Von verrückten Randonneuren und professionellen Kletterern

Kürzlich berichtete ich, wie mein Bekannter auf seine Tour rund um Deutschland gestartet ist. Auf dem Rennrad natürlich. Vier Tage ist er bereits im Sattel und hat heute Nacht München tangiert. Dabei waren die ersten 800 Kilometer ein Klacks. Nun kämpft er mit den Höhenmetern. Für ihn als Flachlandfahrer eine echte Herausforderung, doch ans Aufgeben denkt er nicht.

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Man fragt sich, was für eine Ausrüstung ein Randonneur mit sich führt, um eine Strecke von 3300 Kilometern am Stück zu fahren. Im Prinzip ist es einfach: So wenig wie möglich, so viel wie nötig!

Beleuchten wir mal das mal kurz: Um eine solche Distanz mit einem guten Tempo fahren zu können, darf man keinesfalls die Aerodynamik außer Acht lassen. Die Radkoffer kommen somit nicht infrage. Stattdessen greift der passionierte Langstreckenfahrer auf speziell für seinen Zweck entwickelte Komponenten. Zudem benötigt er Strom, um Smartphone, GPS, Navi zu versorgen und um nachts Licht nutzen zu können. Dafür kommt ein Vorderrad mit Nabendynamo zum Einsatz und eine Steuersatzkappe mit USB Anschluss.

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Rennrad oder Transportschiff?

Rahmen-, Sattel-, Oberrohr-, Lenkertasche


Viel Raum bieten die in der Überschrift genannten Taschen nicht. Doch der Platz reicht für die essentiellen und leichten Funktionsutensilien wie Schlafsack, Isomatte, Wechselklamotten, Miniapotheke und Ersatzteile (Reifen, Schlauch, Werkzeug, etc.). Zudem sind sie wasserdicht, passen perfekt zum Rad und stören nicht während der Fahrt. Alex verlässt sich auf die Produkte vom Hersteller Apidura.

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Ein Packesel für Ultradistanzen mit hoher Geschwindigkeit

Strom und Licht


Eine leichte Rennradfelge mit einem Stromgenerator, der Lampen und andere Geräte mit Strom versorgt, gibt’s nicht in jedem Radladen. Schaut man sich doch um, wird man fündig. Doch ein wirkliches Glücksgefühl kommt auf, wenn man seine Steuersatzkappe mit einem USB Anschluss versehen kann. Genau dieses Teil hat der Hersteller „Supernova“ entwickelt. Das Teil nennt sich „The Plug III“, lässt sich mit dem Nabendynamo koppeln und verteilt Strom durch die USB Buchse. Nie wieder ein leeres Navi! Supernova hat zudem die hellsten und kompaktesten Leuchten mit STVO Zulassung um Angebot, weshalb Alex ebendiese auf seinem Renner hat.


The Plug III - USB am Bike

Essen und Trinken


Neben den platzsparenden Energieriegeln lässt sich nur wenig Proviant mit sich führen, weshalb ein Randonneur ab und an eine kurze Pause einlegt und sich eine vollwertige Mahlzeit gönnt. Da man auf solch langen Distanzen zeitweise auch Durststrecken überwinden muss, sind Flaschenhalter essentiell. Zwei davon bekommt man im Rahmen unter. Alex hat zudem noch ein System, welches an der Sattelstütze befestigt noch zwei zusätzliche Flaschen mitführen kann.

Komfort


Für Aerodynamik und ein wenig Komfort sorgt der Triathlonaufsatz, auf dem man seine Unterarme platzieren kann. Der Randonneur implementiert noch das Navi darin und ein kleines Fach für Energieriegel.

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Draufsicht: Hat etwas von einer Ameise, oder?

Mit diesem Setup kann ein Randonneur tatsächlich 1000 Kilometer und noch mehr am Stück fahren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit im flachen Gelände liegt dabei bei etwa 25km/h. Anstiege, die Alex derzeitig bewältigen muss, reduzieren diese natürlich. Ebenso die Tatsache, dass er bereits über 1000 Kilometer geradelt ist.

Parallel zu seiner Fahrt sind die professionellen Tour de France Teilnehmer ebenfalls bei den Bergetappen angekommen. Wer den Stream schaut, darf sich seit gestern an den monumentalen Ausblicken der französischen Alpen erfreuen. Der Stream ist eine Empfehlung wert!



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