Zeidlerei im Reichswald (Teil 2/2)

[english version see below]

Im ersten Teil haben ich etwas über das Leben und Wirken der Zeidler berichtet. Im zweiten Teil werde ich etwas genauer auf das Privileg „niedere Gerichtsbarkeit“ der Zeidler eingehen. Ebenfalls werde ich die Gründe des Niedergans des Zeidelwesen beleuchten um am Ende noch eine persönliche Zusammenfassung zur Zeidlerei geben.

Zeidelgericht

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In der Feuchter Geschichte spielen die Zeidler, also die Imker, eine bedeutende Rolle. Das Zeidelgericht war eine Institution der kaiserlichen Rechtspflege, deren Geschichte bis auf das Jahr 1296 zurückgeht. Sein Sitz war von Beginn an Feucht, das als Zentrum der Waldbienenzucht und Honiggewinnung galt.

In der ersten weltlichen Urkunde, in der Feucht genannt ist, wird dem Zeidelmeister Hildebrand durch den kaiserlichen Landrichter Rüdiger von Brant ausdrücklich bestätigt, dass über ihn und die Zeidler nur das Zeidelgericht Recht zu sprechen hat. In einer Urkunde aus dem Jahr 1350 – dem Zeidlerprivileg – bestätigt Kaiser Karl IV. den Zeidlern ihre Rechte und Pflichten gegenüber Kaiser und Reich. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich das Zeidelgericht, das zunächst nur der Schlichtung von Streitigkeiten unter den Zeidlern diente, zum Ortsgericht für die gesamte Bevölkerung. Dem Gericht saß ursprünglich der von den Besitzern der Zeidelgüter gewählte Zeidelmeister vor. Später, unter dem Einfluss der Reichsstadt Nürnberg, war es ein sogenannter Unterrichter, dem zwölf Schöffen aus dem Kreis der Zeidler zur Seite standen. Bis 1669 tagte das Zeidelgericht regelmäßig am 6. Januar, 1. Mai und 29. September in Feucht.

In der Folgezeit geriet es immer stärker in Konkurrenz zum Nürnberger Bauerngericht und dem reichsstädtischen Forstgericht Lorenzi, so dass seine Bedeutung zunehmend schwand. Der Bezug zum Zeidelwesen war durch den Niedergang der Waldbienenhaltung in der Mitte des 16. Jahrhunderts ohnehin bereits verloren gegangen.

Das Zeidelgericht wurde schließlich 1796 aufgelöst, nachdem der letzte Markgraf von Ansbach-Bayreuth sein Land 1792 an das Königreich Preußen abgetreten und Preußen den alten Streit zwischen der Freien Reichsstadt Nürnberg und dem Markgrafen über dessen Rechte am Nürnberger Land durch Annexion entschieden hatte.

Somit tagte nachweislich, das Zeidelgericht über 500 Jahre aus (1296-1796) also ein halbes Jahrtausend lang. Des Weiteren wurde eigens für diese neue Zunft eine Zeidlerordnung aufgestellt in der die Rechte, Strafen, Abgaben und Pflichten der Zeidler geregelt wurden. Diese Zeidelordnung ist noch heute in Form einer Abschrift von ca. 1390 erhalten (Original liegt in Nürnberg). In ihr sind sehr schwere Strafen aufgeführt, die deutlich zeigen, wie wertvoll die Imkereiprodukte für das damalige Leben waren. Scheinbar war auch unter Dieben der Wert der Zeidlereiprodukte nicht unbekannt:

Strafe für einen Waldfrevel, der den Baum eines Zeidler abgeschlagen hat:

Auch ist es Waldesrecht: Wer einen besetzten Baum (also mit Bienen) abhauet und dabei begriffen wird oder überzeugt als recht ist, derselbe dem das widerfahren ist, soll das Waldes Gericht anrufen, und soll man den selben, der solch Unzucht an dem Walde getan hat, führen zu dem Stock, da der Baum gestanden hat. Und dem der Schaden dort geschehen ist, der soll ihm mit Recht die rechte Hand auf dem Stock abschlagen und soll ihm die bessern mit einem Bamberger Pfenning oder als viel Währung die ihm dafür gebührt.

