PL: Das einsame Dorf in den Bergen

Ich hatte es ja im vorigen Beitrag schon angedeutet, ich reise eher anders als die breite Masse. Touristisch überlaufene Ziele sind mir ein Graus. Hotels auch. Ich bevorzuge die kleinen, unbekannten Ziele am Wegesrand, an denen es viel zu entdecken gibt, wenn man sich darauf einlässt. Deshalb geht es heute mal nach Gniewoszow (Seitendorf). Das liegt im Südwesten Polens, fast an der Grenze zu Tschechien im Powiat Kłodzko (Glatz). Vorsicht, es gibt mehrere Gniewoszow in Polen, unseres liegt bei Glatz und hat die polnische PLZ 57-522. Koordinaten: 50.201944, 16.604444 oder eben 50° 12′ 7″ N, 16° 36′ 16″ E. Die Kirche liegt in 620 m Höhe, es gibt eine handvoll touristische Übernachtungsmöglichkeiten und ansonsten ein bergbäuerlich geprägtes Umfeld in Abwesenheit irgendeiner Einkaufsmöglichkeit im Ort. Eigentlich hat man das Dorf in 15 Minuten auf der zentralen Dorfstraße, von der nur einige Pfade und noch weniger Wege abzweigen, durchwandert. Aussicht gibt es von dort kaum und ansonsten halt kleines Dorf und eine Kirche. Könnte man auf den ersten Blick meinen, ist aber nicht so. Deshalb wird dieser Beitrag auch etwas länger. Zur Orientierung bieten sich die Karten von Open Street Map an, die auch die kleinen Wege aktuell und genau wiedergeben.

Zur Geschichte: Die erste urkundliche Erwähnung von Seitendorf stammt aus dem Jahr 1358. Die Geschichte des Dorfes ist eng mit der im Südosten liegenden Burg Schnallenstein verbunden. Die Burg schützte wichtige Handelswege zwischen Böhmen und Polen, die in der Vergangenheit hart umkämpft waren. Dem entsprechend wechselte die Herrschaft über das Dorf. Größere Bedeutung im Sinne von Industrieansiedlungen, nennenswerten Bodenschätzen oder als Zentrum, zumindest aber Rastplatz an Handelswegen hatte Seitendorf jedoch nie. Es war immer das kleine Dorf in den Bergen, das eigentlich keiner kannte und das seine Bewohner, umgeben von kargen Böden im rauhen Klima, mehr schlecht als recht ernährte. Wenig ergiebige Landwirtschaft auf steinigen und teilweise steilen Flächen, etwas Forstwirtschaft, ein Steinbruch abseits des Dorfes. Die Situation begann sich anfangs des 20. Jahrhunderts zu verbessern, langsam kamen - wenn auch wenige - Touristen auch in diesen Teil der Grafschaft. Wirtschaftskrise und Krieg zertraten das zarte Flämmchen. Nach 1945 war das Dorf mit den ehemals 360 Einwohnern nahezu entvölkert, die angestammte Bevölkerung vertrieben. Die nachfolgenden Jahre taten ein übriges. Wieder war Seitendorf ein kleines Dorf abseits in den Bergen am Rande des Staates.

Nachdem der Sozialismus auch in Polen ausgedient hatte, besserte sich die Situation nicht. Die Region um Seitendorf gehört heute zu den ärmsten Polens. Es gibt keine Industrieansiedlungen in der Umgebung, die die Menschen in Lohn und Brot bringen würden. Tourismus gibt es in und um Seitendorf so gut wie gar nicht, auch wenn er in den letzten Jahren gewachsen ist. Junge Menschen vergnügen sich zum Wintersport in Grünwald oder im nahen Riesengebirge, während sich die ältere Generation und die Naturfreunde eher den alten Kurorten und anderen Gebirgsteilen wie dem Heuscheuergebirge, den Seefeldern oder Wallfahrtsorten wie Albendorf zuwenden. Die Folgen sind unübersehbar, wenn man durch den Ort geht. Die ehemals einzige Verkaufsstelle – ein Dorfkiosk in der Nähe der Kirche – hat schon seit Jahren geschlossen. Entsprechend zwiespältig ist das, was wir bei der Wanderung durch den Ort zu sehen bekommen. Verfallende, leerstehende Gehöfte wechseln sich mit noch bewirtschafteten ab, die nicht viel besser dastehen. Vor Jahren bei meinen ersten Besuchen noch bewohnte und bewirtschaftete Gebäude verfallen. Dazwischen ein begonnener Neubau und einige sehr schön renovierte Gebäude, die auch in jedem deutschen Dorf bewundernde Blicke auf sich ziehen würden. Die Gegensätze in der heutigen polnischen Gesellschaft sind anderswo auf kleiner Fläche so deutlich sichtbar nicht zu erleben.

