Saudi Arabian women can take off hijab. / Saudi-arabische Frauen können Hijab ablegen.




English (deutsche Übersetzung unten)


If you have a long way to go, every single step matters. Saudi Arabia might be one of the countries where women still have to go the longest way to obtain at least roughly equal rights like men. However, at least some steps into the right direction have been done now: just a few days ago prince royal Mohammad bin Salman announced (and what he says means to be a law in a monarchy like Saudi Arabia) that women shouldn't be forced to wear a black hijab. Since then more and more women not only wear colorful dresses but some even refrain completely from wearing a headscarf.

Women will be allowed to drive a car.


This is only the newest and most obvious sign of modernization among others which point out that something is changing in the until recently ultra conservative Islamic kingdom: for example from June 2018 women will be officially allowed to drive a car. Furthermore they can visit soccer events and soon attend movies.
Of course these rights should be self-evident, but just face it: they aren't in Saudi Arabia, and apart from that we shouldn't forget that also in western countries many women's rights were achieved not that long time ago. For example in Germany until 1977 women had to ask their husband for permission if they wanted to work.

Also in other Islamic countries some ice seems to be melting. For example in Iran (the archenemy of Saudi Arabia) even the conservative mullahs are considering to abolish the obligation to wear a headscarf ... just too many young, well educated Iranian women aren't follow this law any longer.

Every single step towards modernization matters.


You may object that this loosening of some very strict rules is only a drop in the bucket, that nobody can foresee if the hardliners will seize the power again, sooner or later, and that concerning foreign affairs Saudi Arabia is still extremely criticism-deserving. I can only answer "Yes, yes and yes, you are right!", but if night is really dark, every small light is something which gives at least a little bit of hope.

I don't know the future, I don't know if Saudi Arabia will continue to follow its way towards somewhat more openness and women's rights, but one thing is clear: you will never reach any aim if you don't make the first step! :)

At least nowadays female rapid chess world champion Anna Musytschuk wouldn't have to boycott tournaments in Saudi Arabia anymore as she did just recently because of the obligation to wear a headscarf ...

Closing remark.


Finally I would like to emphasize that in my eyes personal freedom (as long as it doesn't restrict the freedom of others) is a precious asset. That means in this case that as well as I evidently support the right NOT to wear a headscarf, I also respect the wish to wear it for whatever reasons (as long as a woman really wants it and isn't just doing what anybody else is expecting from her).
Different people are cultivating different life styles - and I see no problem, as long as nobody expects from others to follow his 'rules' (which in reality unfortunately happens rather often).


Source: pixabay.


Deutsch


Wenn man einen langen Weg vor sich hat, zählt jeder Schritt. Saudi-Arabien ist wohl eines der Länder, in denen Frauen noch mit den längsten Weg gehen müssen, um wenigstens ungefähr gleiche Rechte wie Männer zu erhalten. Allerdings sind nun wenigstens einige Schritte in die richtige Richtung vollzogen worden: Vor enigen Tagen verkündete Kronprinz Mohammad bin Salman (und was der sagt, kommt in einer Monarchie wie Saudi-Arabien einem Gesetz gleich), dass Frauen nicht länger dazu gezwungen seien, einen schwarzen Hijab zu tragen. Seitdem bevorzugen nicht nur mehr und mehr Frauen farbige Kleidung, sondern einige verzichten auch komplett auf ein Kopftuch.

Frauen dürfen bald Auto fahren.


Das ist nur das neueste und offensichtlichste einer ganzen Reihe von Anzeichen, die auf einen gewissen Wandel im bis vor Kurzem ultrakonservativen islamischen Königreich hindeuten: Beispielsweise werden Frauen ab Juni 2018 offiziell Auto fahren dürfen. Außerdem können sie Fußballspiele besuchen und bald ins Kino gehen.
Solche Rechte sollten zwar eine Selbstverständlichkeit sein, aber seien wir realistisch: Sie sind es nicht in Saudi-Arabien, und abgesehen davon sollten wir nicht vergessen, dass auch in westlichen Ländern viele Frauenrechte erst vor gar nicht so langer Zeit errungen wurden. In Deutschland zum Beispiel musste eine Ehefrau ihren Mann noch bis 1977 um Erlaubnis bitten, wenn sie arbeiten wollte.

Auch in einigen anderen islamischen Ländern ist das Eis am schmelzen. Zum Beispiel denken im Iran, dem Erzfeind Saudi-Arabiens, sogar konservative Mullahs inzwischen darüber nach, den Kopftuchzwang aufzuheben ... es gibt mittlerweile einfach zu viele junge, gebildete Iranerinnen, die sich nicht mehr an dieses restriktive Gesetz halten.

Jeder kleine Schritt hin zu mehr Offenheit zählt.


Ihr mögt einwenden, dass die Lockerung einiger besonders strenger Regeln nicht mehr ist als ein Tropfen auf den heißen Stein, dass niemand vorhersehen kann, ob die Hardliner früher oder später wieder die Oberhand gewinnen werden und dass die Außenpolitik Saudi-Arabiens äußerst kritikwürdig bleibt. Ich kann nur antworten "Ja, ja und ja, ihr habt Recht!", aber gerade wenn die Nacht besonders dunkel ist, gibt jedes noch so kleine Licht Anlass zu ein wenig Hoffnung ...

Ich kenne die Zukunft nicht, ich weiß nicht, ob Saudi-Arabien seinen Weg hin zu mehr Offenheit und Frauenrechten fortsetzen wird, aber eines ist klar: Man wird niemals irgendein Ziel erreichen, wenn man den ersten Schritt nicht macht! :)

Wenigstens müsste heutzutage die Frauenschnellschachweltmeisterin Anna Musytschuk Turniere in Saudi-Arabien nicht mehr boykottieren, wie sie es noch kürzlich des Kopftuchzwangs wegen tat ...

Schlussbemerkung.


Am Ende wollte ich betonen, dass in meinen Augen persönliche Freiheit (solange sie nicht die Freiheit anderer einschränkt) ein hohes Gut darstellt. Das bedeutet in diesem Falle, ebenso selbstredend das Recht, KEIN Kopftuch tragen zu müssen zu unterstützen, wie aber auch andererseits Frauen, die das aus religiösen oder anderen Gründen selbst wollen, das ebenfalls zuzugestehen.
Verschiedene Menschen pflegen verschiedene Lebensstile - und darin sehe ich keinerlei Problem, solange niemand vom jeweils anderen erwartet, seinen jeweiligen 'Regeln' zu folgen (was allerdings leider in der Realität allzu oft vorkommt).

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