ich mit meinem Problem zum Hausarzt gehen -> 116117 anrufen und mit dem kassenärztlichen Notdienst deiner Region verbinden lassen 


Quelle Bild:https://www.rosenheim24.de/bilder/2017/04/06/8108327/1680055139-picmonkey-collage-12x56wGef.jpg.

Euer Team von Just Help Medic 

Raphael & Marc 

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