Jeden Tag ein Bisschen besser #2 - Ich spreche also bin ich

Im Auftrag der Königin Meluni. Ausgeführt von ihrem treuesten Begleiter und geschrieben in Anlehnung an die Eroberung der Welt mit Unterstützung der, in den hiesigen Gewässern lebenden, Delphinen. - "Und danke für den vielen Fisch."

Dies ist ein Beitrag, welcher nicht von der größten Liebhaberin der deutschen Sprache geschrieben wird - sondern von mir. Daher erlaube ich mir die Feinheit, die ursprüngliche Idee des "Deutsch-Dienstags" ein wenig zu dehnen.

Ein Thema, welches mir persönlich am Herzen liegt, ist die Identität. Um dem Deutsch-Dienstag gerecht zu werden, spannen wir heute eine Brücke zwischen der Identität und der deutschen Sprache.

Im Schulunterricht lernt jedes Kind, wie Sprache funktioniert, wie sie geschrieben werden kann und welche Wörter sie enthält. Zugegeben, bei Letzterem erhalten die Schüler nur einen Bruchteil der vorhandenen Worte. Dieser Text ist mit einem Auszug der 450.000 Wörter geschrieben, welche zum Zwecke der Erstellung des Grimmschen Wörterbuchs gezählt wurden. Übrigens ist in diesem Fall die Mehrzahl von 'Wort' Wörter und nicht Worte. "Worte" bilden einen Text, so wie diesen hier; Wörter hingegen stehen alleine, wie die nachschlagbaren Begriffe in einem Wörterbuch, sonst hieße es ja auch 'Wortebuch'.
Doch ich schweife ab.

Jedermann weiß wovon ich spreche, wenn ich an dieser Stelle die Namen Chantal und Alphakevin verwende. Klischeegemäß sind sie jene Personen, welche traurigerweise nicht in den Genuss kommen, eine Persönlichkeit aufgrund einer vielfältigen Sprache zu entwickeln, sondern der Einfachheit erlegen sind - vielleicht jedoch nicht bleiben. Klingt provokant, nicht? Ist es auch. Was ich damit sagen will, folgt.

In der Schule lernten wir die deutsche Sprache und auch den Geschichtsunterricht möchte ich hier erwähnt wissen. Beide Schulfächer sollten, meiner Ansicht nach, einen Teil der Grundlage der Frage "Wer bin ich?" darstellen.
Dass es geschichtlich diskutabel ist, inwiefern Nationalstolz als Deutscher überhaupt erlaubt und nicht unerhört oder gar pietätlos ist, weiß jedes Kind. Und... darf überhaupt von uns als Deutschem/Deutscher gesprochen werden, obwohl wir doch alle Europäer sind? Inwiefern spielen hier Nationalität, Herkunft und Sprache eine Rolle?



Die Sprache ist das Werkzeug dessen wir uns bedienen, um anderen unsere Gedanken und Wünsche mitzuteilen - sofern wir uns in der entsprechenden Umgebung befinden. Das bedeutet, wir sind 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche damit beschäftigt, den Wortschatz zu nutzen, welchen wir uns angeeignet haben und der uns gegeben wurde.

Beschränken wir uns auf jenen, welcher uns gegeben wurde, so bleiben viele wichtige Ausdrücke auf der Strecke. Ich bin kein Mensch der anderen vorschreibt, was sie wie zu sagen haben. Doch es gibt Feinheiten, die einen Unterschied machen. Für Alphakevin und Chantal (man verzeihe mir) ist es egal, ob das neue Huwaei X 27 günstig oder billig ist. Den beiden ist auch vollkommen gleichgültig wie dem Thomas seine neue Frisur aussieht. Außerdem sind sie beide ausgesprochen emotionslos, wenn es darum geht, ob sie die gleiche oder dieselbe Zahnbürste benutzten. Schließlich ist sie rot und hat einen Micky-Maus-Aufkleber.
Das mag Dir, lieber Leser entweder selber schon in den Augen brennen oder es ist vollkommen trivial.

