Werden einige Ethereum-Konkurrenten den Dinosaurier-Banken das Fürchten lehren?

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Viele dezentrale Finanzanwendungen, die im Jahr 2020 an den Start ging, haben ihren Start vor allem der Smart-Contract-Plattform Ethereum zu verdanken. Ethereum-basierte dezentrale Anwendungen (dApps) waren die größte Erfolgsgeschichte des Jahres, zumindest wenn man den Höhenflug von Bitcoin in Richtung $ 40.000 außer Acht lässt. Offene Protokolle, wie z.B. solche, die sich auf Kreditvergabe, Staking und Sparen spezialisiert haben, bekräftigten die Existenz von Kryptowährungen, indem sie ein einfach zugängliches Tool für Werttransaktionen bieten, ohne von einer vertrauenswürdigen dritten Partei abhängig zu sein.

Es überrascht nicht, dass große Finanzinstitute begonnen haben, die Kryptowelt genau zu beobachten, weil sie von der Geschwindigkeit bedroht sind, mit der Ethereum Mehrwert geschaffen hat und wird. Auch andere Netzwerke sind für herkömmliche Banken gefährlich.

Während Ethereum im Jahr 2020 zweifellos die DeFi-Landschaft dominierte, zeigten die steigenden Netzwerkgebühren auch die Probleme der Plattform. Banken, die die DeFi-Landschaft neu erkunden, sollten daher im kommenden Jahr auf folgende drei schnell aufstrebenden Ethereum-Konkurrenten achten.

RADIX

Ein dezentraler Ledger, der nachweislich beeindruckende 1,4 Millionen Transaktionen pro Sekunde verarbeitet hat. Radix konnte die komplette Bitcoin-Transaktionshistorie der letzten 10 Jahre innerhalb von einer Viertelstunde mal eben durchrechnen. Freilich nur unter Laborbedingungen. Der Beweis der Belastbarkeit unter Realbedingungen steht noch aus. Verstärkt durch einen Konsens-Mechanismus der nächsten Generation namens Cerberus und angetrieben von der entwicklerfreundlichen Radix-Engine, ist das Layer-1-Protokoll das Werk des Autodidakten Dan Hughes. Tatsächlich ließ sich Hughes vom ursprünglichen Bitcoin-Code inspirieren.

In Bezug auf die Leistung wird erwartet, dass die Plattform alle DeFi-Konkurrenten, einschließlich Ethereum, übertreffen wird, wenn sie ihr Mainnet startet. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von Radix ist laut CEO Piers Ridyard, dass es nicht proklamiert, eine Allzweck-Plattform zu sein: Es ist speziell gebaut, um die Probleme von DeFi zu verbessern.

Zu diesem Zweck hat Radix bereits das führende Orakelnetzwerk Chainlink in sein öffentliches Netzwerk integriert, das Entwicklern Zugang zu einer Fundgrube an sicheren, genauen Off-Ledger-Daten bietet. Die Implikationen einer Blockchain mit diesem Leistungsniveau umfassen die Übernahme durch Börsen, Kreditkartenabwickler und andere traditionelle Finanzdienstleister.

POLKADOT

Eine weitere vielversprechende Entwicklung steht hinter Polkadot, einem interoperablen Blockchain-Ökosystem, das eine einzigartige "Sharding"-Technologie verwendet. Wie Dan Hughes lernte auch Gavin Wood 2011 Bitcoin kennen und gründete später zusammen mit Vitalik Buterin Ethereum und programmierte die erste funktionale Implementierung des Netzwerks. Nachdem er bei Ethereum ausgestiegen ist, nimmt Polkadot nun seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Die Plattform ist ein Blockchain-Projekt der dritten Generation mit einer Marktkapitalisierung von über 8 Milliarden Dollar und soll eine unendliche Skalierbarkeit ermöglichen, indem gemeinsame Validatoren mehrere Blockchains absichern können.

Innerhalb des Polkadot-Ökosystems schließen sich Parachains an das Hauptnetzwerk an und verlassen sich auf dessen Sicherheit, während sie ihre Unabhängigkeit behalten. Anwendungsentwickler können wählen, ob sie dApps als Smart Contracts auf bestehenden Parachains oder als eigene Parachains einsetzen wollen. Der Polkadot DeFi Stack expandiert in rasantem Tempo, mit Projekten wie kettenübergreifenden DEX-Netzwerken (Zenlink), AMMs (Polkaswap) und Staking-Plattformen (Bitfrost), die bereits im Einsatz sind. Nicht zu vergessen Moonbeam, ein Ethereum-kompatibles Toolkit für den Einsatz von Smart Contracts.

COSMOS

Die dritte Ethereum-Alternative, ist COSMOS, ein dezentrales Netzwerk paralleler Blockchains, das auf BFT-Konsensalgorithmen basiert. Interoperabilität und Skalierbarkeit sind auch hier die Schlagworte. COSMOS verfügt bereits über eine eigene Version von MakerDAO in Form von Kava, einem DeFi-Protokoll, das es den Nutzern ermöglicht, digitale Vermögenswerte zu hinterlegen und den an den Dollar gekoppelten Stablecoin von Kava, USDX, auszuleihen. Das kettenübergreifende dezentrale Liquiditätsnetzwerk THORChain basiert ebenfalls auf Tendermint und Cosmos-SDK.

Der CEO von Kava, Brian Kerr, hat sogar die Möglichkeit angedeutet, dass bestehende Ethereum-DeFi-Projekte wie Compound und Augur über Brücken oder die Integration mit Kava selbst auf Cosmos portiert werden können.

Fazit

Banken sind immer noch die Giganten des Finanzwesens, aber wenn uns das Jahr 2020 eines gelehrt hat, dann, dass bestehende Systeme innerhalb weniger Monate auf den Kopf gestellt werden können.

Bitcoin erwartet ebenso ein spannendes Update in einigen Monaten. Taproot genannt und macht damit in gewisserweise auch Ethereum Konkurrenz. Was mit dem Lightning-Netzwerk gerade experimentell passiert ist ebenso eine große Wundertüte. Der Zahlungsdienstleister Strike bietet weltweite Zahlungen über LN an, die in Sekundenschnelle auch durch Umwandlung von Fremdwährungen dem Empfänger gutgeschrieben werden. Die Banken haben keinen Grund mehr lachend am Spielfeldrand zu stehen und die Entwicklung abzuwarten. Sie müssen handeln.

Auch in 2021 geht die Innovationsrallye weiter.

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