Meine "große" PV-Anlage

Hallo liebe Leser,

im letzten Beitrag habe ich über das erste und zweite Quartal meines Balkonkraftwerks geschrieben. Im Jahr 2020 habe ich bereits eine erste PV-Anlage auf dem Dach meines Elternhauses platziert.

In diesem Beitrag gehe ich auf meine damalige Planung und die Gedanken dahinter ein.

Im einem weiteren Beitrag werde ich darauf eingehen, was ich bei meiner nächsten PV-Anlage anders machen würde.

Viel Spaß beim Lesen!

Die Planungsphase

Finanzieren oder Kaufen?

Um für mich zu klären, ob ich die Anlage in bar bezahle, habe ich abgewogen, was mir eine Anlage der Summe in anderen Anlageklassen an Rendite einbringt. Als ich Ende 2019 angefangen habe mich mit dem Projekt auseinanderzusetzen, standen die Aktienmärkte auf Höchstständen. Anleihen bringen schon seit Jahren keine vernünftigen Renditen mehr. Auch der Immobilienmarkt sieht seit längerem in meinem Investitionsgebiet nicht wirklich gut aus. Daher entschloss ich mich anfangs für eine Barzahlung.

Nachdem im Februar 2020 durch das Corona-Virus die Aktienmärkte abstürzten, änderte sich meine Sicht. Das Risikorenditeverhältnis änderte sich am Aktienmarkt. Daher holte ich mir für das Darlehen Angebote von meinen Banken ein.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich alle Darlehen bei der selben Bank. Das kleine Darlehen für die PV-Anlage sah ich als gute Gelegenheit, bei einer zweiten Bank eine Kreditbonität aufzubauen.

PV-Anlage: Mit oder ohne Speicher

Durch das stetige Zubauen von Photovoltaikanlagen sinken in Deutschland monatlich die EEG-Vergütungssätze. Meine Anlage ging im Oktober 2020 ans Netz. Die Vergütung für die PV-Anlage bleibt ab dem Monat, in dem sie ans Netz angeschlossen wird, für 20 Jahre gleich. Für mich bedeutet das, dass ich 9 Cent pro kWh erhalte.

Geordert habe ich eine 9,9 kWp-Anlage. Da das Dach, auf der ich die Anlage anbringe, eine optimale Ausrichtung hat, bin ich davon ausgegangen, dass die Anlage 9.000 bis 9.900 kWh pro Jahr erzeugen wird. Außerdem habe ich mich dafür entschieden, eine Anlage mit Speicher zu erwerben. Für verbrauchten Strom zahle ich bei meinem Stromanbieter 32 Cent pro kWh. Das Einsparen des Stroms steigert also die Rendite meiner Anlage um 23 Cent pro kWh.

Wie sieht meine Umsetzung konkret aus?

Die PV-Anlage mit Speicher hat mich schlüsselfertig 18.300 € gekostet. Dabei ist die Anlage zur Renditensteigerung nicht auf meinem Dach, sondern auf dem Dach meines Elternhauses montiert. Zum einen hat dies eine perfekte Südausrichtung und zum anderen steigert es parallel den Wert des Hauses.

IMG_0D1670BC9AD0-1.jpeg
Header 2

Für die 18.300 € habe ich einen Modernisierungskredit zur freien Verwendung abgeschlossen. Der Kredit hat einen Zinssatz von 1,9 % und eine Zinsbindung von 15 Jahren. Die Rate beträgt 120 € im Monat, wodurch der Kredit nach Ende der Zinsbindung abbezahlt ist.

Das Haus meiner Eltern ist in zwei Wohnungen aufgeteilt. In der einen leben meine Eltern, in der anderen meine Großeltern. Dadurch liegt der Stromverbrauch bei knapp 5.000 kWh im Jahr, für die meine Eltern zur Zeit knapp 35 Cent pro kWh zahlen. Den eingesparten Strom vergüten mir meine Eltern monatlich mit 25 Cent pro kWh. Für den eingespeisten Strom erhalte ich, wie oben erwähnt, eine EEG-Vergütung von 9 Cent pro kWh.

Die Wirtschaftlichkeitsprüfung

Die Prüfung zeigt Euch auf, wie schnell sich die Kosten amortisiert haben. Das bedeutet, wann Ihr euer Kapital durch Einnahmen und Einsparungen wieder “reingeholt” habt. Achtet dabei darauf, dass ihr nicht zu hohe Strompreissteigerungen zugrunde legt.

Durch den Speicher und die gute Ausrichtung der Anlage gehe ich davon aus, dass ca. 4.000 kWh von meiner Familie verbraucht werden. Dadurch erhalte ich 1.200 € pro Jahr oder 100 € im Monat. Die Einspeisung der restlichen 5.000 kWh bringt mir ca. 35 € pro Monat. Daraus ergeben sich monatliche Einnahmen von 135 € und jährliche Einnahmen von 1.620 €. Bei einem Kapitaleinsatz von 18.300 € ergibt dies eine Rendite von 8,85 %.

Des Weiteren ist mit meiner Familie abgesprochen, dass ich nach 5 Jahren den Preis um 2-3 % pro Jahr erhöhen darf. Ab diesem Zeitraum steigt meine Rendite noch einmal an. Mit der Bank habe ich verhandelt, dass ich den Kredit jederzeit tilgen darf.

Zuletzt habe ich mich mit meinen Eltern darauf geeinigt, dass ich bei einem Verkauf des Hauses die Kosten für die Photovoltaik-Anlage zurück erhalte.

Fazit

Auch wenn die Rendite von 8,85 % bei der PV-Anlage hoch klingt, bringt sie mir anfangs nur einen Überschuss von 15 € pro Monat. Spannend wird die Einnahmequelle erst dann, wenn ich den Kredit dafür zurückgezahlt habe. Bis dahin dient die Anlage für mich lediglich zum Steuern sparen.

Für mich hat das Projekt auch viel mehr einen persönlichen Wert. Meine Familie spart nach der Fertigstellung 10 Cent pro kWh Strom und wird auch von zukünftigen Stromsteigerungen verschont bleiben.

H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
Join the conversation now
Logo
Center