Die Österreichische Militärgrenze

Guten Abend liebe Steemer!

Heute möchte ich euch über ein Stück Militärgeschichte berichten, welche so, eher selten auf der Tagesordnung steht, die Österreichisch Militärgrenze. Viel Interesse beim Lesen!

Die österreichische Militärgrenze war ein durchschnittlich 60 Kilometer breiter Grenzstreifen zum Osmanischen Reich. Erstmals wurde dieses System der „mobilen“ Grenzbefestigung schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts angewendet. Aus dem Jahr 1522 datiert die erste Erwähnung dieser Art von Grenzschutz.

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Der Grenzstreifen diente zuallererst dazu das Hinterland vor den Raubzügen türkischer Reiterscharen zu schützen, denn gerade diese ständigen Überfälle schwächten das Habsburgerreich enorm da es selbiges nie zur Ruhe kommen ließ. Daher ja auch das Wort Razzia stammt. Was im Arabischen so viel wie Raubzug bedeutet!

Angesiedelt wurden in diesen Gebieten, welche durch 150 Jahre Krieg teilweise menschenleer waren, so genannte Wehrbauern. Meistens waren diese christlichen Flüchtlinge aus, von den Osmanen besetzten, Gebieten des Balkans.
Diese genossen in der Regel ganz besondere Rechte und Privilegien, mussten dafür allerdings den bewaffneten Grenzschutz übernehmen.
So durften sich die Gemeinden selbst verwalten, etwas das dem restlichen Österreich erst mit der Gemeindefreiheit 1861 erlaubt wurde! Und auch die Steuerlast war auf ein absolutes Minimum reduziert. Dabei unterstanden sie keiner Grundherrschaft, sondern direkt dem Kriegsrat. Wir würden heute Verteidigungsministerium dazu sagen.
Aus diesen Truppenteilen entwickelte sich der für das österreichische Militär eigenwillige Typus des Grenzinfanteristen. Ähnlich den ungarischen Husaren zu Pferde, nur eben zu Fuß.

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Und ähnlich wie die Husaren, waren die Grenzer als leichte Infanterie gedacht. Ihre Bewaffnung umfasste daher weder Kanonen noch eine schwere Kavallerie.
Dabei muss man sich klarmachen, dass es nicht die Aufgabe dieser Truppe war Schlachten zu schlagen. Vielmehr könnte man es, modern gesprochen, als Partisanenbekämpfung bezeichnen.
Ihre Hauptaufgabe war dabei die Behinderung des Feindes und das Abfangen von Streifscharen.
Am Höhepunkt bestanden insgesamt 17 Regimenter zu Fuß und 7 Regimenter zu Pferd. In Summe rund 20.000 Mann.

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Beispiel für einen Husaren.

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Der Hauptgegner der Grenzer, ein türkischer Reiter, Sipahi genannt.

In Friedenszeiten bestand ihre Aufgabe im Grenzschutz gegen Schmuggler und Seucheneinschleppung.
Die große Bedeutung dieser Militärgrenze wird dadurch ersichtlich, dass sie bis 1881 auch als ein eigenes Kronland verwaltet wurde. Danach gingen alle Teile im Königreich Ungarn auf.
In seiner größten Ausdehnung hatte sie eine Länge von über 1600 km.

Vielen Dank für euer Interesse!

parzifal1

Weiterführende Links:

http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.m/m638216.htm

http://www.kuk-wehrmacht.de/regiment/grenzer.html

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