Es ist jedoch wichtig. Immens wichtig. An dieser Stelle wehre ich mich ausdrücklich gegen die Mittelmäßigkeit mit der wir unsere großartige deutsche Sprache nutzen. Der Wortschatz hat einen direkten Einfluss auf Deine Gefühle und die Welt in der Du lebst!
Facettenreichtum wird erst möglich durch die Option, der Welt verschiedene Namen zu geben. Wenn ich sage, dass ein Ereignis großartig ist, dann spreche ich von Begeisterung. Es kann sein, dass ich ein erdachtes, der Phantasie entsprungenes Ereignis meine. Vielleicht meine ich jedoch auch, dass mir etwas so großartiges passiert es, dass ich es nicht für möglich halte.
Um diese Feinheiten zu berücksichtigen, brauche ich all die vielen Worte mit samt ihren vielfältigen Bedeutungen.

Als nächstes kommen wir zur Anwendung selbiger. Du kennst sicher die Situation, dass etwas blöd läuft und jemand dazu neigt zu meckern. Klar, manchmal läuft nicht alles nach Plan. Doch gleichzeitig lässt sich vieles auch sprachlich in einem anderen Licht sehen. Ob das Glas halb voll ist oder halb leer, das entscheidest Du. Es obliegt Dir, ob es möglicherweise auch nur zur Hälfte gefüllt ist (vgl: „es ist gefüllt“. Im Aktiv: „jemand hat das Glas gefüllt“ - Im Passiv: „das Glas ist halb voll“). Lebst Du in einer Welt, in der Du Herrscher über deine Umstände bist und Dein Glas nach belieben selber füllst oder erfährst Du häufig, dass Dir jemand ein halb volles Glas hinstellt und bemängelst, dass es halbleer ist?

Welche anderen negativen Gedanken und Worte kennst Du oder sagst Du Dir vielleicht selber?
„Ich kann das nicht, das ist zu groß für mich, das habe ich immer schon gemacht, das zu tun ist nicht sicher, ich bin nicht gut genug, ich habe das nicht verdient.“ Und so weiter und so fort.
Nutze die Vielfalt Deiner Sprache, um Deine eigene Welt zu erschaffen. Hinterfrage die Art dich auszudrücken und überlege, warum Du manche Dinge sagst, wie Du es tust.


Jeder macht Fehler doch die Sprache ist der Grundbaustein unserer Identität. Genau deswegen sollte jeder von uns wissen, wie er sie möglichst machtvoll und zu seinem eigenen Vorteil und dem der anderen einsetzt. Jeder der darauf verzichtet, die Feinheiten der Sprache zu bewahren riskiert proaktiv in einer Welt zu leben, die eintönig ist.
Du bist so, wie Du die Welt mit Deinen Gedanken in Deiner eigenen Sprache und Vielfalt gestaltest. Die Sprache ist also Teil Deiner Identität. Bist Du ein cleveres Mädchen, eine junge, attraktive Frau oder vielleicht eine adrette Dame?
Als erwachsener Mann kannst Du dich auch selber als unnützen Bengel oder wackeren Kerl wahrnehmen, unabhängig des Alters. Wer bist Du, wie bist Du und vor allem: Wie nennst Du Dich?

In diesem Sinne und auch in anderen, habe ich mich der Großartigkeit verpflichtet. Jedem ist selber überlassen, was er aus seinem Wissen macht. Es ist jedoch mein Wunsch und persönliches Anliegen darauf zu achten, dass das Gesagte auch dem entspricht, was ich sagen möchte. Fehlerfrei und genau so, dass mein Gegenüber versteht, was gemeint ist. Außerdem bemühe ich mich stets, Dinge so positiv zu betrachten und benennen, wie möglich. Das schafft für alle Menschen in meinem Umfeld ein angenehmes Gefühl und vereinfacht gleichzeitig verschiedene Situationen.

Wie wünschst Du Dir Deine Welt? Sei mutig und gestalte!

Wie immer, Dein

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