Morgendliche Gedanken zur Normalität

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Die Welt steht Kopf, das Leben neigt sich dem Ende, und viele Menschen verhalten sich wie die angeblich weisen Affen, die nichts sahen, nichts hörten und nichts sagten, wobei ich mir beim letzteren nicht mehr sicher bin. Denn zurzeit schreit jeder seineihre Gedanken wild heraus, in der Hoffnung gehört oder gesehen zu werden. Doch die anderen beiden Affen sehen und hören nichts. Mit verschlossenen Augen gehen sie ihren Gewohnheiten nach, und freuen sich über jedes Quentchen Normalität.
Normalität bedeutet für jeden etwas anderes, auch wenn alle dieses Wort förmlich herausschreien, sich somit mancherorts Echokammern bilden und sich gleichgesinnte Schreihälse zum wöchentlichen Brüllen treffen.
Die Schreie der sogenannten Wutbürger
innen überstimmen die Schreie des Planeten, der sich seinerseits auch nach Normalität sehnt und sich nun tatkräftig mittels "Naturkatastrophen" wehrt. Dieses Wort verhöhnt das eigentliche Geschehen und stellt die Natur als etwas Gefährliches dar, welches zu bändigen gilt.
Wir vergessen jedoch, dass wir selbst die Natur sind, dass unser aller Leben aus der Natur entsteht, dass wir unser aller nicht nur Teil der Natur, sondern gleichgestellt mit allen anderen Lebewesen sind. Wir bedingen einander und sind allesamt Teil der Nahrungskette. Der Mensch besteht wie jedes andere Tier, sogar wie jede andere Pflanze, aus Zellen. Daher ist ein Orkan, welches die Zellstrukturen des Meeres und der Küsten umgestaltet keine "Naturkatastrophe" sondern der ganz natürliche Ablauf. Mensch könnte dies auch Normalität nennen.
Wir Menschen empfinden uns selbst nicht als Teil der Natur und haben uns deshalb abgenabelt, sodass wir nun die Erde mit all ihren Bewohnern zu unseren Untertanen machen. Da hört der Spaß jedoch nicht auf. Wir verbrennen unserer Mutter die Haare, stechen Löcher in ihre Haut und reißen ihr die Sehnen von den Muskeln, zersägen ihre Knochen in Einzelteile, um diese dann schlussendlich wegzuwerfen oder ins Weltall rauszuschmeißen.
Das menschliche Verhalten ist im natürlichen Sinne weit von der Normalität entfernt, und ich hoffe inständig, dass wir lernen mit unser aller Mutter umzugehen, sie zu lieben und zu ehren, anstatt sie weiterhin zu misshandeln und zu vergewaltigen. Ich hoffe, dass sich die Schreie unserer Mutter wieder zu einem wohlwollenden Summen entwickelt.
Hiermit wünsche ich euch allen einen nachdenklichen Start in den schönen Dienstag.

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