Investify im Interview: "Individuelle digitale Geldanlage ist das Ziel"


Investify - eine digitale Online-Vermögesverwaltung, welche in schöner Regelmässigkeit für Schlagzeilen sorgt. Sei es durch die Zusammenarbeit mit einer Sparkasse, dem erfolgreichen Abschluss einer Finanzierungsrunde in zweistelliger Millionenhöhe oder aber der erst kürzlich bekannten Kooperation mit einer der grössten Immobilienmakler Gruppe Deutschlands. Das Kapitalanlage-Angebot von Investify trifft auf den verschiedensten Ebenen auf ein sehr hohes Mass an Interesse und dies darf sicherlich als Beleg dafür gewerte werden, dass investify irgendwie etwas ander sit als die Mitbewerber. Was der Online-Vermögensverwalter im Detail von den anderen Mitbewerbern unterscheidet, hat auch uns interessiert und so haben wir Sebastian Hasenack als Geschäftsführer und Mitgründer von Investify um ein entsprechendes Interview gebeten.

Das Interview mit Herrn Sebastian Hasenack, Gründer und Geschäftsführer von Investify


Investify Interview; Sebastina Hasenack Gründer von Investify
Zunächst einmal möchten wir uns bedanken, dass Sie uns für das folgende Interview zur Verfügung standen. Würden Sie unseren Lesern bitte in eigenen Worten den Robo-Advisor investify vorstellen und aufzeigen, was investify von seinen Mitbewerbern abgrenzt?

Mit investify bieten wir von unserer Zentrale in Luxemburg aus und mit einer Niederlassung in Deutschland eine digitale Vermögensverwaltung an, die Anleger wirklich individuell gestalten können. Das erfolgt bei uns über die Kombination einer an das individuelle Risikoprofil angepassten ETF-Basisanlage mit Themenbasierten Investments. Diese ermöglichen es, das Portfolio an den eigenen Werte und Vorstellungen auszurichten.
Was uns als Unternehmen besonders macht, ist zudem die einzigartige Kombination unserer Gründungsgesellschafter: Rhein Asset-Management ist eine traditionsreiche Fondsgesellschaft, aixigo bringt als führendes IT-Haus für die Finanzbranche enorme Software-Expertise ein.

Investify zählt nicht zu den Robo-Advisors, welche die Auswahl der Anlagen ausschließlich auf Grundlage finanzmathematischer Algorithmen treffen. Stattdessen kooperieren Sie mit dem größten unabhängigen Vermögensverwalter weltweit, BlackRock. Dieser stellt investify Leitlinien und Orientierungshilfen zur Verfügung, durch welche die Asset-Allocation gestaltet werden kann. Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden, während die meisten Mitbewerber den Auswahlprozess der Finanzprodukte auf Basis finanzmathematischer Berechnungen automatisiert haben?

Ziel von Investify ist es, möglichst vielen Anlegern eine möglichst bequeme und zugleich ausgefeilte digitale Geldanlage zu ermöglichen. Im Kern bieten wir eine Dienstleistung für Anleger an – uns geht es nicht um Produktvertrieb. Daher halten wir es auch nicht für sinnvoll, ein eigenes Team für die ETF-Allokation zu beschäftigen, wenn wir die Möglichkeit haben, stattdessen mit dem weltweit größten Asset-Manager BlackRock zusammenzuarbeiten und von dessen Expertise zu profitieren. Wichtig ist uns dabei auch die Unabhängigkeit, die mit diesem Ansatz einhergeht. Deshalb beziehen wir lediglich Allokationsdaten und setzen diese nach unserer Produktauswahl um. Hierbei arbeiten wir mit den Analyseinstrumenten von Morningstar. Unser Ziel bleibt dabei, für unsere Kunden die beste Allokation mit den effizientesten am Markt verfügbaren Produkten umzusetzen.

Eine Besonderheit besteht bei investify darin, dass sich das individuelle Portfolio der Kunden aus drei Komponenten zusammensetzt, nämlich aus dem Anlageprofil, der Basisanlage sowie den individuellen Anlagethemen. Aktuell sind es 15 Schwerpunktthemen, für die sich Kunden entscheiden können, wie zum Beispiel ethisches Investieren, Dividendenkönige oder auch Cyber Security. Nach welchen Kriterien wählen Sie diese Anlagethemen aus und in welchem Rhythmus werden Veränderungen hinsichtlich der Zusammensetzung vorgenommen?

Wir orientieren uns dabei einerseits am Feedback und an den Wünschen unserer Kunden, andererseits achten wir natürlich darauf, dass alle Anlagethemen ökonomisch sinnvoll und in der Praxis auch investierbar sein müssen. Es muss also zielgenau passende und kosteneffiziente Investmentlösungen geben. Das gilt für Klassiker wie „Zugpferde der deutschen Wirtschaft“ ebenso wie für eher neuartige Themen, etwa „Cyber Security“. Grundsätzlich verfolgen wir keinen festen Turnus bei der Anpassung unserer Themeninvestments. Wichtig ist uns, bei den Themeninvestments möglichst flexibel zu sein, um auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Unsere leistungsstarke Softwareplattform hilft uns dabei, denn sie ermöglicht die Aufnahme neuer Investmentthemen.