kirche.jpg

Aufgang zur Kirche von der Dorfstraße

Ausgangspunkt unserer Unternehmungen ist die Kirche von Seitendorf. In der Mitte des Dorfes an der Hauptstraße gelegen, ist das strahlend weiße Gebäude mit dem umgebenden Friedhof und dessen Mauer nicht zu übersehen. Vor der Kirche kann geparkt werden, dort gibt es ebenfalls ein Wegekreuz. Einige steinerne Treppenstufen führen zu einer kleinen, unverschlossenen Pforte.

Das heutige Gebäude wurde in den Jahren 1693/94 als Ersatz für ein 1568 gebautes Holzkirchlein errichtet. In dieser barocken Filialkirche , die dem heiligen Michael gewidmet ist, befindet sich als Kleinod ein kleiner Hochaltar aus dem Jahr 1787 in Rokokogestaltung. Wer einen Blick ins Innere der Kirche werfen möchte, wird enttäuscht werden. Meist ist das Gotteshaus verschlossen. Und alarmgesichert, denn auch in Polen haben Diebstähle sakraler Güter zugenommen. Wer dennoch einen Blick hinein werfen möchte, dem sei die Absprache mit der Pfarrei Rosenthal oder der Besuch der sonntäglichen Gottesdienste empfohlen. Die Kirche ist Bestandteil eines Kirchenwanderweges der Region. Nähere Informationen finden sich auf einer Hinweistafel vor Ort.

Einmal bei der Kirche, empfiehlt sich ein Gang über den gepflegten, von einer Mauer umgebenen Friedhof. Einige alte Grabsteine wurden nicht entsorgt, sondern an der Kirchenmauer abgestellt. Sie haben die Wirren der Zeiten überstanden und erinnern uns heute daran, dass sich hinter jedem dieser Steine ein Schicksal verbirgt.

dorfstr.jpg

Wenn hier von Dorfstraße gesprochen wird: Das im Foto gezeigte ist die Dorfstraße, nicht die Straße zum Dorf

Bei dem Spaziergang durchs Dorf sollte man auch auf die Kleinigkeiten achten. Hier wäre so eine. Eine Skulptur, ehemals eine kleine Brücke zierend:

statue.JPG

Aber nun in die Natur. Seitendorf hat drei Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Als erstes wäre da die Burgruine Schnallenstein (Szczerba). Die Burg Schnallenstein zählte zu den größten der Grafschaft Glatz. Und trotzdem ist sie nicht leicht zu finden. Auch ich bin erst einmal daran vorbeigefahren und musste alte Meßtischblätter zur Hilfe nehmen. Als Orientierungshilfe für eigene Besuche dient ein touristischer Parkplatz an der Straße von Mittelsteine nach Seitendorf, einige hundert Meter bevor man die ersten Seitendorfer Häuser erreicht.
Wer hier nach der Burg Ausschau hält, wird dies auch erst einmal vergeblich tun. Dabei liegt die Burgruine nur wenige Minuten Fußmarsch entfernt. Man begibt sich auf der Ortsverbindungsstraße ein paar Meter talwärts und steigt den nach Überqueren eines Baches (hölzerne Brücke) südöstlich (also links) abzweigenden Weg bergan. Nach kurzer Zeit steht man vor den imposanten Resten der Burg Schnallenstein. Auf dem Platz mit einer Steintreppe, die ins Innere der Burg führt, steht auch eine Infotafel in polnischer Sprache, die Informationen über die Geschichte der Burg bereithält. Gegenüber werden auf einer weiteren Tafel einige Pflanzen und Tiere des Areals gezeigt und beschrieben.

