Vermögen Aufbauen

Wie baue ich ein Vermögen auf?
Um die Frage zu beantworten, wie man am besten ein Vermögen aufbauen kann, soll erst einmal geklärt werden, was damit gemeint ist. Vermögensaufbau bedeutet, dass Sie Geld anlegen und die ausgewählte Anlage für sich arbeiten lassen. Sie schaffen sich damit ein passives Einkommen. Es geht nicht darum, monatlich einen Teil Ihres Einkommens zur Seite zu legen, also durch Sparen ein Vermögen aufzubauen. Es geht um das durchdachte Einsetzen freier Geldmittel.

  1. Erfassen Sie Ihr aktuelles Vermögen und regeln Sie eine Basisabsicherung
    Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihr aktuelles Vermögen. Listen Sie dazu alle Vermögenswerte auf, wie zum Beispiel eine Immobilie, ein Auto, Möbel, Hausrat, Kleidung und weitere Gegenstände, die Sie besitzen. Dazu rechnen Sie finanzielle Werte wie Sparguthaben, Aktien oder ein Bausparvertrag. Von dieser Summe ziehen Sie Ihre Verbindlichkeiten ab. Das können ein Hauskredit oder eine Autofinanzierung sein.

Nutzen Sie diese Gelegenheit und überprüfen Sie, ob Sie eine geeignete Altersvorsorge und alle notwendigen Versicherungen für eine Basisabsicherung haben. Je nach Ihrer Lebenssituation können das eine Haftpflicht-, eine Berufsunfähigkeits-, eine Hausrat- oder eine Wohngebäudeversicherung sein. Hier gilt das Motto: Erst die Basis schaffen, dann Geld investieren.

  1. Legen Sie sich eine eiserne Reserve an, bevor Sie mit Vermögensaufbau beginnen
    Plötzliche finanzielle Engpässe können immer auftauchen. Zum Beispiel wenn das Auto kaputt geht oder eine hohe Steuernachzahlung fällig wird. Für diese Fälle legen Sie am besten eine Reserve an, an die Sie jederzeit herankommen. Empfehlenswert sind drei bis sechs Monatsgehälter, die Sie zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto parken. Der aktuelle Zinssatz von weniger als 1 % ist zwar nicht sehr gewinnbringend, aber immer noch besser als bei einem Sparbuch oder auf dem Girokonto.

Die folgende Pyramide zum Vermögensaufbau stellt die empfohlene Verteilung Ihres Vermögens dar.

Die unterste Stufe entspricht dem Fundament und enthält die Basisabsicherung (siehe Tipp 1).
Darüber befindet sich der Notgroschen.
Erst anschließend, auf Stufe 3, geht es um den Vermögensaufbau. Allerdings mit sicheren Anlagen wie zum Beispiel Festgeldkonten.
Nur ein geringer Anteil Ihrer Investitionen sollte in riskante und spekulative Kapitalanlagen fließen (Stufe 4).
Vermögenspyramide

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  1. Geben Sie nur Geld aus, das Sie haben
    Für die Anschaffung eines Kühlschranks oder eines Computers ist schnell ein Kredit aufgenommen. Doch damit kommen Sie Ihrem Ziel des Vermögensaufbaus nicht näher. Im Gegenteil, die fällige Tilgung und die Zinsen verringern Ihr zur Verfügung stehendes Kapital. Überlegen Sie daher genau, ob die Aufnahme eines Konsumentenkredites nötig ist.

  2. Entwerfen Sie eine Strategie um Vermögen aufzubauen
    Die Auswahl an möglichen Anlageformen zum Vermögensaufbau ist sehr groß und die eine perfekte gibt es nicht. Unterschiede bestehen in der Investitionssumme, im Anlagezeitraum, im Risiko, im möglichen Gewinn und beim Aufwand für die Verwaltung der Geldanlage.

Beantworten Sie sich deshalb möglichst ehrlich folgende Fragen:

Wieviel Geld habe ich zum Sparen und für den Vermögensaufbau zur Verfügung?
Wie lange kann ich auf festgelegtes Geld verzichten?
Welche konkreten Ziele verfolge ich mit einer Geldanlage?
Welches Risiko möchte ich eingehen?
Haben Sie diese Fragen realistisch beantwortet, können Sie abschätzen, welche Form der Geldanlage für Sie infrage kommen. Zwei Beispiele sollen das verdeutlichen:

Beispiel A: Sie haben Sie keine Eile beim Vermögensaufbau, sind mit relativ geringen Gewinnen zufrieden und Sie möchten das Risiko geringhalten. Dann kann ein Festgeldkonto die passende Lösung für Sie sein.
Beispiel B: Sie möchten kurzfristig einen hohen Gewinn erzielen und sind bereit, ein hohes Risiko einzugehen. Dann können Sie zum Beispiel in Bitcoins oder Startups der Finanzbranche investieren.
Entwickeln Sie anhand Ihrer persönlichen Bedürfnisse eine langfristige Strategie, nach der Sie vorgehen. Machen Sie sich einen Plan, was Sie bis wann erreichen wollen. Vor- und Nachteile der häufigsten Anlageformen finden Sie in unseren Anlagetipps.