Der Zeidler durfte dem Delinquenten zwar die Hand abschlagen, musste ihn dafür aber entschädigen. Es gab aber noch die Möglichkeit:

Wollen aber die Amtleute, die die Gewalt haben, ihre Gnade dazu wenden, so soll man dem Herrn und dem Zeidler bessern, als man Gnade findet an dem Herrn und steht an dem Zeidler. Und wann dem Herrn also gebessert wird, danach soll der selbe, der die Sache getan hat das erste Jahr 3 Bamberger Pfennige auf den Stock legen und danach alle Jahre zwieselten (das heiß verdoppeln) als lang bis dass ein Hirsch mit den Klauen durch den Stock gerennen mag.

Man sieht richtig welch harte Strafen es gab aber auch die Möglichkeit der Gnade. Ich denke die meisten wählten die zweite Alternative – denn was will ich mit ner Hand, wenn ich Geld bekomme.

Auch ist es Waldesrecht: Wer auf eine Baum steigt, der kein Recht dazu hat, begreift man ihn unter der Beuten, so soll man ihn hängen an den nächsten Baum, der dabei steht, der da besetzt ist; steigt er für etwas über die Beuten und dass man sieht, dass er den Bienen nicht schädlich ist, so soll man ihn pfänden für 5 Pfund 60 Haller und das soll alles ohne Urteil geschehen.

Mit anderen Worten: Standesrechtich! Da weiß man gleich wieder was man an unserem Rechtssystem so hat. Allein anhand dieser zwei Passagen aus der Zeidlerordung kann man die Bedeutung und die Macht der Zeidler herausgelesen.

Niedergang der Zeidler

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Warum gibt es keine Zeidler mehr? Diese Frage höre ich des Öfteren während meiner Museumsfügrungen in Feucht. Bei genauer Betrachtung der Sachlage erkennt man, dass es nicht den einen Faktor gibt. Es sind verschiede, sich überlagernde Scenarios mit einzelnen extremen Ereignissen.

Nachfolgend lassen sich die folgenden Punkte für das Ausserben der Zeidler Zunft definieren:

  • Monokulturisierung des Waldes (schleichend langläufig - menschengemacht)
    Der Wald zur Zeit der Zeitler in Mittel-Franken war im Gegensatz zu heute ein Urwald. Die Pflanzenwelt war eine andere als wir sie heute vorfinden. Mehr Laubwald aber auch andere Bodengewächse wie Heidelbeere, Brombeere, Himbeere usw. Durch die Erfindung Anfang des 13 Jahrhunderts eines Waldsähgerät wurde der Wald innerhalb von 100-150 Jahren in einen Fichten- und Kiefernwald umgewandelt was natürlich einen erheblich negativen Einfluss auf die Bienenhaltung hatte, da sich die Futterlage reduzierte.

  • Klimawandel (schleichend langläufig - Naturereignis)
    Der weiteren wandelte sich das Klima in dem Maße, dass die Mittelalterlicher Warmzeit in eine Kleine Eiszeit überging, die im 16-17 Jahrhundert ihr Höhepunkt (vielleicht besser Tiefpunkt) hatte:
    Klimawandel ist nichts neues – den ab, gibt und wird es geben, solange es Wetter auf diesem Planten haben. Bienen sind halt Mädels – und Mädels liebs‘ warm; da sie einfach besser drauf sind😉. Bei kälteren Temperaturen ist Bienehaltung einfach schwieriger und Völker sind auch nicht so stark.
    Im Mittelalter war der Weinbau in England wieder bedeutend geworden. Man weiß, dass es im 11. Jahrhundert 38 Weinberge gab. Im Norden reichten sie bis Yorkshire.

  • Reformation (schlagartig – Gesellschaftsumbruch)
    Durch die Reformation 1517 durch Martin Luther änderte sich in der Kirche die Liturgie was erheblichen Einfluss auf den Verbrauch von Wachs hatte - er sank rapide. Die Wittenbergische Schlosskirche benötigte ca. 18 Tonnen Bienenwach vor der Reformation danach war der Verbrauch nicht mehr erwähnenswert
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  • Vom Met zum Bier (schlagartig – Neue Technik/Erfindung/Entdeckung)
    Ein weiterer Dämpfer für die Zeidler war das Reinheitsgebot für Bier 1516 ein konkurrenzloses alkoholisches Getränk entstand – gut für uns😉. Der Honig war nicht mehr nötig zum bis dahin gängigen Met und so verloren die Zeidler peu à peu einen weiteren Absatzmarkt, eines ihrer Produkte.
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  • Pest & Pestepidemien (schlagartig – Gesellschaftsumbruch)
    Die Pest erschien mit schrecklicher Regelmäßigkeit immer wieder in Europa. Von 1326 - 1400 gab es insgesamt 32, von 1400 - 1500 41, von 1500 - 1600 30 Pestjahre!
    Besonders schwere Pestepidemien wüteten in Europa in den Jahren 1346 – 1353, 1563 - 1569, während des Dreißigjährigen Krieges von 1629 - 1644. Die Pest dezimierte die Bevölkerung in nicht unerheblichen Maß und sorgte ebenfalls für einen Absatzrückgang für die Zeidler.

