Eigener Tabakanbau- Erfahrung mit der Ernte + Geschmacksprobe + Wirkung

Endlich ist die Zeit der Ernte gekommen! Nach den 2 frostigen Nächten letzte Woche war in der Früh alles silbern überzogen, was herrlich in der Sonne geglitzert hat. (Keine 3 Tage vorher hatte es übrigens noch knapp 30°)
Durch diesen plötzlichen Schock stellt die Natur nun im Eiltempo auf Winter um, selbst wenn es nun wieder spätsommerlich warm und sonnig ist. Auch meine süßen Tobakpflänzchen haben nun begonnen, das grüne Chlorophyll aus den Blättern zu saugen und mir mit den leuchtend gelben Blättern ihre Reife zu signalisieren. Also machte ich mich mit einem Freund und meinem kleinen Cousin mit großer Begeisterung an die Ernte.

Heraus gekommen ist das hier:
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Wobei ich gleich auf die Färbung der Blätter eingehen muss. Zugegebenermaßen waren sie direkt nach der Ernte idR nämlich leider nicht so schön bräunlich gelb wie oben geschwärmt. Sie sahen leider allzu häufig eher noch recht grün aus wie im Bild weiter unten.

Jedoch schmeckt der Tabak noch nicht als frisch geerntete, grünlich- gelbe Blätter, sondern muss erst einmal fermentiert werden bis er im gewohnten braun erstrahlt.
Die Fermentation ist für Tabak so wichtig wie der Brauvorgang beim Bier brauen!
Hier werden nämlich Stärke und Eiweiß, sowie überschüssiges Nikotin aus den Blättern abgebaut. Lässt man diesen Schritt aus, so schmecken die Blätter nach verbrannten Haaren. Den beißenden Nachgeschmack kriegt man lange nicht mehr raus, kann ich euch aus Erfahrung sagen :@

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Jedoch erfolgte die Ernte am vergangenen Sonntag und erst heute, also 4 Tage später, kam ich dazu, die Blätter zu waschen. Bisher wusch ich sie immer direkt nach der Ernte, doch diesen Herbst lagen sie allesamt erntefeucht in einem dicken Stapel in einer Kiste auf dem ca. 18° warmen Dachboden.
Das Resultat hat mich heute zutiefst erfreut!

Denn die erntefeuchten Blätter sind durch die mehrtägige und vielgeschichtete Lagerung, bei der sie kaum trocknen konnten, zu einem großen Teil fermentiert.

Aus dem Grund habe ich mich dazu entschlossen, die nun frisch gewaschenen Blätter noch einen Tag stehen zu lassen, damit sie noch weiter fermentieren können bis ich sie letztlich im Dörrapperat trockne. Aber die Trocknung darf auch nicht zu spät erfolgen, sonst ergeht es mir wie letztes Jahr, bei dem mir ein guter Teil meiner Ernte verrottet ist, weil ich ihn zu lange im eigenen Saft bei 50° im Backofen schmoren hab lassen. Eines morgens hat die ganze Küche nach Jauchegrube gestunken und der gute Tobak hat nur mehr den Würmern im Kompost geschmeckt... :(

Doch bisher läuft alles noch viel besser als erwartet. Die restliche Ernte vom letzten Jahr ist durch die Fermentation im trockenen Zustand, bei dem die Blätter gerade noch so flexibel sind, erst nach einem Jahr so langsam fertig zum Genuss. Sie offenbaren sich nun sowohl dem Auge als auch der Nase als den Tabak, wie man ihn kennt. Sattes braun und aromatischer Duft.
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Probieren musste ich ihn gleich mehrmals, weil er absolut fesselnd war:

Der Geschmack ist leicht und fruchtig und sehr angenehm.

Aber noch vielmehr begeistert mich die Wirkung! Während ich bei kommerziellem Tabak, allem voran überteuerten Zigaretten, eine krasse Wirkung vor allem im Kopf spüre, von der mir mitunter schlecht wird, ist das beim eigenen mit Liebe aufgezogenen Tabak ganz anders gewesen:

Dieser verteilt sich gleichmäßig und sanft im ganzen Körper und fühlt sich interessanterweise sehr ähnlich wie das sanfte Body-stone an, welches man es vom edlen Cannabis indica kennt.

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