burg.jpg

Vorab: Die Burgruine ist immer einen Besuch wert. Sie ist nicht nur schwer zu finden, sondern heute auch weitgehend unbekannt. Hier gibt es keine unzähligen Touristen, nur selten verirrt sich jemand auf den Felsen. Man kann in aller Ruhe durch die Steinmauern wandern und versuchen, sich das Aussehen der Burg und das frühmittelalterliche Treiben in ihren Mauern vorzustellen.
Die älteste Erwähnung findet die Burg in einer Urkunde aus dem Jahre 1360, die sie als Besitz der Herren von Glubos ausweist. Denen gehörte auch die Burg Karpenstein. Die Zeit der Erbauung ist nicht bekannt, an Hand der Lage kann man aber davon ausgehen, dass sie im 12. Jahrhundert angelegt wurde. Der Name Schnallenstein -in der erwähnten Urkunde auch Snellinstein – wird vom Bach Snellis (später Schnalz genannt) abgeleitet sein.
Lange konnten sich die Herren von Glubos nicht an der Burg erfreuen. Im Jahre 1428 stürmten und plünderten die Hussiten die Burg, danach kamen die Böhmen und vollendeten das Zerstörungswerk. Ab diesem Zeitpunkt hieß die Ruine im Volksmund nur noch „Wüstes Schlössel“. Den Rest gab ihr der Verwalter der Herrschaft Schnallenstein 1770. Er ließ die Mehrzahl der Steine der Burgmauer abtragen und zum Bau eines Amtsgebäudes und der Brauerei in Rosenthal verwenden. Immerhin bleiben imposante Reste erhalten, die einen Eindruck von der ehemaligen Größe der Burg vermitteln. Eine Zeichnung findet man auf der Infotafel auf dem Vorplatz. Zu erkennen sind noch Reste der Ringmauer, die teilweise über 7 Meter in den Himmel ragen. Der Innenraum der Burg ist 40 Meter lang und 16 Meter breit. Gut erkennbar sind auch die Überreste des Burgturmes. Daneben gibt es weitere Mauern mit Fenstern sowie Gewölbe. Wie die Burg einmal ausgesehen hat, kann man vor Ort daraus aber nicht mehr rekonstruieren. Das Gestein des Felsens, auf dem die Burg erbaut wurde, ist übrigens Hornblende.
Die versteckte Lage dieser großen Burg ist übrigens keineswegs so seltsam, wie es auf den ersten Blick schient. Südlich verlief der damals einzige befahrbare Weg zwischen Prag und Glatz. Am Ausgang des Höllengrundes ergaben sich gute Möglichkeiten zur Verteidigung gegen eventuelle Angreifer bzw. zur Kontrolle des Weges.
Wie jede anständige Burg hat natürlich auch Burg Schnallenstein sowohl Sagen als auch Geister. Um das Jahr 700 entfachte eine Dame namens Wlasta den sogenannten Mägdekrieg, um im Vorgriff auf heutige Zeiten die Frauen an die Macht zu bringen. Damals hatte das nicht geklappt, die Männer siegten und verjagten Wlasta aus ihrer Burg. Die zog sich aus dem Böhmischen in den Grenzwald zurück und errichtete Schnallenstein, wo sie noch heute herumgeistert. Am Kirchsteig (südlich des Höllenflössels südlich unterhalb der Burg) gibt es den sogenannten Teufelsstein. Die Geschichte ist schnell erzählt: Burgherr verspricht Teufel die Seele, Teufel soll dafür Brücke über Höllental zur Burg bauen. Teufel nervt Hahnengeschrei, es werden alle in der Umgebung getötet – bis auf den einer alten Frau. Der kräht unvermittelt in der Nacht, Teufel lässt Stein fallen und verschwindet. Auf dem Stein sind – heute kaum noch erkennbar – Schriftzeichen eingemeißelt, die schon für alle möglichen Deutungen herhalten mussten. Die wahrscheinlichste ist, dass es sich um einen Grenz- oder Vermessungsstein handelt, auf dem die Jahreszahl 1698 oder 1693 eingemeißelt ist.
Den Besuch der Burg kann man mit einer zünftigen Brotzeit oder auch einem Grillen ausklingen lassen. Außerhalb der Burgmauern an der Südostseite wurde eine pompöse Grillhütte errichtet. Hier findet man auch bei Regen Unterschlupf. Der Outdoorfan kann hier auch mal eine Nacht mit Isomatte und Schlafsack verbringen.

