Bitcoin und Gold: Von Böden und Deckeln

Ich blicke gerne auf die langfristigen Chartbilder. Wer hauptsächlich das tägliche Hin und Her verfolgt, verliert meist die Orientierung. Aus der Hubschrauberperspektive sieht man mehr, denn nebensächliche Details erscheinen von dort aus zu klein, um ablenken zu können. Als sogenannter Alpha-Investor sucht man die ganz großen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkte. Im Gegensatz dazu kümmert sich der Trader nur um die nächste kleine Zeiteinheit.

Ich meine aktuell sowohl im Gold als auch im Bitcoin große Böden und Deckel zu erkennen. Schauen wir uns die beiden Szenarien nun einmal gemeinsam an.

Gold



In diesem 20-Jahres-Chart sieht man eine große abgeschlossene Bodenbildung und eine zweite, die sich gerade zu vollenden scheint:


(Bildquelle ariva.de)

Für einen endgültigen Abschluss der von den Goldbucks seit 2011 durchlittenen "Steckfolter" steht allerdings noch ein dicker Deckel im Weg nach Norden, wie man auf dem 3-Jahres-Chart erkennen kann:


(Bildquelle ariva.de)

Erst ein nachhaltiges Überschreiten der 1400 USD-Marke kann berechtigte Hoffnungen auf das Erreichen neuer ATH's (All-time-Highs) machen, wobei ein anschließender (und häufig vorkommender) Retest von oben letzte gute Einstiegsmöglichkeiten eröffnen könnte. Nach unten dürfte der Goldpreis irgendwo knapp unterhalb der 1000 USD durch die all-in Produktionskosten agesichert sein.

Bitcoin



Viel grausamer als die Streckfolter bei Gold war die 85%ige Korrektur des Bitcoin-Preises seit Anfang 2018, vor allem für die unglücklichen Neueinsteiger. Dabei hat der Krypto-Boss lediglich sein gewohntes Muster wiederholt, und zwar ein fulminanter parabolischer und rascher Anstieg gefolgt von einem zermürbenden Zusammenbruch. Mindestens dreimal ist diese Struktur bereits aufgetreten. Für "alte Hasen" nicht überraschend, aber für Unerfahrene schockierend:


(Bildquelle ariva.de)

Ob der Bitcoin nun gerade tatsächlich dabei ist, die dritte große Bodenbildung abzuschließen, wird die Zukunft weisen. Wie beim Gold steht ein fetter Deckel im Weg, der sich aber zudem noch weit unter den ATH's befindet, nämlich die 6000-er Marke:


(Bildquelle ariva.de)

Meine Hoffnung auf ein Ende der Korrektur stützt sich auf verschiedene Begleitumstände, wie z.B. die wieder kontinuierlich zunehmende Anzahl der Transaktionen:

Die Arbeiten an der Bitcoin-Landschaft gehen munter weiter, es gibt immer mehr Bitcoin-Automaten, das Lightning-Netzwerk vergrößert sich, Anlageprodukte für das "big money" sind in der Pipeline. Dagegen dürften die schwachen und zittrigen Hände mittlerweile den Markt verlassen haben.

Fazit



Sowohl Gold als auch Bitcoin befinden sich in charttechnisch interessanten Bereichen. Für Investoren, die Alpha-Positionen aufbauen wollen, ergeben sich bei beiden Assets überlegenswerte Einstiegsmöglichkeiten.

Disclaimer



Dieser Artikel stellt keine Anlageempfehlung dar. Jeder trägt sein Risiko selbst.

Diskussion



ich freue mich wie immer auf Eure Kommentare. Würdet ihr derzeit eher in Gold oder in Bitcoin investieren? Oder sind Aktien oder Immobilen weiterhin Eure bevorzugte Anlageklasse?

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