Meine Drechselbank / Wippdrehbank selbstgebaut

Hallo Leute, wie einige von euch wissen begeistert mich die Handarbeit, das bedeutet für mich nicht nur etwas mit meinen eigenen Händen zu erschaffen, sondern auch so weit wie möglich auf elektrische Werkzeuge zu verzichten und teilweise Werkzeuge und Arbeitsgeräte selbst herzustellen. Heute, und in meinen nächsten Posts, werde ich euch mal die für mich wichtigsten zeigen.
Beginnen wir mit meiner Drechselbank.

19400025_1401432676605496_1188918547554378100_n.jpg

Wie ihr sehen könnt besteht diese fast nur aus Holz und ein paar Schrauben, es handelt sich hierbei um eine sogenannte Wippdrehbank. Der Aufbau dieser ist einfach aber genial.

Das Herzstück der Drechselbank ist das „Bankbett“ welches aus zwei dicken Hartholzbrettern besteht, welche über einen Abstandhalter miteinander verschraubt sind.

IMG_2970.JPG

Das Bankbett steht auf einem Dreiecksrahmen, der für die Stabilität beim Arbeiten sorgt.

IMG_2969.JPG

In das Bankbett werden die sogenannten „Docken“ eingesetzt. Diese bestehen ebenfalls aus einem Hartholz, und werden durch die an den Seiten befestigten Querleisten auf dem Bett gehalten. Dabei fungieren die abgeschrägten Bretter als Teil der Werkzeugauflage. An den Unterseiten der Docken befindet sich jeweils ein Loch durch das ein passgenauer Keil geschoben wird, um diese auf dem Bankbett in gewünschter Position zu fixieren. Des weiteren enthält jede der Docken eine Metallspitze um das Werkstück einspannen zu können. Diese bestehen zum einen aus einer angespitzten Schlosserschraube, und zum anderen aus einer Gewindestange, die ich ebenfalls angespitzt, zurechtgebogen und zu einer Kurbel gefertigt habe. Damit kann man später das Werkstück beim bearbeiten nachspannen.

IMG_2972.JPG

IMG_2966.JPG

Weiterhin befinden sich an den Seiten der Drechselbank zwei lange Arme an deren Spitze ein Fahrradschlauch befestigt ist. Daran ist mit Hilfe eines Karabinerhakens ein Seil befestigt.

IMG_2967.JPG

Dieses Seil führt zum letzten Bauteil der Drechselbank: dem Pedal.

IMG_2968.JPG

Das Pedal besteht aus einem einfachen Dreiecksrahmen der durch Lochplatten und Schrauben zusammengehalten wird, und mit Scharnieren an einem Brett befestigt ist. Die eine Seite des Dreiecks ist verlängert und mit einem Loch und Einkerbungen versehen um dort das Seil besser befestigen zu können.

Das Werkstück wird mehrfach mit dem Seil umwickelt und zwischen die Docken gespannt. Tritt man nun auf das Pedal, dreht sich das Werkstück, sodass man es bearbeiten kann. Das kann manchmal eine sehr Schweißtreibende Arbeit sein, denn man kann mit einem Werkzeug nur Holz abtragen wenn man das Pedal tritt, und sich das Werkstück in eine Richtung dreht. Also heißt es treten, treten, treten. Nach einiger Zeit bekommt man ein Gefühl dazu und entwickelt einen gewissen Automatismus. Mir ist es schon oft passiert das ich obwohl gerade gar nicht drechsle, trotzdem weiter trete und mein Werkstück in Bewegung halte.

IMG_2818.JPG

IMG_2822.JPG

Der Vorteil dieser Drechselbank ist das ihr sie überall aufbauen könnt, egal ob in eurem Garten, Garage oder im Wald. Außerdem kann man schon mit wenigen günstigen Werkzeugen, die ersten Dinge herstellen. Und das beste, ihr braucht keinen Strom! Der Motor seid ihr selbst! Und man kann sich gleichzeitig körperlich Fit halten und etwas schönes herstellen! Außerdem können die entstehenden Späne wenn sie trocken sind super als Zunder verwendet werden.

Habt ihr noch fragen zu meiner Drechselbank?

Ich freue mich auf eure Kommentare!

H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
Join the conversation now
Logo
Center