Showcase-Sunday: Einflüsse auf die deutsche Sprache - Römer und Ritter

Der tag #showcase-sunday ist ein Experiment erdacht von @nonameslefttouse um älteren, wenig beachteten Posts neue Aufmerksamkeit zu bringen. Ich werde also einige meiner Werke, ein wenig aufpoliert, wieder posten. Heute zwei meiner ersten Posts über "Einflüsse auf die deutsche Sprache", zusammengefasst und in bessere Form gebracht.

#showcase-sunday is an experiment initiated by @nonameslefttouse to show you older posts that didn't get the attention they might have deserved. In my early months here there were some posts I consider interesting and/or entertaining, so I will post some of them again in an edited version. Today it's a post only in German, about the influences on it from other languages.

Worum geht es?



Porta Nigra, römisches Stadttor in Tier
Wer diesen Post liest beherrscht die deutsche Sprache mehr oder weniger gut. Aber was ist "deutsch"? Wo kommt es her, wie und durch wen (und warum) wurde es beeinflusst? Wie kamen viele Worte und Redewendungen in die deutsche Sprache die wir heute selbstverständlich im Alltag benutzen?

Dazu heute zuerst etwas über Kolonialmacht, die vor 2000 Jahren einen Teil des heute deutschsprachigen Raums beherrschte. Ihr Einfluss ist bis heute sichtbar, in architektonischen Hinterlassenschaften, aber eben auch in der Sprache - und das nicht nur in Städtenamen wie Köln oder Trier.

Als die Römer frech geworden...

Da kamen sie, gesandt von ihrem Kaiser, bauten Straßen auf denen die Legionäre zu den Kastellen mit ihren Wälle aus Pfählen marschierten. Es wurden Häuser gebaut mit festen Mauern, mit Fenstern damit Licht in die Kammern kam. Die Fußböden wurden gepflastert oder mit Estrich versehen. An den Pfosten und Pfeilern waren Halter für die Fackeln, die Häuser hatten Keller und waren mit Schindeln gedeckt.


Und als sie dann nach einigen Jahrhunderten wieder abzogen, da haben sie die kursiv gesetzten Worte hier gelassen. Diese haben alle einen lateinischen Ursprung und wurden damals in unsere Sprache übernommen.

Es gibt da noch viele kleine interessante Einzelheiten - z. B. ist Mauer im deutschen weiblich, das lateinische Original Murum männlich. Die Germanen kannten bis dahin nur die noch lange im Fachwerk gebräuchlichen Wände aus geflochtenen Zweigen, mit Lehm beschmiert (Wand kommt vom Winden der Zweige). Die Wand war weiblich, Murum ist das Gleiche in gemauert - also auch weiblich ;)

Ja so warns de oidn Rittersleut...

Auch aus der Zeit der Burgen und Ritter ist Einiges zu berichten. Deren Hinterlassenschaften findet man nicht nur malerisch auf Bergen entlang des Rheins, sondern auch, teils gut versteckt, in unserer Sprache.


Ganz oben in der Gesellschaft stand natürlich der Kaiser der seinen Vasallen Lehen gab. Zur Verwaltung hatte er Ministeriale, denn Papierkram gab es schon immer. Für Recht und Ordnung sorgten die Ritter. Sie konnten nicht nur kämpfen, nein - sie waren edel und wussten, was Tugend und gute Manieren waren, auch wenn sie nicht alle zur Tafelrunde gehörten.

Es gab Turniere, wo die Kämpfer mit ihren Schwertern und Lanzen sich gegenseitig auf Panzer und Visier schlugen, um den begehrten Preis zu erhalten. Dabei mussten sie hurtig sein, denn Fehler konnten böse ausgehen.

Bei Festen waren alle in Samt gekleidet und lauschten dem Klang von Posaune und Flöte. Auch beim Tanz musste so ein Ritter aufpassen - trat er beim Tanz einer feinen Dame auf die Zehen, so war er schnell als Tölpel verschrien. Ob im Palast oder im Pavillon, höfisches Parkett war glatt und eckte man mit dem Verkehrten an, konnte man schnell im Turm landen.


Diese uns wohlbekannten Worte kamen aus unterschiedlichen Sprachen. Sie wurden teils aus einheimischen Worten der mittelhochdeutschen und mittelniederdeutschen Sprache gebildet, weil es eben keine Worte gab für eine Sache oder ein Konzept. Teils kam aber mit einer Sache auch deren Name zu uns (Samt kam über Frankreich nach Mitteleuropa). Ursprungssprache war teils noch Latein, meist aber Französisch und wohl nur in dieser Zeit so einflussreich: Niederländisch.

Zum Weiterlesen:

Wer sich für dieses Thema interessiert, dem rate ich zur Anschaffung eines etymologischen Wörterbuches, zwei der Standards sind der "Kluge" und der "Wahrig" (letzte Ausgabe von 2002). Vieles was schon länger in unserer Sprache ist, findet sich aber (auch online) im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm.




made by @quantumg

DACH-Community Discord - für alle deutschsprachigen Nutzer



Du hast keinen Hive-Account? Hier ist der schnellste und einfachte Weg dorthin!

You're not on Hive? Here you'll find the best and most fast way to enter this world :)


Abbildungen: Pixabay

H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
Join the conversation now
Logo
Center