Deutsch-Dienstag: melunis Ausflug in die wunderbare Welt der Sprache #30 – Der Mensch in Begriffen

Seid gegrüßt! Schön, dass ihr mich auch heute wieder auf meinem Ausflug in die wunderbare Welt der Sprache begleitet! 📚📖


Heute geht es einmal ganz konkret um uns Menschen, genauer gesagt darum, wie die einzelnen Entwicklungsstufen von der Geburt an heißen, wie sie abgegrenzt werden und was man sonst noch dazu wissen sollte!

Alt-Steinzeitmensche
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Beginnen wir – sinnhafterweise – vorne:

Das Neugeborene: Als ein solches werden menschliche Nachkommen ab dem Zeitpunkt der Geburt bis zum Alter von 4 Wochen bezeichnet.

Der Säugling: Wurde das Stadium des Neugeborenen erfolgreich absolviert, so darf sich der neue Mensch nun Säugling nennen. Und natürlich heißt er so, da er sich durch das Saugen an der Mutter ernährt. Diese Bezeichnung gilt nun bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres.

Das Kleinkind: Ab dem ersten Lebensjahr bis hin zum Abschluss des 3. Lebensjahres bezeichnen wir die kleinen Menschlein nun als Kleinkind, selbstredend angelehnt an die nun folgende Entwicklungsphase.

Das Kind: Sämtliche zuvor benannten Stadien der menschlichen Entwicklung beschreiben recht überschaubare Zeiträume, wie der aufmerksame Leser bereits festgestellt haben wird. Das Stadium „Kind“ hingegen umschließt sie als Oberbegriff alle samt, gilt also von der Geburt bis zur Erlangung der Geschlechtsreife. Demnach ist ein Säugling immer ein Kind, aber ein Kind nicht immer ein Säugling! Nimmt man es ganz genau, so kann man die Kindheit in drei Unterphasen einteilen: die frühe, mittlere und späte Kindheit.

Alt-Kinder
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Der/Die Jugendliche(r): Ist die Kindheit endlich überwunden, darf sich das Menschchen nun als jugendlich bezeichnen. Dieser Zustand gilt von Beginn der Pubertät an und endet nicht zu einem festgeschriebenen Alter, sondern erst beim Erlangen finanzieller und emotionaler Selbstbestimmtheit bzw. sobald der junge Mensch beschließt, seinen gesellschaftlichen und beruflichen Verpflichtungen nachzukommen. Täte man dies also nicht, könnte man so gewissermaßen ein ewiger Jugendlicher bleiben, doch ob das so erstrebenswert ist? Der/Die Heranwachsende(r): Als eine Art „Ergänzungsphase“ möchte ich an dieser Stelle den/die Heranwachsende einwerfen, da es nicht nur ein schöner Begriff ist, so als Gegenwort zum Erwachsenen, sondern weil er aus juristischer Sicht bereits einen anderen Stellenwert hat als der Jugendliche. Heranwachsende sind junge Menschen zwischen 18 und 21 Jahren. Befindet sich ein Straftäter in diesem Alter, so muss darüber entschieden werden, ob er bereits reif genug ist, um nach allgemeinem Strafrecht verurteilt zu werden, oder nicht!

Der/Die Postadoleszente: Nach der Jugend erfolgt oftmals die Postadoleszenz, also die „Nachjugend“. Sie erfolgt daher nur oftmals da sie nicht zwangsläufig von jedem durchlaufen wird. Sie ist so gesehen eine Mischphase der Jugend und des Erwachsenseins zwischen dem 18. Und 29. Lebensjahr. Man befindet sich beispielsweise dann in dieser Phase, wenn man bereits sein eigenes Einkommen verdient und gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, aber dennoch im Elternhaus wohnt. Mein subjektiver Eindruck ist, dass die Anzahl der sich in dieser Phase befindenden jungen Erwachsenen in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen hat, aber möglicherweise täusche ich mich da auch.

Der/Die Erwachsene: Hat der Mensch es endlich geschafft die aufreibenden Phasen der Kindheit und Jugend zu überstehen, so darf er sich endlich als Erwachsener bezeichnen. Und natürlich auch all die anderen schönen Dinge tun, die dazu gehören, so wie sein eigenes Geld verdienen, Steuern zahlen, wählen gehen, Versicherungen abschließen, Entscheidungen treffen und auch sonst in jeder Weise für sein Handeln verantwortlich sein!

Alt-Familie
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Während meiner Recherche bin ich auf drei interessante Begriffe gestoßen. Zum einen haben wir da den Jüngling. Diese Bezeichnung benutzte man früher für die Bezeichnung eines Jungen zwischen dem Knaben- und Mannsalter und wurde als Pendant zur Jungfrau gebraucht. Der zweite Begriff, auf den ich stieß, ist ein Synonym des ersten und lautet Ephebe, wobei die Griechen damit einen jungen Mann unmittelbar nach der Pubertät bezeichne(te)n. Und mein Liebling ganz zum Schluss: der Backfisch! Diese einigermaßen irritierende Bezeichnung wurde früher für jugendliche Mädchen verwendet und hat seinen Ursprung in der Studentensprache.



Ist euch aufgefallen, dass die ersten 4 Stadien des Menschseins einen Artikel haben und ab der Pubertät, dann wenn sich eine Unterscheidung in Männlein und Weiblein herauskristallisiert, zwei?
Abschließend noch lieben Dank an @mielia für die Ideenspende! Wer weitere Bezeichnungen des Menschen in seiner Entwicklung kennt, darf sich sehr herzlich dazu eingeladen fühlen, sein Wissen mit uns zu teilen! Und ich gehe jetzt schaukeln.


Lasst es euch gut gehen, bis zum nächsten Deutsch-Dienstag!
Eure meluni

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