Ein Semester auf einer südkoreanischen Eliteuniversität #1

Part 1

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Biomedical Engineering in Seoul

Mich zog es schon mein ganzes Leben nach Asien. Als sich letztes Semester die die Möglichkeit ergab, beschloss ich ein Semester im Ausland zu verbringen. Da mein Studium relativ speziell ist, gab es nicht viele Partneruniversitäten zur Auswahl und somit fiel meine Wahl auf Seoul / Südkorea. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch ziemlich wenig über Südkorea. Ich wusste, dass die Selbstmordrate zu den höchsten auf der Welt zählt und dass der Leistungsdruck dort enorm ist. Umso mehr ich über Südkorea erfuhr, desto unsicherer wurde ich.
Die SKY-Universitäten - die drei besten Universitäten in Südkorea - befinden sich alle in Seoul. Sie heißen Seoul National University, Korea University und Yonsei University. Korea University gehört laut dem QS World University Ranking zu den besten 100 Hochschulen weltweit.
https://www.topuniversities.com/node/2711/ranking-details/world-university-rankings/2014

Als ich in Südkorea ankam, war das erste, das mir auffiel, das heiße, luftfeuchte Klima. Nach 5 Minuten war ich durchgeschwitzt.
Alle Austauschstudenten wurden am Flughafen eingesammelt und mit einem Bus zu unserem Studentenwohnheim gebracht. Von der Fahrt bekam ich wenig mit, da ich auf dem Flug nicht schlafen konnte und ich somit seit fast 24 Stunden wach war.

Ankunft an der Korea University

Aufgewachsen in Wien, war ich zunächst sehr überwältigt von der Größe des Campus. Er befindet sich auf einem Hügel, direkt neben einem Tempel. Alles sah leicht heruntergekommen aus. Ich war komplett durchgeschwitzt und wollte nur schlafen. Nach dem Ausfüllen der notwendigen Unterlagen wurde mir mein Zimmerschlüssel gegeben. Ich wurde in eine dreier WG mit zwei anderen Studenten eingeteilt. Jeder Neuankömmling musste, bevor er sein Zimmer beziehen durfte, die Hausregeln unterschreiben.

Es gab einen Lift für Frauen und einen für Männer. Es war strikt untersagt den Lift des anderen Geschlechts zu benutzen. Auch die Stockwerke waren getrennt. Essen auf dem Zimmer war streng untersagt und Alkohol sowieso.

Müde unterschrieb ich, fuhr im Männerlift in den zweiten Stock, ging auf mein Zimmer und fiel in einen vier Stunden Tiefschlaf. Um punkt Acht am Abend war ich auch schon wieder wach - danke Jetlag! Ich sah mich in meinem Zimmer um und bemerkte, dass der Schreibtisch meines Zimmerkollegen schon fertig eingerichtet war. Über seinem Bett hing eine amerikanische Flagge und ein riesen Poster eines Footballclubs. Es war nicht schwer zu erraten, woher einer meiner Zimmerkollegen stammte. Ich ging ins Badezimmer und wusch mir das Gesicht. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein etwas dicklicher Mann, dem seine langen schwarzen Haare ins Gesicht hingen, kam herein. Er nickte mir kurz zu und verschwand in sein Zimmer.
"Das wird ein langes Semester" dachte ich mir und begann meine Koffer auszuräumen.

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