Wir degenerierte Affen…

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Vorwort

So heute ist es mal wieder soweit und ich muss einmal wieder ein wenig das Ventil ablassen, weil mir ein paar ignorante Zweibeiner mehr als nur einmal an diesem Tag ins Essen gepisst haben. Wer sich eher als Philantroph sieht, sollte an dieser Stelle lieber eine andere Lektüre anstreben. Allen anderen wünsche ich eine gute Unterhaltung.

Vom Affen und Menschen

Während die Herkunft des Menschen bis heute noch ein Rätsel aufgibt und man immer noch nach dem „verlorenen Glied“ in der Kette sucht, gibt es durchaus einen nicht unerheblichen Anteil an Menschen, die darauf unlängst eine Antwort haben. Die religiösen Glauben, dass Gott die Welt an 6 Tagen erschaffen hat und dann erst einmal ein Päuschen hat. Als Ingenieur finde ich diese Schilderung durchaus plausibel, da man eben dieser Schöpfung bereits an allen Ecken und Kanten einen solchen oberflächlichen Pfusch nachsagen kann. Dies wirkt oft wie wahllos zusammen gewürfelt ohne Liebe und Verstand.

Dies merkt man ja bereits daran, dass man sich gerade um Ausfall so wenig Gedanken gemacht hat. Als Gott hätte ich da mitunter auch nochmal ein zweites Herz spendiert, damit wenn eines ausfällt, man immer noch ein Backup-System hat. Auch jenen Rückengeplagten unter uns wird sicherlich aufgefallen sein, was für ein schlechtes Konstrukt eine Wirbelsäule wäre. Eine dreier Helix würde den Menschen einen wesentlich stabileren Halt geben und auch einen Aufprall aus größer Höhe leichter abfedern lassen.

Noch eklatanter ist allerdings die Konstruktion des „Gehirns“, dass zwar geschickt mit seinem Netzknoten auch mal kleinere Löcher darin verzeiht am Ende allerdings vollkommen ungeeignet ist selbst dümmste Ideen erfolgreich zu identifizieren. Hier wäre es mindestens nötig gewesen ein zweites Gehirn einzubauen, dass redundant vom ersten Gehirn läuft und autark die Situation validiert. Erst dann, hätte man die Ergebnisse miteinander abgleichen sollen um zu sehen, ob eine Entscheidung wirklich sinnvoll ist.

Gerade dann, wenn beide Gehirne zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, sollte man noch einmal in sich gehen, die Datenlage eruieren und von vorne anfangen, solange bis der Gedanke ein konsistentes Ergebnis liefert. Ich gebe zu, dass dies in einem extrem feindlichen Umfeld durchaus einige Nachteile mit sich bringen würde. In einem solchen Fall könnte man ein drittes, kleines Reptiliengehirn als Vorprozessor nutzen um auf Gefahren zu reagieren und z.B. die Flucht an einen sicheren Ort ermöglichen, wo man dann eine sinnvolle Verarbeitung durch die echten Gehirne abwarten könnte.

Speicher, Daten und Prozessor im gleichen Raum zu organisieren ist eine Ursünde der Informatik und führt seitdem zu zahlreichen fatalen Problemen, die sich nicht beheben lassen ohne nochmal von Null anzufangen. Man beruft sich halt darauf, dass man damals sparsam mit den Ressourcen umgehen musste. Genau so wirkt eben auch Gottes Werk hier als hätte man mit wenig Aufwand und zu wenig Energie etwas einfach zusammen gekloppt, weil es schnell vor dem Nickerchen fertig werden musste.

Dabei fällt es eigentlich gar nicht so schwer den Beginn des Menschen sich vorzustellen. Irgendwo in einem urzeitlichen Wald hockte glücklich eine Affenfamilie auf den Bäumen in Mitte von leckeren Früchten. Wann immer man wollte, brauchte man nur die Hand auszustrecken und konnte soviel essen wie man wollte. Danach ein kurzes Nickerchen machen bis man wieder Hunger hatte und das ganze ging von vorne los. Ein stabiles und sicheres System.

Bis zu dem Zeitpunkt wo sich einige dieser Affen so wenig Gedanken gemacht haben, dass sie nicht mehr kontrollierten, was sie sich ins Maul stopften. So fraßen sie auch vergorene Früchte und bekamen einen leichten Schwips. Und so kam es eben, dass einige der Affen mit der Zeit einen falschen Schritt machten uns kopfüber auf den Boden fielen.

Die anderen Affen waren ein wenig hin und her gerissen. Einige lachten über die Dummheit der Gefallenen, währende andere ihnen traurig hinterher blickten und wussten, dass es ihr sicheres Ende bedeuten würde und ein Tier das so einen Schlag auf den Kopf bekommen hat kaum eine Überlebenschance haben würde.