  • Zuckerrohr & Zuckerrübe (schleichend – Neue Technik/Erfindung/Entdeckung)
    Zuckerrohr war zwar schon im Mittelalter bekannt (Asien) aber durch die Entdeckung von Amerika wurde das Zuckerrohr erstmals 1533 aus der Karibik nach Europa importiert und bis Anfang des 17. Jahrhundes in der Karibik flächendeckend angebaut und der dabei gewonnen Zucker günstig nach Europa exportiert. Anfang des 17. Jahrhunderts kam dann noch die Entdeckung der Zuckergewinnung mit der Zuckerrübe als weiter Konkurrent zum Honig auf den Markt und so hatte Honig als einziges Süßungsmittel ausgedient.
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  • Stearin & Paraffin (schlagartig – Neue Technik/Erfindung/Entdeckung)
    Um 1820 konnte das Bienenwachs künstlich durch Stearin und Paraffin ersetzt werden und so war auch das letzte Produkt der alten Zeidler überflüssig geworden.

Persönlicher Zusammenfassung

Fasse ich mal das alles kurz mit meinen Worten zusammen.

Ein Zeidler stellte, in Monopolstellung Produkte (Honig, Wachs) her, die in der damaligen Gesellschaft hochgeschätzt waren. Durfte diese Produkte, bis auf kleine Abgaben an den Kaiser, steuerfrei im ganzen Reichsgebiet vermarkten und gehörte somit zu den am Best bezahltesten Handwerker seiner Zeit mit eigener Zunft & Tracht.
Außerdem hatte er das Recht die damals gefährlichste Waffe – die Armbrust - zu tragen und zu benutzen. Er hatte, im Wald fast uneingeschränkte Macht (Bienen, Jagt und Holzrecht) und war Polizist, Richter und Henker gleichzeitig, da er die niedere Gerichtsbarkeit innehatte.

Wäre man da nicht gerne Zeidler gewesen?!

Und so schön sich das alles anhört es gibt keine Zeidler mehr – sie verschwanden regelrecht in kürzester Zeit ähnlich der Dinosaurier. Durch langlaufende Prozesse wie Abkühlung des Klimas und des Umbaus des Waldes in eine Monokulturlandschaft kamen in kurzer Zeit mehrere Schwarze Schwäne (Reinheitsgebot des Bieres, Reformation und Zucker aus Zuckerrohr), die dem Beruf des Zeidlers überflüssig machten. Von uneingeschränkter Wichtigkeit, Macht und Status zur Bedeutungslosigkeit reichen oft nur ein Naturereignis, ein Gesellschaftlicher Umbruch und 2-3 neue Techniken und Erfindungen.

Auch wenn es die Zeidler nicht mehr gibt, ist heute die ökologische Bedeutung der Biene unumstritten. Allein die Bestäubungsleistung aller Bienen der Welt wird Jahr für Jahr auf ca. 0,7-1 Billion Dollar geschätzt – nicht schlecht für so ein kleines Insekt.


[english]

In the first part I have reported something about the life and work of the Zeidlers. In the second part I will go into more detail about the privilege of "lower jurisdiction" of the Zeidlers. Also I will shed light on the reasons for the decline of the Zeidler's life and work and at the end I will give a personal summary of Zeidlery.

Apiculturists Court (Zeidelgericht)

The Zeidler, the apiculturists (lat. Api means bee), played an important role in Feucht’s history. Feucht was a centre of beekeeping and honey extraction due to its location in the middle of the extensive imperial forest. Their court was an institution of imperial jurisdiction and located in Feucht from its beginning in 1296. The first secular document mentioning Feucht was issued by the imperial judge Rüdiger von Brant. It was addressed to the beekeeper-master Hildebrand and confirmed that only a Zeidelgericht is allowed to dispense justice over apiculturists. In another important document, the so-called Zeidlerprivileg from 1350, Emperor Karl IV himself certifies the privileges and duties of the apiculturists.

