Für einen neuen Realismus in der Kunst

Ich bin nicht konservativ, gar nicht. Konservative können nur verlieren. Sie eifern einer alten, vergangenen, verstaubten Version der selben Welt nach. Konservative sagen "Früher war alles besser.". Was für ein Mist. Ja, die unglückliche Lage schreitet voran, es wird immer schwieriger, sich in dieser Welt voll geistigen, digitalen, physischen Mülls zurechtzufinden. Heißt das aber, dass früher alles besser war? Nein, definitiv nicht, sage ich. In letzter Zeit habe ich mich viel mit Kunst beschäftigt, auch im Zuge meiner Ausbildung. Konservative sagen, "Wir müssen wieder zurückkehren zu einer alten Form, die schön war." und Preisen den Realismus, ein letztes Zeugnis der schönen Kunst?

Es ist eine philosophische Debatte - meine Antwort lautet, statt zurückzublicken und etwas zu betrauern was es nicht mehr gibt, was es nie wieder geben wird, sollte man in die Zukunft blicken und versuchen diese neu zu gestalten. Die Neugestaltung der Kunst wird vielleicht zu einer der wichtigsten metapolitischen Aufgaben der Zukunft werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass es eine Form von Schönheit gibt, die objektiv ist und eben nicht ! im Auge des Betrachters liegt. Diese Form ist der Realismus, die "demokratischte" Art der Kunst, da sie für jeden zugänglich ist. Seine allgemeine Verständlichkeit macht den Realismus nicht einfach. Im Gegenteil! Er wird zu einer universellen Sprache, einer allumfassenden Kommunikationsebene. Realismus muss nicht einfach sein, beweist die Skulptur "Junges Europa" von Breker.

Darum plädiere ich für einen neuen Realismus. Einer der letzten bekannten Vertreter eines alten Realismus war Arno Breker (1900 bis 1991). Ich bewundere Breker sehr, weil er es schaffte, der, meiner Meinung nach, unfassbar hässlichen, in Wien entstandenen Moderne (Schiele, Kokoschka et al, sie sind bekannt) und ihren Nachfolgern zu trotzen, und ein Bild der universellen Schönheit zu schaffen. Die Skulpturen unten sind von Breker. (Psyche, Flora)

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Bildquelle: zvab.com, Der Spiegel

Wie also zu einem neuen Realismus? Nach 125 Jahren der sogenannten Moderne und ihrer Nachfolger, die eigentlich alle schon ausgedient haben, muss endlich etwas Neues kommen. Das kann und sollte in Form eines neuen Realismus sein.

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Junges Europa. Arno Breker. 1980. Bildquelle: Auktionshaus Hermann Historica

In seinem Buch "Ein Leben für das Schöne" erwähnt Breker, dass das vereinte Europa noch kein Gesicht hat. So hat die Kunst der Zukunft auch noch kein Gesicht. Es wird jemand kommen und das wagen, was sich kein Künstler im Mainstream traut - er wird der Schönheit eine Form geben und damit eine neue Form des Realismus schaffen, die noch nie da gewesen ist. Diese Form hat noch kein Gesicht.

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