Liebe Steemer.
Im Rahmen der "Foto-Coaching-Reihe" möchte ich hiermit zur Aufklärung des Phänomens mit den "roten Augen" beitragen, welche beim Blitzfoto entstehen können.
Direkt unter der Netzhaut an der Innenwand des Auges befindet sich die gut durchblutete Aderhaut. Eben diese Aderhaut zeigt ihr rotes Erscheinungsbild besonders wenn sie von vorne durch die Pupille hindurch beleuchtet wird. Fotografieren und beleuchten wir aus derselben Richtung erhalten wir den meist unerwünschten Effekt der roten Augen. Würde die Lichtquelle stattdessen von einem seitlichen Winkel einfallen, so würde der Lichtkegel der auf den Augenhintergrund fällt nicht nur kleiner werden sondern auch vom Sichtfeld der Kamera bestenfalls gar nicht erfasst die ja weiterhin den zentralen Teil der dann unbeleuchteten Aderhaut aufnimmt.
Praktisch bedeutet das für Euch zunächst folgende Tatsache die Ihr bereits bei der Wahl der Kamera berücksichtigen könnt: Je näher der Blitz am Objektiv sitzt, umso ähnlicher sind sich der Beleuchtungs- und der Fotografierwinkel und desto stärker wird der unliebsame Effekt der roten Augen bei der jeweiligen Kamera zu erwarten sein. Es gab mal eine Kompaktkamera von Kodak, bei dieser befand sich der Blitz in der Objektivabdeckung die man noch oben aufklappte. Der Blitz war damit weiter als bei solchen Kameras üblich vom Objektiv entfernt...folglich war das Verhalten bezüglich des unerwünschten Effektes deutlich besser. Da Aufsteckblitze bauartbedingt deutlich vom Objektiv entfernt sind, ist der Effekt hier selten anzutreffen.
Nun könnte man meinen, dass dieses Problem durch die Funktion die man an unserer Kamera einstellen kann zu lösen sei. Ihr kennt bestimmt alle das Augensymbol bei den Blitzeinstellungsoptionen an der Kamera. Dies Funktion hat jedoch so viele Nachteile dass man sie getrost IMMER deaktiviert lassen kann und sollte.
Die Idee dahinter: Durch einen Vorblitz soll der zu portraitierende Mensch geblendet werden um durch daraus resultierende Reflexe die Pupillen zu schließen. Im Dunkeln öffnet das Auge die Pupillen, unsere eingebauten Blenden weit damit möglichst viel Licht erfasst werden kann... im Dunkeln nutzen wir auch gerne unseren Blitz... darum finden wir den unliebsamen Effekt besonders oft auf Partybildern oder ähnlichen nächtlichen Anlässen.
Das mit dem "Vor-Blendblitz" ist nicht nur etwas unangenehm für viele Menschen, es eliminiert den Effekt auch nicht gänzlich da sich die Pupillen ja nicht völlig schließen, es funktioniert auch nur bei einer bestimmten Entfernung (ca. 2 Meter), und wenn das "Opfer" relativ gerade in die Kamera schaut, und nicht durch übermäßigen Alkoholgenuß eh schon seiner Reflexe beraubt ist ;-)... es funktioniert also so gut wie nie, ist unangenehm für die Betreffenden und verbraucht nicht zuletzt nicht unerheblich Akkuspannung und reduziert damit unsere "fotografische Reichweite" also die Menge der Fotos mit einer Akkuladung.
Was also tun wenn wir nun mal eine kleine Knipse
am Start hatten und die Augen rot leuchten?
Wenn es sich um Erinnerungs-Aufnahmen handelt bei denen die Abgebildeten relativ klein im Bild erscheinen und wir zudem nicht übermäßig viel Zeit investieren möchten, bieten sich viele Programme wie z.B. Picasa an um die roten Augen zu entfernen bzw. schwarz zu färben. Sobald es um Bilder geht bei denen die Pupillen und die Iris getrennt sichtbar sind, ist diese Aufgabe eher etwas für Photoshop und co.
Rote Augen in Picasa korrigieren
Ich werde euch nach und nach in den zukünftigen Folgen zeigen wie Picasa aufgebaut ist und wie es funktioniert.
Jetzt aber macht ihr einen Doppelklick auf die Miniatur des Fotos welches ihr bearbeiten wollt und Ihr landet im Bildbearbeitungs-Editor... mit einem erneuten Doppelklick kommt ihr wieder zurück. Wie Ihr schnell selber herausfinden könnt gibt es auch noch buttons um diesen Wechsel zu vollziehen.
Im Editor seht Ihr auch direkt die Funktion um die roten Augen zu korrigieren.
... und Picasa findet völlig automatisch die roten Augen und korrigiert sie durch eine schwarze Einfärbung welches es dann noch durch die Betätigung des Bestätigungsbuttons zu übernehmen gilt.
Ihr bekommt an derselben Stelle dann den button "Rückgängig machen Rote Augen".
und öffnen das Bild auf Systemebene (hier gezeigt im Windows Explorer)
Vorausgesetzt man hat das Anzeigen unsichtbarer Systemdateien aktiviert, kann man gut nachvollziehen wie Picasa vorgeht. Das bearbeitete Foto nimmt die Stelle des zuvor unbearbeiteten Original im entsprechenden Bildordner wie erwartet an. Gleichzeitig wurde das Original in einen unsichtbaren Ordner namens ".picasaoriginals" gespeichert. Ich finde es sinnvoll dass Picasa dieses Backup nicht etwa irgendwo in ein tief im System gelegenes Verzeichnis speichert, sondern im selben Ordner wie die Bilder, nur eben in einem Unterordner. Eben dieses Prinzip wird auch bei anderen "Ordnungsdaten" bezüglich der Bilder angewendet und in der Datei ".picasa.ini" die Ihr auch auf dem Screenshot seht gespeichert. Dies hat zur Folge, dass in Picasa die Verbindung zwischen den Bilddaten und den entsprechend verlinkten Miniaturen zur Ordnungsansicht in Picasa eigentlich nie abreißen, da die ini-Dateien ja im selben Ordner mit den Bildern liegen... , ein geniales Prinzip wovon Lightroom-User nur träumen können!
Übrigens, ja...Picasa kann auch RAW-Daten anzeigen, und vieles mehr, aber wir wollen es für dieses Mal ja nicht übertreiben.
Beitrag zur Installation von Picasa
Der Reminder bezieht sich ausschließlich auf Beiträge von Fotografenwissen (also nicht auf alle meine Postings... obwohl ich mich natürlich freue falls Ihr auch diese im Auge behaltet ;-)
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