Beer History ... wie kam der Fliegenpilz ins Bier? 😎

Herzlich Willkommen, zur 167zigsten Biertrinker Runde von @detlevÂŽs #BeerSaturday.
@detlev/the-thirsty-week-167-calls-you-to-join-the-beersaturday-on-hive đŸ˜ŽđŸ»

b1.jpg

Etwas angeschlagen verfasse ich die folgenden Zeilen, hatte ich doch gestern, aufgrund unverhofften Besuchs aus Lissabon, gelinde gesagt ein paar zu viel der Biere getrunken und die Motivation jetzt ein neues zu öffnen, hÀlt sich deutlich in Grenzen.
Aber nun, was muss das muss.

Auch gestern Nacht wurde nicht nur Bier getrunken, sondern, nachdem ich am Tisch erwĂ€hnte wöchentlich einen Beitrag darĂŒber zu schreiben, auch viel gefachsimpelt und irgendwann stand die Frage im Raum, wann eigentlich das erste Bier gebraut wurde.
Von belgischen Mönchen war die Rede, die unser liebstes GetrÀnk angeblich vor vielen hundert Jahren erfunden hÀtten. Auch gab es jemanden am Tisch der sich sicher war, das es die Deutschen waren die das Bier erfanden und ein anderer behauptete sogar, der Tscheche wÀre der erste Brauer gewesen.
Alles Humbug, gab ich zum besten und klÀrte die Ahnungslosen, nachdem ich kurz bei dem Braumeister Google vorbeigeschaut hatte, auf.

Es waren vermutlich die Ägypter, die vor geschĂ€tzt 6000 Jahren durch Zufall entdeckten, das durch im Wasser vergorenes Brot, ein berauschendes GetrĂ€nk entstand.
Klingt jetzt nicht so lecker fĂŒr meinen Geschmack, erinnerte mich aber an ein GesprĂ€ch, welches ich vor Jahren mit einem Freund, der gerade eine Haftstrafe im GefĂ€ngnis hinter sich gebracht hatte.
Dort stellten sich die Insassen wohl auf genau dieselbe Art, heimlich ihre alkoholischen GetrÀnke her, wie er berichtete.

Die nĂ€chsten Hinweise auf die Bierentstehung, finden sich in der Geschichte der Römer die ihr GetrĂ€nk nach der Göttin der FeldfrĂŒchte, CERES, benannten und den Namen Cervisia verliehen.
Auch die Kelten brauten schon frĂŒh munter vor sich hin und nannten das was heute als Bier bekannt ist, KORMA.
Es waren wohl recht wilde Zeiten fĂŒr die Brauer, an ein Reinheitsgebot war noch nicht zu denken und ein jeder manschte irgendwelches Getreide und KrĂ€uter zusammen und ließ sie vergĂ€ren, um sich dann am Sud zu berauschen.

Erst die Mönche der Klosterbrauereien brachten ein wenig Ordnung in die Braukunst und entdeckten den wohl wichtigsten GeschmackstrĂ€ger, den Hopfen, fĂŒr ihre Biere.
Dadurch verlĂ€ngerte sich zum einen die Haltbarkeit des Gerstensaft, verfĂŒgt der Hopfen doch ĂŒber antimikrobakterielle Eigenschaften und auch der Alkoholgehalt, der damals noch ausschließlich obergĂ€rig gebrauten Biere, stieg im Vergleich zu seinen Vorfahren deutlich an.
Somit konnte man auf die Zugabe von Zusatzstoffen, die die berauschende Wirkung verstÀrkten, verzichten.
So verfeinerten die alten Ägypter ihre Biere noch mit solch abenteuerlichen Sachen wie dem Fliegenpilz, der Tollkirsche, oder dem Stechapfel, um den totalen Rausch zu erleben, was wohl am sonst eher niedrigen Alkoholgehalt ihrer Kreationen lag, die ohne ZusĂ€tze nicht so richtig knallen wollten.