  1. Beginnen Sie schon in jungen Jahren, dann haben Sie mehr von Ihren Investitionen
    Wenn Sie schon in jungen Jahren mit dem Vermögensaufbau beginnen, haben Sie mehr Zeit für Ihr Vorhaben und können bei der richtigen Auswahl Ihrer Anlagen über einen langen Zeitraum einen größeren Gewinn erreichen.

Denn der Aufbau eines Vermögens ist kein Sprint, sondern entspricht vielmehr einem Marathon. Das bedeutet, langfristiges Denken ist angesagt. Es kann zum Beispiel zu kurzfristigen Verlusten auf den Aktienmärkten kommen, die sich im Laufe der Jahre aber wieder ausgleichen. Und eine durchschnittlich verzinste Geldanlage kann über einen langen Zeitraum von 10 oder 15 Jahren einen höheren Gewinn einbringen als eine Geldanlage mit hoher Verzinsung, die ein großes Risiko beinhaltet. Geduld ist beim Vermögensaufbau wichtig.

  1. Schuldenabbau geht vor Vermögensaufbau
    Haben Sie laufende Kredite, andere Verbindlichkeiten oder sind mit Ihrem Dispokredit im Minus? Dann konzentrieren Sie sich zuerst darauf. In den meisten Fällen sind die Zinsen Ihrer Schulden höher als der mögliche Gewinn einer Geldanlage. Versuchen Sie so schnell wie möglich, diese Schulden zu begleichen. Erst anschließend rechnet es sich, mit dem Vermögensaufbau zu beginnen.

  2. Strategien zum Vermögensaufbau regelmäßig überprüfen
    Haben Sie sich für ein bestimmtes Vorgehen beim Vermögensaufbau entschieden und schon mit der Umsetzung begonnen, lohnt es sich diese Pläne einmal im Jahr oder alle 2 Jahre zu überprüfen. Haben sich Ihre privaten Voraussetzungen verändert? Gibt es neue Ziele? Sind neue Finanzprodukte auf dem Markt? Ist der Gewinn so hoch wie erwartet? Wie ist die aktuelle Zinsentwicklung? Unter Umständen müssen Sie Ihre Strategien anpassen.

  3. Steuervorteile sollten nicht entscheidend sein
    Es gibt Formen der Geldanlage, die mit vermeintlichen Steuervorteilen verbunden sind. Dazu gehörten in der Vergangenheit verschiedene Fonds und Produkte zur Altersvorsorge. Aber einige davon haben ihre Versprechungen nicht gehalten und brachten Verluste. Außerdem können sich Steuergesetze ändern und mögliche Vorteile durch neue Gesetze abhandenkommen. Beim Vermögensaufbau ist der zu erwartende Gewinn entscheidend und nicht die Hoffnung auf Steuervorteile. Diese können Sie bei der Auswahl vernachlässigen.

  4. Die Inflation verringert Ihr Vermögen
    Vermögensaufbau ist ein langfristiger Vorgang. In Laufe der Jahre verliert Geld durch die Inflation aber einiges an seinem Wert. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für eine Geldanlage, die mit 1 % im Jahr verzinst ist und die Inflation beträgt im Anlagezeitraum 2 %, dann kommt es zu einem Wertverlust. Diesen Mechanismus müssen Sie bei Ihren Überlegungen im Blick behalten und mit einberechnen.

  5. Gebühren und Kosten reduzieren Ihre Rendite beim Vermögensaufbau
    Vermeiden Sie unnötige Kosten und Gebühren. Fast immer sind Überweisungen, Aktiengeschäfte und Bewegungen auf Ihrem Depot mit Ausgaben verbunden. Und diese Ausgaben schmälern Ihren Gewinn. Deshalb sollten Sie Ihre Anlagen auch nicht zu oft umschichten und wechseln. Das ist in der Regel ebenfalls mit Kosten verbunden.

Schon bei der Auswahl der Anbieter können Sie Gebühren vermeiden. Zum Beispiel sind beim Aktienhandel die Depotkosten sehr unterschiedlich. Informieren Sie sich daher ausführlich über die auftretenden Kosten.

Anlageformen zum Vermögensaufbau gibt es viele: mit Aktien, Immobilien, Festgeld, Anleihen sowie Pfandbriefe, ein Fremdwährungskonto, das gute alte Sparbuch und noch viel mehr. Jede hat ihre eigenen Chancen und Risiken.

