Wie ich zum FKK kam.

Ich war immer sehr schüchtern und habe mich geschämt. Niemand durfte mich nackt sehen, war ich mit einem Mädel zusammen, hat es mich anfangs viel Überwindung gekostet, mich nackt zu zeigen.
Während des Zivildienstes hatte ich Abends Zugang zu einer völlig unbenutzten Sauna, also eine Sauna für mich alleine. Direkt mal ausprobiert und gefallen dran gefunden.
Irgendwann habe ich dann ausversehen den Notruf anstatt den Lichtschalter gedrückt und meine Arbeitskollegin kam in die Sauna geeilt. Uff, war das unangenehm, aber ich habe es überlebt.
Nach meinen Zivildienst, fing ich an, die Sauna zu vermissen, also habe ich allen Mut zusammen genommen und bin in eine öffentliche Sauna gegangen. Extra weit weg versteht sich, dass ich niemanden treffe, den ich kenne. Aber ich habe mich schnell dran gewöhnt und wurde innerhalb weniger Wochen zu einem regelmäßigen Saunagänger.Mittlerweile laufe ich ohne Handtuch durch die Saunaanlage ohne dass es mich noch groß stört.
Und die anderen? Man gewöhnt sich an den Anblick an nackten jedes Alters und jeder optischen Ästhetik. Ich habe weder das Recht andere abzuwerten, noch eine Frau zu beläßtigen, geschweige denn anders herum. Jeder Saunagänger wird es bestätigen, dass es ihn einen Scheiß interessiert, wie der andere aussieht.


2015 machte ich eine Radtour u.a. durch Ostdeutschland. Hmm, da sprangen doch einige einfach unbekümmert nackt zwischen angezogenen in den See. Naja, was solls, ein paar Tage und ein paar Campingplätze später kam ich nach einem langen Radeltag völlig erschöpft an ein Schild an, dass sagte: “FKk Camping 2 Km, nächster normale Campingplatz 15 Km.“. Vpr FKK Campingplätzen wollte ich mich eigentlich fern halten. Ich hatte da so ein Bild von Nackedeinazis, deren Führer es befohlen hat, Nackt zu sein. Ich wurde jedoch positiv überrascht. Der Campingplatz war eher Clothing Optional, d.h. du musstest nicht nackt rumrennen, außer am Campingplatzeigenen Fkk Strand. Am Ende blieb ich 3 Tage dort und genoß den Urlaub. Und ja, ich war die meiste Zeit am Fkk Strand. Nathlose Bräune hat was, man muss lediglich aufpassen, dass es kein nahtloser Sonnenbrand wird.
Das Ablegen des Schamgefühls hat mir auf meinen Radreisen enorm geholfen. Einmal erreichte ich eine kommunale Zeltwiese. Eine Nacht für 5€, super, mach ich. Zelt aufgebaut und ab zum Kiosk: “Entschuldigen sie, wo sind hier die Duschen?“. Man sagte mir, dass es Duschen erst in 2 Wochen geben wird, also nahm ich meine Trinkblase, schleppte ein paar Liter Wasser zu nem Baum, hang die Trinkblase auf und duschte mich ungeniert vor ca. 30 Imbissbesuchern. Als ich mir später noch eine Currywurst holen wollte grinsten mich alle an, aber ich war sauber.
Letztes Jahr bin ich durch Dänemark geradelt. Auch hier ist es notmal, dass nackte und angezogene zusammen am Strand liegen. Wißt ihr, wie kompliziert es gewesen wäre seine Badehose irgendwo von ganz unten aus der Packtasche rauszukramen? 😁 Ich weiß es jedenfalls nicht, ich habe mir den Stress gar nicht erst gemacht.
Ich persönlich finde es schade, dass nackt sein langsam aber sicher immer salonunfähiger wird. Die Prüderie, insbesondere die der illegalen Einwanderer hinterlässt im Alltag mittlerweile deutliche Spuren, so habe ich an der Nordsee Warnhinweise auf arabisch gesehen, die vor Nackten warnen. Ich hoffe doch sehr, dass wir unsere Freiheit nicht für irgendwelche archialischen Werte aufgeben. Niemand muss einen FKK Strand besuchen, aber auch niemand hat das Recht einem zu verbieten, sich nackt in die Sonne zu legen oder nackt schwimmen zu gehen. Solltest du, dass noch nie gemacht haben, du verpasst was. Riskiere es und probier es aus.
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