During the course of the following centuries the original purpose of the court - to resolve disputes among apiculturists - changed. It became a court that also ruled over disputes of other residents in the region. Chief Judge was a Zeidelmeister, a master elected by other apiculturists. Later, as the influence of the imperial free city of Nuremberg grew, the Chief Judge was a so-called Unterrichter, who had a jury of twelve Zeidler at his side. Until 1669 the court met on a regular basis in Feucht, every year on January 6, Mai 1, and September 29. Then came a time when the Zeidelgericht had to compete with the peasant court and the forest court from Nuremberg. The importance of the Zeidelgericht decreased in the middle of the 16th century, when the craft of keeping bee colonies in the woods had lost its original significance.

In 1796, when the possessions of the last margrave of Ansbach-Bayreuth fell to the Prussian kingdom, the Zeidelgericht disappeared.
Thus the Zeidelgericht (court of witnesses) sat in session for 500 years (1296-1796), i.e. for half a millennium. In addition, a Zeidlerordnung (Zeidlerordnung) was drawn up especially for this new guild in which the rights, penalties, duties and obligations of the Zeidler were regulated. This Zeidelordnung is still preserved today in the form of a copy from around 1390 (the original is in Nuremberg). In it very heavy punishments are specified, which show clearly, how valuable the beekeeping products were for the life at that time. Apparently, the value of the Zeidlerei products was not unknown even among thieves:

Punishment for a crime against the forest that cut down a Zeidler's tree:

GermanTranslation
Auch ist es Waldesrecht: Wer einen besetzten Baum (also mit Bienen) abhauet und dabei begriffen wird oder überzeugt als recht ist, derselbe dem das widerfahren ist, soll das Waldes Gericht anrufen, und soll man den selben, der solch Unzucht an dem Walde getan hat, führen zu dem Stock, da der Baum gestanden hat. Und dem der Schaden dort geschehen ist, der soll ihm mit Recht die rechte Hand auf dem Stock abschlagen und soll ihm die bessern mit einem Bamberger Pfenning oder als viel Währung die ihm dafür gebührt.It is also forest law: Whoever cuts down an occupied tree (i.e. with bees) and is thereby understood or is convinced to be right, the same person to whom this has happened, shall call upon the forest for judgment, and shall lead the same person who has committed such fornication against the forest to the stick where the tree stood. And whosoever hath done this evil thing there, let him cut off his right hand on the stick, and let him make amends to it with a Bamberg penny, or with much currency, which is due him for it.Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

The Zeidler could cut off the delinquent's hand but had to compensate him for it. However, there was still the possibility:

GermanTranslation
Wollen aber die Amtleute, die die Gewalt haben, ihre Gnade dazu wenden, so soll man dem Herrn und dem Zeidler bessern, als man Gnade findet an dem Herrn und steht an dem Zeidler. Und wann dem Herrn also gebessert wird, danach soll der selbe, der die Sache getan hat das erste Jahr 3 Bamberger Pfennige auf den Stock legen und danach alle Jahre zwieselten (das heiß verdoppeln) als lang bis dass ein Hirsch mit den Klauen durch den Stock gerennen mag.But if the officials who have the power want to turn their grace to it, then one should make amends to the Lord and the Zeidler, as one finds grace in the Lord and stands by the Zeidler. And when the Lord is made better, then he that hath done the thing shall put three Bamberg pennies on a stick for the first year, and after that he shall divide every year (double the amount), as long as it takes for a stag to run through the stick with its claws.Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

You can see rightly what severe punishments there were, but also the possibility of mercy. I think most people chose the second alternative - because what do I want with a hand when I get money.

GermanTranslation
Wollen aber die Amtleute, die die Gewalt haben, ihre Gnade dazu wenden, so soll man dem Herrn und dem Zeidler bessern, als man Gnade findet an dem Herrn und steht an dem Zeidler. Und wann dem Herrn also gebessert wird, danach soll der selbe, der die Sache getan hat das erste Jahr 3 Bamberger Pfennige auf den Stock legen und danach alle Jahre zwieselten (das heiß verdoppeln) als lang bis dass ein Hirsch mit den Klauen durch den Stock gerennen mag.It is also forest law: Whoever climbs up a tree that has no right to do so, if he is understood to be under the hive, he shall be hanged on the next tree that stands by it, which is occupied there; if he climbs over the hive for something and it is seen that he is not harmful to the bees, he shall be seized for 5 pounds 60 Haller and all this shall be done without judgment.Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

In other words, a martial law! There you know again what you have in our legal system. Only by means of these two passages from the Zeidlerordung one can read out the meaning and the power of the Zeidlers.