Eine der Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Seitendorf und lohnendes Ziel einer Wanderung sind die Salzlöcher (Solna Jama). Dabei handelt es sich um nicht allzu große, natürliche Höhlen, die seit langer Zeit bekannt ist und um die sich zahlreiche Legenden ranken. Früher war in diversen Reiseführern über die Höhlen zu lesen: Wilden, heute längst ausgestorbenen Tieren hätten sie als Aufenthalt gedient. Diese hätten auch an den Wänden geleckt, was die runden Einsenkungen im Gestein erklären würde. Das Wasser, welches einstmals aus der Grafschaft einen großen See gemacht hat, sei auch durch die Salzlöcher abgeflossen und dort in der Tiefe der Erde verschwunden.

sl1.jpg

Eingang und Infotafel

Um das zu prüfen, muss man erst mal hin. OSM gibt Auskunft zu den verfügbaren Wegen. Ein besonders reizvoller wird nicht vermerkt. Der nach meiner Meinung schönste (mit Ausgangspunkt Seitendorf) nimmt seinen Anfang an der Kirche, wo auch das Auto geparkt werden kann. Unser Weg führt uns über den Friedhof. Nach einem kurzen Augenblick des Innehaltens verlassen wir den Gottesacker durch eine Lücke in der Mauer links hinten und begeben uns, fast weglos, auf einen querenden Feldweg, südlich in wenigen Metern Entfernung, auf dem wir uns nach links wenden Nicht weit entfernt sehen wir einen kleinen Fahrweg, der sich, von einem Bauerngehöft kommend, nach Süden durch Felder und Grasland schlängelt. Den nutzen wir, um erst leicht bergab, dann aber stetig ansteigend nach Süden zu gelangen. Es ist lohnenswert, sich ab und an umzublicken. Langsam verschwindet die Kirche von Seitendorf, neue Blicke auf das Dorf und das Schneegebirge im Osten werden frei. Ungefähr in der Hälfte des Weges, an einem alten, kaum noch zu erkennenden Hohlweg steht eine Entscheidung an. Man kann entweder dem Weg folgen, oder – entsprechendes Wetter vorausgesetzt – weglos geradeaus gehen. In allen beiden Fällen gelangt man, auf dem letzten Streckenabschnitt wieder bergab gehend, an den Waldrand, von dem aus sich ein Weg steil nach unten windet. Im unteren Drittel des Weges taucht linksseitig ein Geländeabschnitt auf, der aussieht wie ein alter Steinbruch. Und es handelt sich auch um einen solchen. Bei einer Markierung rechts am Weg geht es nach links auf einem Pfad zu einer kleinen Freifläche mit Bank, Tisch und Infotafel. Dort befinden sich die Salzlöcher. Der künstlich geschaffene, heutige Eingang zur Höhle ist unschwer zu erkennen und lädt zum Besuch ein. Der ist recht einfach zu bewerkstelligen. Eine Taschenlampe und festes Schuhwerk sowie ein wenig Vorsicht reichen aus. Die Höhlen stehen unter Naturschutz, die Regeln sind allerdings einfach: Keine offene Flamme (improvisierte Fackeln etc.) in der Höhle, eine zweite Lichtquelle für den Notfall mitführen. Nichts drin lassen, was nicht schon vorher dort war, nichts mitnehmen, was in die Höhle gehört. Nichts totschlagen, abbrechen, einritzen oder beschmieren. Aus Gründen des Fledermausschutzes sollte in der Zeit von November bis April ein Besuch der Höhle unterbleiben. Das war es auch schon. Was wir in der Höhle als Gestein sehen, ist kristalliner Kalk – also Marmor. Der wurde auch im schon beschriebenen Steinbruch abgebaut. Zuerst geht es über Laub in einem relativ breiten Gang bergab. Speziell auf der rechten Seite sowie an der Decke gibt es einige interessante Gesteinsbildungen – Nischen, Kammern, Aushöhlungen. Weiter abwärts geht es über Gesteinsschutt. Der Gang wird schmal und niedrig. Hinter einem schmalen Durchgang ist nach ca. 25 Metern das Ende der Höhle für den Normalbesucher erreicht. Seit spätestens Mitte der 80-er Jahre steht hier Wasser und versperrt den Durchgang zu weiteren 20 Metern, bis heute sicher bekannten Höhlenteilen. Schwankte früher der Wasserstand und erlaubte teilweise einen Durchgang, ist er heute relativ konstant.

