Meine STEEM-Vision.


Quelle: pixabay.



Deutsch (I plan to deliver an English version as soon as possible)


Angeregt durch @justineh's "My Steem Vision" habe ich mir Gedanken darüber gemacht, worin meiner Meinung nach Chance und Zukunft dieser Blockchain liegen, und an welchen Schwachstellen gearbeitet werden müsste, um diese Ziele zu erreichen.


Das Alleinstellungsmerkmal des STEEM unter den Kryptowährungen ist seine Community!


In meinen Augen ist das Alleinstellungsmerkmal der STEEM-Blockchain, verglichen mit anderen Kryptowährungen, dass sie die Basis eines auf ihr aufsetzenden sozialen Netzwerks, einer Gemeinschaft darstellt. Diese Kombination aus Blockchaintechnologie und Social Media ist bisher einmalig, wobei der ursprüngliche Gedanke, Autoren, Künstlern, Musikern, Wissenschaftlern, kreativ denkenden Freigeistern, ... eine unzensierbare Plattform mit der zusätzlichen Möglichkeit, sich guten Content auch noch finanziell vergüten zu lassen, zur Verfügung zu stellen, meiner Meinung nach zu Unrecht immer mehr verwässert und in den Hintergrund gedrängt worden ist.

Ich stimme zu, dass daneben unbedingt auch die Leistungsfähigkeit der schnelle, gebührenfreie Transaktionen ermöglichenden und aufgrund ihres 'Proof of Brain'-Mechanismus, verglichen mit dem Bitcoin, ressourcenschonenden STEEM-Blockchain immer wieder betont und gewürdigt werden sollte.

Ich stimme zu, dass technologischer Fortschritt à la MIRA und die Entwicklung toller DApps wie Steem Monsters, NextColony oder Wherein von größter Bedeutung sind und in hoffentlich immer höherem Tempo vorangetrieben werden.


Entscheidend ist, neue User zu gewinnen und vom STEEM zu begeistern, um das STEEM-Netzwerk wachsen zu lassen.


Diese vielfältigen, alle auf der STEEM-Blockchain aufbauenden Möglichkeiten sind faszinierend und bergen ein riesiges Potential. Entscheidend für den Erfolg des STEEM wird aber meiner Meinung nach letztlich seine
Fähigkeit sein, neue User nicht nur anzulocken, sondern auch dauerhaft zu binden.
Menschen, die neu dazukommen, sollten sich wohlfühlen und den STEEM als ihr neues 'virtuelles Zuhause' betrachten können.

Selbst eine noch so gute Technologie bringt uns ohne Menschen, die sie dann auch nutzen, nicht weiter. Der Erfolg Facebooks beruht nicht auf technologischer Überlegenheit, sondern darauf, dass es diesem Netzwerk gelang, eine enorm große Zahl an Usern an sich zu binden, die dort schreiben und mit Freunden und Verwandten kommunizieren können.
Das heißt, auch wir sollten alles tun, um den STEEM samt seinen diversen Interfaces so zu gestalten, dass er für 'normale', bisher nicht mit Kryptowährungen in Berührung gekommene Menschen nicht abschreckend wirkt und als vor allem von Bots bewohnte Geisterstadt wahrgenommen wird, sondern einladend, warm und attraktiv!
Ein reichhaltiger Pool zufriedener User würde den STEEM auch für größere Investoren langfristig viel interessanter machen, als er es derzeit noch ist, interessant, um von vielen gelesene Werbung zu schalten, Produkte zu vermarkten, Informationen zu verbreiten. Der Wert eines (sozialen) Netzwerks bemisst sich bekanntlich unter anderem an der Anzahl seiner Nutzer.


Wo müsste angesetzt werden?


Um mehr Nutzer zu gewinnen (und behalten) müsste dringend an folgenden Punkten gearbeitet werden:

  • Jemand, der einen STEEM-Account eröffnen will, müsste das sofort, ohne jede Verzögerung tun können. Käme ich beispielsweise im Zug mit jemandem ins Gespräch über Kryptowährungen und den STEEM, müsste es möglich sein, sofort einen Account für ihn zu erstellen und loszulegen (unabhängig davon, ob ich nun genug RC habe oder nicht, um einen Account für ihn zu kreieren).

  • Ich bezweifle, dass viele potenzielle Neu-User dazu bereit sein werden, für die Erstellung eines STEEM-Accounts zu zahlen. Es ist schwierig genug, sie von Facebook wegzulocken und zu überreden, mal etwas Neues auszuprobieren ... wenn ich dann am Ende sagte, dass sie jetzt erst mal zahlen sollten, dürfte die Mehrheit vermutlich dankend ablehnen. Wir sollten uns die Frage stellen, wer wen dringender braucht: Wir neue User, oder ein potenzieller Neuling uns, den STEEM? Wenn die Antwort auf diese Frage klar ist, sollte auch klar sein, wer sich mehr Mühe geben muss ... :)

  • Jemand mit neu erstelltem Account sollte sofort an der Gemeinschaft teilhaben können. Es ist ja nicht nur so, dass die meisten Neulinge weder mit Upvotes beglückt noch von menschlichen Kommentaren empfangen werden, sondern noch dazu vermögen sie mangels Resource Credits weder etwaige Kommentare hinreichend zu beantworten noch upzuvoten. Hier müsste dringend eine Delegation von Resource Credits an Neulinge erfolgen!

