Etwas, das sich Schnitzel nennt, aber eigentlich ein kleiner Schwindler ist

Sellerieschnitzel mit Rosenkohl und Röstkartoffeln

  • Tomaten-Salsa und Apfel-Chutney


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Wie es logischerweise vielfach in einem Haushalt vorkommt, in dem mindestens ein Vegetarier die Richtlinien bezüglich der Ernährung vorgibt, sollte es der Person, der für die kulinarische Umsetzung die Verantwortung trägt, nicht an Ideen mangeln, um der Eintönigkeit möglichst keinen Spielraum zu gewähren. Ohne mich gleich aus der Schatulle mit dem gehorteten Selbstlob großzügig zu bedienen, sollte mir, mit einem Blick auf den angerichteten Teller, erlaubt sein anzumerken, heute keine schlechte Arbeit am Herd abgeliefert zu haben.

Da mir hoffentlich nicht der Ruf vorauseilt, in einer tiefen Verbundenheit mit dem Egoismus durch die Tage zu schlendern, kam es zu dem spontanen Entschluss, euch an der Entstehung des Gerichtes teilhaben zu lassen. Um es gleich vorweg klarzustellen. Wer der Sellerieknolle (aus welchem unerfindlichen Grund auch immer) lieber die kalte Schulter zeigt, der kann auch getrost auf die Kohlrabi, eine Zucchini oder den Butternut-Kürbis umschwenken. Ich erwähne aus gutem Grund diese Kürbis-Variante, da sie ideal in Scheiben zu schneiden ist.
Wie auf dem Zutaten-Teller ersichtlich ist, kommen noch der Rosenkohl, Champignons, Kartoffel, eine Zwiebel, Blauschimmelkäse und Thymian zum Einsatz. Auf Salz, Zucker, Pfeffer und das weitere Gedöns, was üblicherweise in jeder Küche zu finden ist, gehe ich nicht gesondert ein. Jeder nach eigenem Gusto. Von kräftig, mild bis scharf - alles ist erlaubt.

Das Gelbe in der Schüssel ist übrigens die Masse, die sich nachher um die “Schnitzel” schmiegt. Es ist ein sogenannter Bierteig, bei dem ich ein Ei mit einem Teelöffel Schmand oder saure Sahne, etwas Mehl und einem Schuss kalten Bier (wenn keines greifbar, dann tut es auch Mineralwasser) zu einer homogenen Masse verrühre. Das intensive Gelb rührt daher, da unsere Hühner den Futtermais lieben und in der Produktion keine Beanstandung zulassen.
Die Sellerie-Scheiben habe ich in kochendem Salzwasser 1 min blanchiert und anschließend sofort ins eiskalte Wasser gelegt, damit sie möglichst noch den Biss bewahren. Anschließend werden sie auf dem Küchentuch oder Küchenpapier abgetupft, gewürzt, mit dem Blauschimmelkäse bestrichen und beidseitig mit etwas Mehl bestäubt, damit später der Bierteig einen besseren Halt bekommt. Beim Würzen vorsichtig zu Werke gehen, da der Käse (ob Gorgonzola, Roquefort oder Bavaria Blue) selbst bereits viel Eigengeschmack mitbringt.

Und nun zum Rosenkohl, den ich geputzt und anschließend geviertelt habe. Auch auf ihn wartet das kochende Salzwasser, in dem er mindestens 2 bis 3 min köcheln darf, damit er einiges von dem Duft verliert, der eine große Anzahl Genießer vom Verarbeiten dieser Kohlsorte abhält. Nach dem Bad im Eiswasser landet er dann zum Abtropfen in einem Sieb. Inzwischen ist es an der Zeit, dass die erste Pfanne ihren Weg auf den Herd findet. In etwas Fett (Butter, Butterschmalz oder Olivenöl) schwitze ich die Zwiebelwürfel und die Champignons an. Bekommt der Pfanneninhalt leicht Farbe, lösche ich ihn mit ein wenig Brühe und einem Schuss Sahne ab, zupfe die Thymianblätter und gebe diese mit dem Rosenkohl zu den Pilzen. Salz, Pfeffer, Muskat und ein Deckel darauf. Bei ganz milder Hitze leicht köcheln lassen, bis der Rosenkohl kurz davor ist, die Konsistenz zu erreichen, wie man sie möchte. Denn wir müssen ja noch unsere “Schnitzel” ausbraten.

Doch, bevor das geschieht, noch eine Bemerkung zu den Kartoffeln. Ich bevorzuge es, die geschälten Erdäpfel in Scheiben zu schneiden, in eine heiße Auflaufform zu geben und bei 200° Ober-/Unterhitze im Backofen knusprig zu backen. Gesalzen wird erst kurz vor dem Servieren. Damit auch nicht so viel Fett zum Einsatz kommt, wird die Auflaufform mit Backpapier ausgelegt. Wer nun die Kartoffel lieber in der Pfanne brät oder im heißen Öl wie Pommes zubereitet, der greife zu dieser Methode.
Jetzt erhitze ich in einer beschichteten oder gusseisernen Pfanne etwas Butterschmalz, wende die mit Mehl bestäubten Sellerie-Scheiben im Bierteig und backe ich dann goldgelb. Dieser Vorgang dauert nicht länger als 2 min. Wir möchten schließlich keine schwarzen Diskusscheiben.
Das Chutney und Salsa stammt zwar aus eigener Produktion, wenn jedoch jemand auf die Variante aus dem Supermarkt zurückgreift, ist das selbstverständlich auch vollkommen in Ordnung.
Mir bleibt lediglich noch, euch einen guten Appetit zu wünschen.

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