Erst im 19. Jahrhundert ging man dazu ĂŒber, die Biere hauptsĂ€chlich untergĂ€rig zu brauen, was der Entdeckung der sogenannten Presshefe, durch den Österreicher Adolf Ignaz Mautner von Markhof zu verdanken ist.
Ohne diesen guten Mann, gÀbe es heute kein Pilsener Bier.
Ein neuer Trend entstand durch seine Entdeckung und mit ihren untergÀrig gebrauten Bieren, heimste die österreichische Schwechater Brauerei im Jahre 1867, auf der Weltausstellung in Paris, zahlreiche Preise ein.
Wer hÀtte das gedacht?

So ... genug des Geschichtsunterrichts, jetzt wird getrunken. đŸ˜ŽđŸ»
Es war nicht ganz einfach, an diese Flasche zu kommen.

b2.jpg

Tante Emma weigerte sich hartnÀckig, mir dieses Bier, welches etwas versteckt hinter der Kasse ihres Ladens stand, meinem geschulten Auge aber nicht entging, zu verkaufen.
Es sei ihr eigenes, fĂŒr den Privat Verzehr bestimmtes FlĂ€schchen, ließ sie mich wissen.
Sie habe es aufgrund des Namens, welcher identisch mit dem ihrer GeburtsstÀtte sei, in Lissabon gekauft, erfuhr ich.
Ein wenig enttÀuscht trabte ich aus dem Laden hinaus.

Zwei Tage spÀter.
Auf dem Weg zur Kneipe, lief ich wieder am LĂ€dchen vorbei.
Plötzlich hörte ich hinter mir eine Stimme die meinen Namen rief.
Ich drehte mich um und erspÀhte Emma, in der Hand die mir verweigerte Flasche Bier.
Hier, die schenke ich dir, vernahmen meine Ohren und etwas irritiert nahm ich das unverhoffte Geschenk freudestrahlend an, bedankte mich ganz herzlich, machte auf dem Absatz kehrt und verstaute das Bier im Auto, bevor ich erneut auf die Esplanada meiner Stammkneipe trottete.
Dort saß Pedro am Tisch, der Sohn von Emma und als ich ihm vom seltsamen Treiben seiner Mutter berichtete, lĂ€chelte er wohl wissend und klĂ€rte mich auf.
Sein MĂŒtterchen berichtete ihm wohl von meinem Auftritt im GeschĂ€ft und da sie ja nicht ahnen konnte, das ich mir mit Bier Artikeln ein paar Hive verdiene, erzĂ€hlte ihr Pedro von meiner wöchentlichen Mission auf dieser Plattform, was schließlich ihr Herz erweichen ließ und dazu trieb, mich auf diese Art zu ĂŒberraschen.

b3.jpg

Na hoffentlich schmeckt es auch!?
Optisch gibt es nichts zu meckern, auch wenn die Schaumkrone nicht unbedingt durch StabilitĂ€t ĂŒberzeugt.

b5.jpg

Geschmacklich schneidet es leider nicht wirklich ĂŒberzeugend ab, auch wenn es weit davon entfernt ist ein schlechtes Bier zu sein.
Ich habe es ja gerne bitter, aber dieses DÂŽOURIQUE, ein in Lissabon gebrautes BELGIAN IPA, hat viel mehr auch nicht zu bieten, es schmeckt einfach nur bitter und somit ein wenig langweilig.
Aber einem geschenkten Gaul, guckt man nicht ins Maul und so kippte ich dieses mit ALC 7% VOL starke Bier in einem Zug herunter und hatte zumindest das GefĂŒhl, das es meinen vom gestrigen Abend hervorgerufenen Kater ganz gut tat.

b4.jpg

FAZIT: Durchaus trinkbar, aber nichts Besonderes.
Da gibt es weitaus bessere Biere dieser Art.
Ich wĂŒrde es nicht kaufen.

Prost, Cheers & Saude! animiertes-prost-smilies-bild-0009
hive on bild.jpg
FOTOS: @muelli

H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
Join the conversation now
Logo
Center