Jazz Friday #45 Jaco Pastorius ...

… die Drogen, die Krankheit und der viel zu frühe Tod.



John Francis Anthony „Jaco“ Pastorius III. (* 1. Dezember 1951 in Norristown, Pennsylvania; † 21. September 1987 in Fort Lauderdale, Florida) sollte eigentlich einer der einflussreichsten E-Bassisten der jüngeren Musikgeschichte werden. Sein Credo lautete: "Ich spiele Bass, als ob ich mit einer menschlichen Stimme spielte."
Sein enormes Selbstbewusstsein spiegelt sich in der Art und Weise nieder, wie er sich 1975 bei Joe Zawinul, dem Leader von “Weather Report” vorstellte: "My name is John Francis Pastorius III, and I'm the greatest electric bass player in the world."

Warum er überhaupt zum Bass griff und nicht beim Sport oder Schlagzeug (wie sein Vater) blieb, dazu Joco: "Ich habe mir beim Football das Handgelenk verletzt, was mich dazu bewog, auf den Bass umzusatteln."

Jaco Pastorius begleitete in den lokalen Clubs die Supremes und Nancy Wilson; auch spielte er mit Ira Sullivan, Wayne Cochran und Peter Graves. Dadurch wurde er in der Clubszene in Südflorida schnell bekannt. Als Mitglied der Hausband im Bachelors III Club' in Fort Lauderdale kam es zur musikalischen Begegnung mit Paul Bley und Pat Metheny. Nach einigen Semestern an der University of Miami wurde er 1976 selbst Lehrer für Jazz an der dort ansässigen Frost School of Music. Mit der Jazzrock-Band Blood, Sweat & Tears spielte er 1975/1976. Kurz danach nahm er mit Joni Mitchell das Album Hejira auf und veröffentlichte sein Soloalbum Jaco Pastorius, an dem unter anderem Herbie Hancock mitwirkte und das für zwei Grammys nominiert wurde. Im April desselben Jahres wurde Pastorius Mitglied bei der Gruppe Weather Report, der er bis 1982 angehörte und mit der er seine größten Erfolge feierte. Ab 1979 gab er diverse Solokonzerte, unter anderem bei den Berliner Jazztagen. Ab 1981 betrieb er sein Bigband-Projekt Word of Mouth, in dem er auch seine Fähigkeiten als Komponist ausspielte. In Combo-Besetzungen spielte er mit Hiram Bullock und Kenwood Dennard, in Europa auch mit Bireli Lagrene.

Während der Zeit bei Weather Report begann und steigerte sich der Drogenkonsum von Pastorius, erst Alkohol, später zudem Kokain. 1982 wurde bei ihm eine manisch-depressive Erkrankung diagnostiziert. Zu deren Behandlung wurde er von seiner Frau in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, wo man ihm eine Lithiumtherapie verordnete. Zwei Wochen später überzeugte er das Klinikpersonal, ihn einen Auftritt mit Peter Graves spielen zu lassen. Jaco Pastorius versprach, danach in die Klinik zurückzukehren, was er aber nicht tat.
Es folgte eine Zeit (so unfassbar es auch klingen mag) der Obdachlosigkeit.
Am 12. September 1987 frühmorgens um 4:20 Uhr wurde Jaco Pastorius von einem Türsteher zusammengeschlagen. Zu der Schlägerei kam es, als Jaco Pastorius der Einlass in den Midnight Bottle Club in Wilton Manors verwehrt wurde. In seiner Wut hämmerte er gegen die Tür des Clubs. Der Türsteher sagte später aus, dass er den Bassisten für einen aggressiven Drogenabhängigen gehalten habe. Nach neun Tagen im Koma starb Jaco Pastorius im Alter von 35 Jahren am 21. September 1987 um 22:00 Uhr an den Folgen seiner Verletzungen.
Quelle

Jaco Pastorius-"The Chicken"


JACO PASTORIUS - improvisation Teen Town


Jaco Pastorius - I Shot The Sheriff


Weather Report - Birdland


Jaco Pastorius- Mercy,Mercy,Mercy

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