  • Jetzt zu einem ganz speziellen Thema, den Flags. Ich halte es für gut und richtig, dass die Möglichkeit zum Flaggen (jetzt Downvoten genannt) in einem dezentralen Netzwerk existiert. Wie anders sollten Spam oder gar Schlimmeres, wie z. B. Kinderpornographie, bekämpft werden können? Ich halte es ebenfalls für prinzipiell sinnvoll, den Reward für aus eigener Sicht extrem überbewertete Posts reduzieren zu können.
    Der Knackpunkt ist jedoch, dass Downvotes nicht selten aus dem einzigen Grund gesetzt werden, um missliebige User, allein ihrer abweichenden Meinung wegen oder gar völlig unabhängig davon, was sie schreiben(!), zu verfolgen und ihnen dauerhaft Sichtbarkeit sowie jegliche Rewards zu verwehren. Das ist gelinde gesagt kontraproduktiv und macht auf Neulinge, die solchen 'Flag Wars' zufällig über den Weg laufen, oder gar in sie hineingeraten, einen verheerenden Eindruck! Dessen sollten wir uns bewusst sein.
    Ginge es nach mir, müssten Mittel und Wege gefunden werden, rein aus persönlichen Motiven geführte 'Flaggenkriege' einzudämmen. Beispielsweise könnte ein von der Community gewähltes, mit ausreichend delegierter STEEM-Power bestücktes Gremium angesehener User in solchen Fällen angerufen werden und dann entscheiden, ob die Flags berechtigt sind oder nicht.
    Den Vorschlag, jedem User eine gewisse Anzahl freier Downvotes zur Verfügung zu stellen, damit Spam (oder überbewertete Posts) zukünftig häufiger geflaggt werden, halte ich unter den jetzigen Bedingungen übrigens für wenig effektiv. Ich gehe davon aus, dass lediglich Wale häufiger flaggten als bisher, während kleinere Accounts sich aus Angst vor Vergeltung weiterhin nicht trauen würden.

  • Zuletzt noch ein wohl nicht ganz einfach zu realisierender Punkt: Meiner Meinung nach würde die Community am ehesten dann florieren, wenn möglichst viele User (vor allem auch diejenigen mit viel STEEM-Power) ihre Votes, möglichst nach manueller Sichtung und Bewertung von Artikeln, auf möglichst viele verschiedene Empfänger verteilen würden. Dem steht entgegen, dass es derzeit am attraktivsten ist, entweder sich selbst zu upzuvoten, 'Circle Jerking' zu betreiben oder Bidbots zu nutzen (welche in der Regel in erster Linie ihren Schöpfern zu Reichtum verhelfen, aber nicht besonders guten Posts zu mehr Sichtbarkeit verhelfen, sondern - völlig qualitätsunabhängig - besonders gut zahlenden Usern).
    Übrigens führt ein solches, auf kurzfristigen Profit ausgerichtetes Vote-Verhalten m. E. nur scheinbar zu einer höheren Rendite: Man erwirbt zwar mehr STEEM, drückt aber zugleich den STEEM-Preis, indem man die Attraktivität des Netzwerks für einen Großteil der User und damit auch potenzielle Investoren senkt. Ich würde gerne darauf verzichten auch nur einen einzigen weiteren STEEM zu verdienen, wenn ich wüsste, dass dadurch der STEEM-Preis langfristig gesehen auf 20 Euro steigt ... :-)


Was sind eure Ideen?


Welche Ideen habt ihr, um das Voten möglichst vieler verschiedener Accounts (statt nur sich selbst und 'beste Freunde') attraktiver zu machen? Wie könnte, davon abgesehen, das Interesse neuer User an unseres Plattform geweckt und am Leben erhalten werden?
Ich will euch meine früheren Überlegungen dazu nicht vorenthalten, die aber sicherlich nicht der Weisheit letzten Schluss darstellen:
a) Die Implementierung von 'diminishing returns',
b) eine veränderte Reward-Kurve (es entbehrt nicht einer gewissen Tragik, dass beide Protagonisten dieses Artikels, @dan und @ned, unserer STEEM-Community mittlerweile abhanden gekommen sind).

Was auf jeden Fall jeder machen kann, ist, sich ab und zu mal ein wenig Zeit zu nehmen, wieder Artikel, auch von ihm bisher unbekannten Autoren, zu lesen und ggfs. manuell upzuvoten, statt sich komplett aufs Autovoten zu beschränken. Um eigenen Votes mehr Gewicht zu verleihen sollte jeder darüber nachdenken, nicht seine komplette STEEM-Power an letztlich nur sich selbst dienende Bidbots zu delegieren. Und auch das Kommentieren sollte nicht in erster Linie Bots überlassen werden, denn nur durch zwischenmenschliche Kommunikation entstehen Gemeinschaft und Community!

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