Im Bereich der Robo-Advisors scheint es aktuell eine Art Trend zu sein, sich einen Kooperationspartner aus der Bankenbranche zu suchen. Auch investify ist diesen Weg gegangen und hat sich für die größte Sparkasse Deutschlands, die Hamburger Sparkasse (Haspa) entschieden. Welche Vorteile sehen Sie in dieser Kooperation und sind Sie der Auffassung, dass sich zukünftig immer mehr Online-Vermögensverwalter einen Partner aus der Bankenwelt suchen werden?

Ja, ich bin überzeugt, dass wir ähnliche Kooperationen künftig noch öfter sehen werden – wenn auch nicht unbedingt immer in derselben Größenordnung wie die Kooperation von Haspa und investify. Auch wir selbst haben gerade erst mit VON POLL FINANCE einen weiteren großen Partner gewinnen können, der es seinen Kunden ermöglichen wird, online oder direkt an den VON-POLL-FINANCE-Standorten ein Depot bei investify zu eröffnen. Wir arbeiten damit erstmals mit einem Unternehmen aus dem Non-Financial-Bereich zusammen, das bislang im regulären Geschäft keine Berührungspunkte mit dem Thema Geldanlage hatte. Zudem arbeiten wir aber auch an weiteren Kooperationen mit Kreditinstituten.

Die Vorteile liegen dabei für alle Seiten auf der Hand: Die Kunden bekommen Zugang zur Flexibilität und Leistungsfähigkeit eines echten digitalen Vermögensverwaltungsangebotes – und das zu den günstigen Kosten eines Robo-Advisors. Die Banken können ihr Angebot in Zeiten von Mifid II um eine effiziente und attraktive Plattform erweitern, ohne ein solches Angebot selbst aufbauen zu müssen. Und wir als digitaler Anbieter erweitern unseren Kundenkreis um Anleger, die ohne solche Kooperationen womöglich nicht auf uns stoßen würden.

Mit einer all-inclusive Servicegebühr in Höhe von fix 1,00% plus der anfallenden Produktkosten sind Sie im Kostenbereich sehr transparent. Einige Mitbewerber veranschlagen demgegenüber eine Pauschalgebühr, die unabhängig vom Anlagevolumen ist. Andere Mitbewerber wiederum haben die Gebühren abwärts nach Anlagevermögen gestaffelt, sodass der Gebührensatz bei größeren Anlagevermögen geringer ist. Sehen Sie bei Ihrem Gebührenmodell nicht die Gefahr, dass sich insbesondere sehr vermögende Kunden aufgrund dieser Tatsache eher für einen Mitbewerber entscheiden könnten?

Diese Frage kann man sich natürlich immer stellen, wenn man nicht der billigste Anbieter auf einem Markt ist. Und dennoch kann nicht jeder der Günstigste sein. Wir haben uns daher bewusst für unser Gebührenmodell entschieden. Es ist, wie Sie richtig sagen, sehr transparent, muss sich vor anderen digitalen Plattformen nicht verstecken und ist im Vergleich mit traditionellen, filialbasierten Vermögensverwaltungslösungen oder aktiv gemanagten Fonds ohnehin sehr günstig. Gleichzeitig möchten wir mit Qualität überzeugen: Wir bieten keine ETF-Depots von der Stange an, sondern eine echte, individuelle, digitale Vermögensverwaltung. Das können nur wenige von sich behaupten.

Auf Ihrer Webseite haben interessierte Leser mittels des „investify Journals“ die Möglichkeit, interessante News-Beiträge zu lesen. Der letzte Beitrag datiert allerdings vom 27. Oktober 2017, ist also mehr als vier Monate „alt“. Gab es seitdem aus Ihrer Sicht keine erwähnenswerten Neuigkeiten oder führen Sie diesen Bereich nicht weiter fort?

Da legen Sie den Finger tatsächlich in eine Wunde. Ich will ehrlich sein: Wir sind ein dynamisch wachsendes Startup und hatten in den vergangenen Monaten – zum Glück – alle Hände voll mit dem Ausbau unseres Geschäfts und der Weiterentwicklung unserer Softwareplattform zu tun. Dabei mussten wir Prioritäten setzen, und unser Journal ist dabei leider etwas unter die Räder geraten. Ich kann aber versprechen: Schon bald wird sich hier wieder etwas tun – haben Sie nur noch ein bisschen Geduld.

Abschließend möchten wir Sie um Ihre Einschätzung bitten, wie sich der Markt der Robo-Advisors in den kommenden Jahren entwickeln könnte? Worauf wird es Ihrer Auffassung nach ankommen, damit auch investify weiterhin konkurrenzfähig bleibt? Möchten Sie vielleicht sogar Trends setzen, an denen sich andere Anbieter orientieren könnten?

Ich denke, wir haben bereits Trends gesetzt – insbesondere den Trend hin zur Individualisierung der digitalen Vermögensverwaltung, die sich meines Erachtens in den nächsten Jahren immer stärker durchsetzen wird. Auch das von uns beispielhaft mit der Haspa vorangetriebene Hybrid-Modell aus Filiale und digitaler Plattform wird künftig eine immer größere Rolle spielen. Sicher ist, dass der Markt dynamisch wachsen und sehr spannend bleiben wird. Unser Ziel ist natürlich, der Konkurrenz dabei auch weiterhin mindestens eine Nasenlänge voraus zu sein.

Herr Hasenack, wir danken Ihnen sehr für das Interview.


Posted from my blog with SteemPress : https://www.roboadvisor-portal.com/investify-interview/

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