"Klimakleber"

Weil ich heute eine nette, kleine Diskussion mit einer Kollegin hatte, möchte ich dieses Thema ansprechen. "Die Letzte Generation", ist ihr Prostet gerechtfertigt? Die Kollegin ist der Meinung, Protest sei ja ok, aber warum denn so? Auf meine Frage, wie denn, ihrer Meinung nach, für mehr Klimaschutz protestiert werden sollte, hatte sie -leider- keine Antwort. Darüber, so sie, hätte sie noch nie nachgedacht.

Wie soll denn für mehr Klimaschutz oder vielmehr erstmal "nur" für das Einhalten der 1,5-Grad-Grenze, die Nationenübereinstimmend beim Klimagipfel 2015 beschlossen und zuletzt beim Klimagipfel 2022 bekräftigt wurde, protestiert werden?

Wie können wir in einer Welt, in der Superlative und Aufmerksamkeit quasi eine Währung sind, noch genügend Aufmerksamkeit erreichen? Wie soll die Tatsache, dass Deutschland seit 2021 gegen geltendes Recht verstößt, öffentlichkeitswirksam angeprangert werden? Demonstrationen sind zwar recht und gut, aber wenn wir ehrlich sind, hat hier doch schon lange ein Gewöhnungseffekt Einzug gehalten. Und geht es bei Missständen nicht immer darum, genug Aufmerksamkeit für die Sache zu erzeugen, um eine Änderung herbeizuführen? Siehe Frauenwahlrecht. Jahrzehnte haben Frauen um ihr Wahlrecht gekämpft. Mit Publikationen, Flugblättern, öffentlichen Auftritten und Demonstrationen. Für die damalige Zeit -wir sprechen über Jahrzehnte im 19. Jahrhundert und den Beginn des 20. Jahrhunderts- war diese Art von Protest Provokation, Terror und schlicht unangemessen. Nun hat sich die Welt weitergedreht - alles ist schneller, größer, glitzernder geworden. Eine "einfache" Demo reicht oft einfach nicht mehr. Um die Aufmerksamkeit der Menschen zu erlangen, müssen sich Protestbewegungen einiges einfallen lassen. Und mal ehrlich, was läge im "Autoland" Deutschland näher, als des Deutschen liebstes Spielzeug zu blockieren? Was würde mehr Aufmerksamkeit erregen?

Und: abschließend sei noch angemerkt, dass Proteste gar nicht stattfinden müssten, würden Klimaschutzmaßnahmen, die in Paris beschlossen wurden, endlich ernsthaft und über das Jahr 2030 hinaus umgesetzt!

Ach, übrigens: der nächste globale Klimastreik ist am 03. März 2023! Hierzu ein Kommentar einer Twitter-Userin: "Na ja, nachdem wir ja inzwischen an härteren Stoff gewöhnt sind (festkleben, besetzen) lockt fff mit etwas rumhüpfen alle paar Monate niemand mehr hinterm Ofen vor."

Beweisführung abgeschlossen!

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