Die häßliche Fratze des Denunziantentums

Liebe Steemianer,
es ist wieder so weit. Menschen werden ihrer Existenzen beraubt aufgrund von Denunzianten, einfach so. Ohne Straftat, Anklage, Gerichtsprozess oder Verwarnung. Neues Beispiel:

Ein Busfahrer in Dresden hatte offenbar öfter im Bus, den er fuhr, einen Zettel "Diesen Bus steuert ein Deutscher Fahrer" in der seit dem 15.Jh. existierenden Frakturschrift aufgehängt. Er wurde darauf hin von Peter Dörffel bei seinem Arbeitgeber, den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) denunziert. Die DVB sperrte ihn umgehend, im Prinzip eine fristlose Entlassung (obwohl es hier komplizierter ist, da der Fahrer über ein Subunternehmen in Vertrag war). Wofür eigentlich? Für einen Zettel mit einer wahren Aussage?
Laut eines Kollegen des Fahrers wollte dieser durch den Zettel lediglich "klar machen, dass er der deutschen Sprache mächtig sei" vor dem Hintergrund, dass in letzter Zeit wegen Personalknappheit (oder Arbeitskostenminimierung?) vor allem Fahrer aus Osteuropa angeworben wurden, die kein deutsch verstehen Quelle.
Dem Gesinnungsblockwart dagegen war es nicht unangenehm, sondern er war sogar "erleichtert", als er erfuhr, dass der Fahrer rasch gefeuert worden war Quelle.

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Peter Dörffel, 23 J., Denunziant Quelle

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Objekt der Denunziation Quelle

Zusatzinfo:
Tatsächlich wurden/werden Busfahrer aus Osteuropa für ein paar Wochen eingeschult und dann auf die Straße gelassen für entsprechend geringe Gehälter, deutsche Fahrer hatten dagegen eine 3-jährige Ausbildung zu absolvieren. Eventuell weiß @reiseamateur mehr?

Was findet Ihr empörender? Den Zettel, so wie der SPIEGEL, oder den Umstand, dass Gesinnungstäter per Senden eines Screenshots dafür sorgen können, dass Menschen ihren Job verlieren?

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Quelle

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