  1. Breite Streuung beim Vermögensaufbau schützt vor Verlusten
    Wer sein ganzes Geld in eine einzige Investition steckt, geht ein hohes Risiko ein. Haben Sie zum Beispiel nur Aktien mehrerer Unternehmen einer bestimmten Branche erworben und es kommt in diesem Bereich zu Verlusten an der Börse, verlieren Sie viel Geld. Dagegen hilft die Mischung Ihres Investments. Wenn Sie eine breite Streuung auf mehrere Formen wie Aktien, eine Festgeldanlage, Tagesgeld und Fonds vornehmen, verteilen Sie das Risiko. Verluste auf der einen Seite können auf der anderen Seite durch Gewinne ausgeglichen werden.

  2. Aktien erlauben eine hohe Rendite, aber nur langfristig und mit Risiko
    Investitionen im Aktienmarkt versprechen eine hohe Rendite. Der Deutsche Aktienindex (DAX) bildet die Werte der 30 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes ab. Pro Jahr erreicht er insgesamt durchschnittlich eine Rendite von 7 bis 9 %. Allerdings gibt es immer wieder Jahre mit Kursverlusten. Darum ist beim Aktienhandel Geduld über einen langen Zeitraum von mehreren Jahren gefragt. Eine Sicherheit auf hohe Gewinne gibt es aber nicht. In der Regel enthalten Geldanlagen mit hohen Gewinnerwartungen auch ein hohes Risiko.

  3. Fonds bieten breite Risikostreuung und Sicherheit bei der Vermögensbildung
    In einem Investmentfonds wird das Geld von vielen Anlegern gebündelt. Ein Fondsmanager verwaltet den Fonds und verteilt das Geld an den Finanzmärkten zum Beispiel in Aktien oder Anleihen. Damit sorgt er für eine breite Risikostreuung. Man unterscheidet je nach dem Schwerpunkt der Investition zwischen Aktien-, Renten-, Immobilienfonds und Mischfonds. Ein Vorteil von Fonds liegt in der hohen Liquidität. Sie können jederzeit Ihre Anteile zurückgeben und gelangen so an Ihr Geld. Außerdem ist das Geld der Anleger durch eine Einlagensicherung gesetzlich geschützt, es kann bei Unternehmens-Pleiten nicht verloren gehen.

  4. Vermögensaufbau mit Immobilien lohnt sich unter bestimmten Voraussetzungen
    Die Investition in Betongold kann Ihre Strategie zum Vermögensaufbau ideal ergänzen. Wenn Sie die Immobilie selbst nutzen, sparen Sie im Alter mögliche Mietkosten. Und wenn Sie das Haus oder die Wohnung vermieten, profitieren Sie von den Mieteinnahmen.

Die aktuellen Zinsen für eine Immobilienfinanzierung sind nach wie vor niedrig, wie ein Blick in unseren Baufinanzierung Vergleich zeigt. Es gibt weitere gute Gründe für den Erwerb einer Immobilie als Kapitalanlage. Dazu gehören eine langfristige Wertsteigerung und ein hoher Inflationsschutz, da in den vergangenen Jahrzehnten die durchschnittliche Mietrendite deutlich höher war als die Preissteigerung. Bedenken Sie aber:

Ein entscheidender Faktor beim Kauf einer Immobilie ist die Lage. Nur wenn die Lage stimmt, erlangen Sie hohe Mieteinnahmen. Damit ist allerdings auch ein Risiko beim Immobilienkauf verbunden. Denn eine attraktive Lage kann sich im Laufe der Jahre wandeln, etwa wenn sich die Bevölkerungsstruktur verändert oder die Infrastruktur verschlechtert. Tipps, wie Sie den Standort eines Hauses beurteilen, finden Sie in unserem Ratgeber zur Immobilienlage.
Legen Sie jährlich Instandhaltungsrücklagen von ca. 1 % des Kaufpreises an die Seite – an Immobilien gibt es ständig etwas zu reparieren, renovieren und modernisieren.
Liegt Ihnen die Rolle des Vermieters? Das bringt einige Aufgaben und Verpflichtungen wie Hausverwaltung und Kommunikation mit den Mietern mit sich.

  1. Es gibt neue Formen wie ETFs und Crowdinvesting zum Vermögensaufbau
    In den vergangenen Jahren sind Finanzprodukte sehr beliebt geworden, die ein überschaubares Risiko mit der Möglichkeit von geringen Investitionen verbinden. Dazu gehören der ETF (exchange-traded fund) und das Crowdinvesting.

Ein ETF ist ein börsennotierter Indexfonds, der einen bestimmten Aktienindex wie zum Beispiel den DAX oder den Dow Jones abbildet. Wenn Sie einen ETF kaufen, können Sie hohe Renditen von 5 bis 8 % erzielen. Außerdem können Sie mit einem ETF Sparplan regelmäßig Geld einzahlen und dadurch den Gewinn erhöhen.
Beim Crowdinvesting investieren viele private Investoren in Projekte oder Unternehmen. Die häufigste Form ist das Immobilien-Investment. Zu den Vorteilen gehören geringe Mindestbeträge für die Einlage und kurze Laufzeiten.

Quelle: Ich selbst

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