So kam es das der Mensch einen platten Schädel bekam und es absolut nicht möglich ist den „Missing Link“ dort zu finden. Allerdings bin ich mir sicher, dass die Affen auf den Baum nun ein paar Millionen Jahre später nicht mehr lachen, wenn sie vom Baum hinab blicken und es zutiefst bereuen, dass sie früher nicht noch eine Kokosnuss hinterher geschmissen haben um sicherzustellen, dass die degenerierten Affen nicht irgendwelchen Unfug anstellen.

Jeder von uns der schon einmal im Zoo vor dem Affenhaus vorbei gegangen ist, wird den entsetzen O-Mund der Affen kennen, wenn sie einem anblicken und sich mit entsetzen fragen, was man dem Menschen eigentlich angetan hat. Zwar hat dieser den aufrechten Gang gelernt, hegt oft aber eine Körperhaltung an den Tag als hätte er schon wieder zu viele vergorene Früchte in sich rein gestopft und schlürft mit seinem Zombiegang durch die Gegend im Glauben, dass dies „cool“ aussehen würde.

Noch mehr muss es die Affen aber schockieren wenn sie auf das prachtlose Fell des verlorenen Stamms blicken. Nur noch wenige Haare trägt der Mensch und wenn überhaupt dann eher an vollkommen unnützen Stellen, die überhaupt nicht sinnvoll sind. Fast schon wie ein neurotisches Tier, dass sich die Haare selbst ausgerissen hat, muss der Mensch auf den Affen wirken. Und besonders bitter ist dort oft die Erscheinungsform des Männchens. Nichts ist von dem ehemals vielleicht stolzen Primaten mehr übrig und selbst mitten auf den Kopf hat er oft kein Fell mehr und präsentiert die Stelle an der er einst auf den Boden aufschlug.

Nein, mich wundert das Entsetzen in den Augen der Affen überhaupt nicht, die sich sicherlich untereinander zurufen, dass man dies hätte niemals zulassen sollen. Man hätte nicht solange Lachen sollen und sich so selbst sicher geben, dass alles wie im Paradise bleiben würden. Wenn sich lang genug die degenerierten zusammenrotten kommt halt irgendwann der Tag an dem sie die Oberhand haben und dann kann es ratzfatz gehen und man ist plötzlich in der Minderheit.

Dabei sieht sich der Mensch zumeist ja gar nicht mal mehr als ein Affe an, sondern hält sich selbst für die Krone der Schöpfung. Nur wer aufmerksam beim Affenhaus vorbei gegangen ist, wird dabei festgestellt haben, dass das Werfen von Exkrementen ein durchaus überzeugender Meinungsverstärker sein kann. Jeder Mensch trägt gegen diese Form der Diskussion einen tiefen Ekel, weil er tief in sich weiß, dass der Affe die besseren Argumente liefern kann.

Denn wenigstens ist dabei allerdings bewusst, dass sie Tag ein, Tag aus sich in sogenannten „Meetings“ treffen, nur damit ein paar degenerierte Alpha-Tierchen mit verbaler Scheiße um sich schmeißen um andere potenzielle Herausforderer abzuschrecken etwas zu tun, was ihnen gefährlich werden könnte. Während nach einer ausgeprägten Affendiskussion der Sieger allerdings augenscheinlich feststeht, ist dies beim Menschen nicht selten der Fall, dass sich gleich mehrere Tiere anschließend als Sieger der Diskussion küren und stolz ihren Silberrücken den anderen zeugen.

Die unterlegenden Tiere hingegen fletschen ihre Zähne und trotten von dannen. Sie mosern still und heimlich vor sich her und fressen die Scheiße in sich herein. Irgendwann! Wenn die Zeit reif ist, wird der alte Silberrücken für all das bezahlen und wir werden einfach solange an seinen Ast sägen bis er hin abstürzt!

Da ein solches vorgehen auf lange Zeit der Gesundheit schadet hat der Mensch ein geschicktes soziales System geschaffen. Er bezieht nicht ein großes Affenhaus in dem es klare Hierarchien gibt, sondern der Mensch bezieht viele kleine Affenhäuser in denen er irgendwo dann auch mal der Silberrücken sein darf und seinen Frust an den schwächeren im Haus seine ganze Wut ablassen kann.

Besonders schwache Tiere organisieren sich übrigens gerne in Vereinen oder anderen sozialen Gruppen, wo sich dann gleich schwache Tiere treffen um gemeinsam stark zu sein! Auch hier gilt ganz klar, dass jene die am lautesten Brüllen immer recht behalten. Das größte Risiko dabei ist am Ende, dass man doch irgendwie sein Gehirn nutzt und dabei feststellt, dass man eigentlich gar nicht so klug ist, wie man es annimmt.

Aber genau hier schließt sich der Kreis. Hätte der Mensch eine Helix-Wirbelsäule und ein paar Gehirne mehr, hätte man vielleicht das schlimmste damals abwenden können. Viel trauriger als zu erkennen, dass man auch nur ein degenerierter Affe ist, ist allerdings der Mangel an Herz innerhalb der gesamten Population.

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