Gedanken zum 31.10.

Ich wünsche allen evangelischen Christen ein Happy Halloween. Auch, wenn sich dieser Tag auf das keltische Samhainfest beruht. Irische Mönche haben daraus das katholische Fest Allerheiligen gemacht. Über Irland ging die Tradition über den Atlantik in die USA, um von dort als kommerziellen Klamauk zu uns zu kommen.

Über den anderen Herrn, der heute gefeiert wird, muß ich jedoch feststellen, daß er längst aus der evangelischen Kirche ausgestoßen worden wäre. Von seinem antisemitischen Gedankengut distanziert sich die Evangelische Kirche Deutschlands ganz entschieden, sie würde dieses am liebsten totschweigen. Heute hätte der abtrünnige Mönch keinen Unterstützer wie Friedrich den Weisen von Sachsen, er würde als Aufrührer im Gefängnis landen. Da hilft ihm auch seine spätere Hofierung der Obrigkeit und seine Verdammung der Freiheitshelden der Bauernkriege wenig.

Die Reformation hatte sich am Ablaßhandel entzündet, einem Geschäftsmodell der Kirchenfürsten, um sich die Kassen für die eigene prunkvolle Hofhaltung zu füllen. Die Idee, zahle jetzt, sündige später, war einfach zu verlockend für jene, die es sich leisten konnten. Das Produkt Gott und Paradies, das nirgendwo greifbar war, gegen klingende Münze zu verkaufen, ist eine Strategie, die heute von den Anhängern des menschgemachten Klimawandels wieder aufgenommen wurde. Da wird zwar kein neuer Petersdom errichtet, jedoch der luxuriöse Lebensstil der Kohlendioxid-Prediger finanziert.

Der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont ist nun ein Flüchtling, der in Spanien wegen "Rebellion" verfolgt wird. Er hat sich nach Belgien abgesetzt, wo ihm politisches Asyl gewährt wird. Die Vorgänge in Spanien wirken auf ganz Europa. Freiheit und Selbstbestimmung sind unteilbar, mit dem, was in Spanien geschehen ist und geschieht, wird Europa in vergangene, längst überwunden geglaubte Jahrhunderte zurückversetzt.

Was macht man, wenn man auf Erden alles erreicht hat? Man strebt die Unsterblichkeit an! Ob chinesischer Kaiser oder ägyptischer Pharao, sie alle wollten irgendwie ihre irdische Macht in die Ewigkeit hinein verlängern. Auch wenn es keinerlei Beweise dafür gibt, daß die Pyramiden tatsächlich Grabstätten gewesen sind - die Vorstellung, daß ein ganzes Volk dafür arbeitet, um einen Haufen Steine aufzuschichten, damit der Herrscher die Unsterblichkeit erlangt, birgt eine nachvollziehbare Logik. Heute sind die Staatschefs zumeist nicht die wahrhaft Mächtigen, sondern die Milliardäre. Ausgeklügelte Gesundheitsprogramme, jede Menge Nahrungsergänzungsstoffe, ein Gehirn-Backup auf einem Rechner, Einfrieren nach dem Tod - die Leibärzte der Milliardäre sind heute nicht weniger einfallsreich als die Leibärzte der einstigen Potentaten. Zum Glück sind sie genauso erfolglos. Das letzte, was wir auf einer Welt benötigen, die jetzt schon mit 7,6 Milliarden Menschen überbevölkert ist, sind unsterbliche, alle Macht der Ewigkeit beanspruchende Milliardäre.

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