Ein erster Versuch auf fast unbekanntem Terrain

Hier bin ich zuhause

Hallo!

Ausgerechnet ich, der sich bisher mit Händen und Füßen gewehrt hat in sozialen Netzwerken (wie immer sie auch heißen mögen) zur Schau zu stellen, auf erhobene oder gesenkte Daumen zu klicken und strikt darauf achtet, dass mein Gesicht nicht unkontrolliert durch das weltweit gespannte Netz geistert, sitze nun hier vor der Tastatur und mache mir Gedanken, mit welchen Worten ich mich Menschen vorstellen könnte, die in Kürze bei Steemit mit meinen geistigen Ergüssen genau das tun, vor was ich bis jetzt geflohen bin. Und wer ist schuld? Natürlich mal wieder meine Frau.

„Schau mal bei Steemit rein. Die Idee erscheint mir wirklich interessant.“

„Ja, ja, werde ich bei Gelegenheit tun.“

Ich muss ehrlich zugeben, dass für mich das Thema damit vom Tisch war. Falsche Einschätzung. Ich hätte es besser wissen müssen. Zwei Tage später:

„Hast du dir die Seiten angeschaut?“

„Welche Seiten?“

„Wie kann man nur so ignorant sein? Beschäftige dich wenigstens mal mit der Idee, dem ganzen Konzept.“

„Von was redest du eigentlich?“

„Steemit, du Penner.“

Jetzt gab es kein Entrinnen mehr. Das war auch mir klar. Und jetzt? 

Jetzt sitze ich hier, werfe gerade mit Elan meine lieb gewonnenen Vorurteile über Bord und versuche mit ein paar Sätzen ein wenig von mir preiszugeben, was, mir noch wildfremde Menschen, die aber auch bei Steemit verankert zu sein scheinen, interessieren könnte. Wahrscheinlich wage ich mich später sogar noch so weit vor, dass das eine oder andere Foto von mir sich im Netz verfängt. Und wenn nicht von mir, dann zumindest von einem Ort, an dem ich mich oft und lange aufhalte. Schreibtisch oder Bett – beides käme infrage und stehen fest verwurzelt in einem winzig kleinen Dorf im Nordwesten Kroatiens. Wieso ich gerade dort gelandet bin, ist eine Geschichte, die ich vielleicht irgendwann einmal in die Tastatur einfließen lasse. Heute jedoch nicht. Aber nach mindestens 16 Umzüge durch mehrere Teile Europas, war ich dann doch der Meinung (besser gesagt meine Frau) ein wenig Ruhe in unser Leben einkehren zu lassen.

Apropos Ruhe. Die gibt es hier, im hügligen Land, meist in der Großpackung. Im Dorf wohnen mal gerade 10 Menschen. Kühe und Hühner sind eindeutig in der Überzahl. Wenn mein Körper jedoch nach Lärm und Hektik giert (was allerhöchstens ein Mal im Monat vorkommt), dann geht es ab in die Landeshauptstadt, die eine dreiviertel Stunde Autofahrt entfernt mich aber spätestens am Abend wieder ausspuckt. Eindeutig lieber bewege ich mich in der Natur vor meiner Haustür, mache mir über Alltäglichkeiten Gedanken, verpacke diese in mehr oder weniger kurze Sätze und bin zufrieden, wenn am Ende dabei eine Geschichte herauskommt, die nicht nur meinem Lektor, sondern auch noch meinen Lesern gefällt. 

Damit die lästige Langeweile überhaupt keine Chance zur Entfaltung erhält, warten vor der Tür viele Beete mit Obst und Gemüse und ein kleiner Weinberg, dessen reife Früchte Jahr für Jahr gepresst und deren Saft in vergorener Form in den Fässern landen.

Ja, ich muss zugeben, es gibt mit Sicherheit schlimmer Plätze, an denen man seinen Tag verbringen kann.

Langsam erschleicht mich das Gefühl, für den Anfang eigentlich schon ziemlich viel über mich ausgeplaudert zu haben. Mal sehen, ob es überhaupt jemanden interessiert, was an Gedanken seinen Weg in das Projekt Steemit einfließen kann.

Bis dann, 

WolframL

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