Das Kreuz, der Kreis und die Aussendung der „jüngeren Brüder“


Von Martin Greger

“Er forderte aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht über alle Teufel und dass sie Seuchen heilen konnten. 2 Und sandte sie aus, zu predigen das Reich Gottes und zu heilen die Kranken. 3 Und sprach zu ihnen: Ihr sollt nichts mit euch nehmen auf den Weg, weder Stab noch Tasche noch Brot noch Geld; es soll auch einer nicht zwei Röcke haben. (Lukas 9:1-3) In Lukas 10 sendet der „ältere Bruder“ Jesus 72 „Jünger“ aus.

Wir leben in einem Bewusstsein, das uns eine Trennung zwischen Innen- und Außenwelt suggeriert, die man als Dualität bezeichnen könnte. „Vor und zurück“, „innen und außen“, „hoch und niedrig“, „früher und später“ beruhen auf diesem Bewusstsein.

In der Bibel vermischen sich hebräische Symbolwelt und griechische Begriffe. Der hebräische Tierkreis und seine Entsprechung im Menschen, im „Tempel“, der den Menschen umgibt, wird durch 72 Engel gebildet.

Folgerichtig erneuert der „ältere Bruder“ Jesus das Bewusstsein der jüngeren Brüder dadurch, dass er die 72 Aspekte der bisherigen dualen Objektorientierung erneuert.

Das geschieht in der fünffachen Seelenstruktur des Menschen (äußerlich ausgedrückt durch Kopf, Hände und Füße).

So bilden sich die 360 Aspekte des Kreises neu.

Jesus gibt die Anweisung, weder Stab noch Tasche noch Brot noch Geld, noch zwei Röcke auf der Reise mitzuführen.

Dabei scheint es mir von zentraler Bedeutung, dass sie den bisherigen Stab des Mose, das alte Bewusstseinsfeuer in zentralen Nervensystem zurück lassen sollen.

So ermöglichen sie es dem Geist, das zentrale Bewusstsein aus dem absolut Abstrakten heraus neu zu füllen. Das ist eine Variante des „Verkaufe alles, was Du hast“, welches dem reichen Jüngling gegenüber ausgesprochen wird.

Den Stab zu Hause zu lassen, hat sehr weitreichende Konsequenzen. Ich möchte sie einmal in einem Kreuz von vier im Urchristentum gebräuchlichen Begriffen abbilden:

                        Nous (Geist)

Gnosis (Erkenntnis)--------------------------------Eros (Zusammenführung

                        Logos (Beginn der Formoffenbarung)

Nur der Geist ist vollkommen abstrakt und formlos. In der Gnosis entstehen bereits durch geistige Empfängnis Bilder und Begriffe am Horizont, die durch das vereinigende Erosprinzip zusammengeführt werden können.

Der Logos wiederum steht am Fuß des Kreuzes als der Beginn der Formoffenbarung durch das Wort.

Nur der Geist ist vollkommen abstrakt, nur aus dem Geist kommt das Absolute, was sich als universales Schöpfungsprinzip mit Hilfe des Logos in der Tiefe als Form offenbart.

Was große geistige Lehrer sehen und klassifizieren, ist ihre Gnosis.

Sie ist nicht mehr abstrakt, sie ist als innereigene Gnosis bereits konkretisiert und kategorisiert in Bildern, zum Beispiel von der Akasha-Chronik, von Lemurien, Atlantis und anderen Abfolgen, die am inneren Horizont erschienen.

Die Gnosis einzelner Menschen, ihre Gnosis, ihre Bilder, können für andere wertvoll und hilfreich sein, aber sie sind nicht der Geist, sind nicht die Wahrheit selbst.

Die unterschiedlichen Erkenntnisse bedürfen stets der Zusammenführung, der Zusammenschau in der universellen Liebe, dem Prinzip des Eros.

Das astrologische Zeichen der Erde ist ein Kreis mit einem darauf stehenden Kreuz.

Alles Bewusstsein, das mit der Erde zu tun hat, wird gemäß dieser Symbolik fortwährend im Kreis der Ewigkeit horizontalen und vertikalen Entwicklungen unterworfen und vor allem stets durch den vollkommen abstrakten Geist entleert und neu „befüllt“.

In unseren Tagen zeigt sich eine Entwicklung, die mit den Worten beschrieben wird: „Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, dass die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit; denn der Vater will haben, die ihn also anbeten. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. (Johannes 4:23-24)

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