Seid gegrüßt, Freunde der Fotografie des unsichtbaren Lichts. Gestern war ich mit der Kamera in Fürstlich Drehna unterwegs. Der Ort im südlichen Brandenburg ist genau 100 km entfernt. Die Fahrt im klimatisierten Personenkraftwagen war trotz der vollen Autobahn recht entspannt. Als ich dann in Drehna ausstieg, war das so als schlüge mir jemand mit 'ner Dachlatte vor den Kopf; 32°C und kein leises Lüftchen. Aber was tut man nicht alles für die Kunst? Infrarotfotografie funktioniert auch besser wenn es viel infrarotes Licht gibt, also in der Sommerhitze.

Bei der Hitze war ich der einzige Bekloppte, der durch den Park spazierte. Irgendwas Gutes musste die ganze Sache ja haben. Ich konnte einfach drauf los fotografieren. Niemand stand im Bild, niemand stellte komische Fragen.

Der Park ist echt cool. Nicht zu groß, ein gemütlicher Spaziergang um den See dauert nicht länger als 1 Stunde. An vielen Stellen stehen Bänke, meist an schattigen Plätzen direkt am See.

Der Park, der Wassergraben und der See sind künstlich angelegt. Alles ist recht harmonisch und natürlich, nicht so dick aufgetragen wie beispielsweise der Park in Potsdam Sanssouci.

Erstmals erwähnt wurde Drehna 1346. Zu diesem Zeitpunkt dürfte das Schloss, wenn auch nicht in seiner heutigen Form, schon gestanden haben. Der Wassergraben um das Schloss stammt aus dem Jahr 1521. Mehrfach wechselten die Besitzer. Im Jahr 1945 wurden die Besitzer des Schlosses enteignet. Zu DDR Zeiten war im Schloss ein Jugendwerkhof untergebracht. Das war eine Mischung aus Gefängnis und Erziehungsanstalt für Minderjährige. Für die dort Inhaftierten war das Eingesperrt-sein meist sehr traumatisch, mit Folgen für deren Leben bis zum heutigen Tag.

Im Jahr 1950 wurde der Ort in Drehna umbenannt, es gab schließlich keine Fürsten mehr. Im Jahr 1991 wurde der Ort wieder in Fürstlich Drehna umbenannt, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt immer noch keine Fürsten gab. Das Schloss und der Park gehören der Brandenburger Schlösser GmbH. Das Schloss ist jetzt ein Hotel.

Seit 1745 existiert die im Bild oben zu sehende Brauerei. Ob das Bier schmeckt, kann ich nicht sagen. Hätte ich das bei diesen Temperaturen verkostet, wäre ich wohl nicht mehr nach Hause gekommen.

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Im Bild oben ist die ehemalige Schule und dahinter die Kirche mit dem Bleistiftturm zu sehen. Innen ist die Kirche sehr schlicht. Nachdem sie gegen Ende das Zweiten Weltkriegs ausgebrannt war, wurde sie sehr schlicht wieder aufgebaut.

Auf dem Rückweg machte ich noch einen Zwischenstopp im beschaulichen Städtchen Luckau. Die Innenstadt ist umgeben von einer alten Stadtmauer. Alles ist sehr überschaubar, in 1,5 Stunden hatte ich Luckau erkundet. Bestimmt sind mir einige interessante Sachen entgangen, aber bei den Temperaturen hatte ich irgendwann keine Lust mehr weiter durch Luckau zu laufen.