sl2.jpg

Weiter geht es für den Normalbesucher nicht.

Für den Besucher mag das Erlebte auf den ersten Blick relativ unspektakulär erscheinen. Aber das ist es nur auf den ersten Blick.

Hättet ihr gedacht, dass in dem Wasser der Höhle neben einigen anderen Species ein blinder Höhlenkrebs lebt? Gut, er gehört zur Gattung der Höhlenflohkrebse, ist nur rund einen Zentimeter lang und hat eher etwas mit einer Garnele gemein. Habt ihr die Inschriften am Höhleneingang bemerkt? Eine datiert auf das Jahr 1804 - vermutlich, denn die letzte Stelle ist so gut wie nicht mehr sichtbar. Das korrespondiert auch mit der Erstbeschreibung durch Zimmermann aus dem Jahre 1789. Hattet ihr gedacht, dass in den Deckenbereichen der Höhle Knochen von Höhlenbär und Vielfraß sowie mindestens 11 weiteren fossilen Säugetieren gefunden wurden? Das legt die Vermutung nahe, das über dem Niveau der heute begehbaren Strecke weitere große, noch unentdeckte Höhlenteile vorhanden sein müssen oder vorhanden waren, die vielleicht auch ganz oder teilweise dem Steinbruchbetrieb zum Opfer gefallen sind. Hättet ihr geglaubt, das auch diese relativ kleine Höhle noch nicht vollständig erforscht ist?

Zum Schluss wäre noch der Dreitannenberg (Jedlnik)zu erwähnen, Ein auch früher bekanntes und beliebtes Ausflugsziel. Das hat auch gute Gründe, denn von hier aus bietet sich dem Besucher ein Blick über weite Teile der Grafschaft Glatz und die umliegenden Gebirge. Teile von Glatz sind ebenso zu sehen wie Maria Schnee, der Schneeberg selbst, andere Gebirge und die Ortschaften im Glatzer Kessel. Natürlich nur, wenn das Wetter mitspielt - auch heute ein Risikofaktor.
Der Dreitannenberg ist relativ einfach zu erreichen. Oder besser gesagt: Der Aussichtspunkt unterhalb des Dreitannenberges. Direkt an der Sudetenstraße oberhalb des Dorfes gelegen und mit einem großen touristischen Parkplatz ausgestattet, kommt man mit dem Fahrzeug relativ einfach hin.

dtannenberg.jpg

Für Übernachtungen ist der Platz allerdings weniger geeignet. Schuld ist die Witterung, denn hier oben weht oft ein stürmischer Wind. Das macht die Übernachtung zur Tortur. Bäume als Windschutz fehlen. Der grandiose Ausblick verführt Einheimische und Besucher aber auch zu abendlichen Aufenthalten hier oben, um beim zünftigen Lagerfeuer die Ruhe einer grandiosen Landschaft zu genießen. Die übrigens nur von Kirchengeläut und selten vorbeifahrenden Kfz gestört wird. Nach den Beschreibungen in alten Wanderführern soll man vom Dreitannenberg bei windstillem Wetter übrigens die Kirchenglocken von 16 Dörfern hören können. Das ist mir nie gelungen. Ich habe öfters - entgegen meiner eigenen Ratschläge - dort übernachtet. Der Steinhaufen am Hang, der aussieht wie eine Halde aus dem Altbergbau ist übrigens keine. Es handelt sich um den Standort eines sogenannten Lusthauses, das schon lange Zeit verfallen ist.

tb2.JPG

Sonnenaufgang auf dem Dreitannenberg

H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
Join the conversation now