Decline of the Zeidler

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Why are there no more Zeidlers? I often hear this question during my museum visits in Feucht. If you take a closer look at the facts, you can see that there is not one factor. There are different, overlapping scenarios with single extreme events.
The following points can be defined for the demise of the Zeidler Guild:

  • Monoculturisation of the forest (creepingly long - man-made)
    The forest at the time of the Zeitler in Middle Franconia was, in contrast to today, a primeval forest. The plant world was different than we find it today. More deciduous forest but also other ground plants like blueberry, blackberry, raspberry etc. The invention of a forest seeder at the beginning of the 13th century transformed the forest into a spruce and pine forest within 100-150 years, which of course had a considerable negative influence on beekeeping, as the forage situation was reduced.

  • Climate change (creeping long - natural phenomenon)
    The climate changed to such an extent that the medieval warm period turned into a Little Ice Age, which had its climax (perhaps better, its low) in the 16-17 century:
    Climate change is nothing new - it is, is and will be as long as there is weather on this planet. Bees are just girls - and girls love it warm; because they are simply in a better mood😉. In colder temperatures, beekeeping is simply more difficult, and colonies are not as strong.
    In the Middle Ages viticulture in England had become important again. It is known that there were 38 vineyards in the 11th century. In the north they reached up to Yorkshire.

  • Reformation (abrupt - social upheaval)
    With the reformation in 1517 by Martin Luther the liturgy in the church changed which had a considerable influence on the consumption of wax - it sank rapidly. The Wittenberg Castle Church needed about 18 tons of beeswax before the Reformation - after that the consumption was not worth mentioning
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  • From mead to beer (suddenly - new technology/invention/discovery)
    A further blow of fate for the Zeidler was the purity law for beer in 1516 an unrivalled alcoholic beverage was created - good for us😉. Honey was no longer necessary for the mead which was common until then and so the Zeidlers lost bit by bit another market, one of their products.
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  • Plague & plague epidemics (sudden - social upheaval)
    The plague appeared with terrible regularity again and again in Europe. From 1326 - 1400 there were 32, from 1400 - 1500 41, from 1500 - 1600 30 plague years!
    Especially severe plague epidemics raged in Europe in the years 1346 - 1353, 1563 - 1569, during the Thirty Years' War from 1629 - 1644. The plague decimated the population to a not inconsiderable extent and caused a decline in sales for the Zeidlers.

  • Sugar cane & sugar beet (creeping - new technology/invention/discovery)
    Sugar cane was already known in the Middle Ages (Asia), but due to the discovery of America, sugar cane was first imported from the Caribbean to Europe in 1533 and until the beginning of the 17th century, sugar cane was cultivated throughout the Caribbean and the resulting sugar was exported to Europe at low cost. At the beginning of the 17th century, the discovery of sugar extraction with sugar beet came on the market as a further competitor to honey and so honey was the only sweetener that had served its time.
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Around 1820 the beeswax could be replaced artificially by stearin and paraffin and so also the last product of the old Zeidler had become superfluous.

Personal summary

Let me sum it all up in my words.

A Zeidler produced, in monopoly position, products (honey, wax) which were highly valued in the society of that time. He could market these products tax-free in the whole territory of the Empire, except for small levies to the Emperor, and was therefore one of the best-paid craftsmen of his time with his own guild and costume.
Furthermore, he had the right to carry and use the most dangerous weapon of his time - the crossbow. He had, in the forest almost unlimited power (bees, hunting and wood right) and was policeman, judge and executioner at the same time, since he held the lower jurisdiction.

Wouldn't you have liked to be Zeidler then?!

And as nice as all this sounds there are no more Zeidlers - they disappeared in a truly short time similar to the dinosaurs. Due to long-running processes such as cooling of the climate and the conversion of the forest into a monocultural landscape, several Black Swans (purity law of beer, reformation and sugar from sugar cane) appeared in a short time, which made the profession of the Zeidler superfluous. From unrestricted importance, power and status to insignificance often only one natural event, a social upheaval and 2-3 new techniques and inventions are enough.

Even if the Zeidler does not exist any longer, today the ecological meaning of the bee is undisputed. The pollination performance of all the bees in the world alone is estimated at about 0.7-1 trillion dollars every year - not bad for such a small insect.

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