Unsere Umwelt schonen mit nachhaltigen Produkten - aber warte Mal ?! Teil 1

Was ist nachhaltig und was nicht? Eine Frage, die in der aktuellen Debatte mehr und mehr an Bedeutsamkeit gewinnt.
Schauen wir in die Regale der Republik sehen wir die verrücktesten Alternativen zu unserem herkömmlichen Plastikgedöns. Für die Produkte müssen wir die üblichen 2-3 Euro mehr bezahlen, jedoch haben sie den super Effekt, dass wir unser schlechtes Gewissen los sind. Was wir da eigentlich kaufen ist doch egal, solange es kein Plastik ist und irgendwas mit green oder recycelt auf der Verpackung steht. Dass die Meere voller Plastikmüll sind und wir alle umstellen müssen, steht außer Frage. Die Art und Weise wie die meißten Menschen unseren Planeten behandeln ist an Ignoranz nicht zu übertreffen, jedoch sind die vermeintlich "guten" Produkte häufig nur eine Marketingsstrategie

Unser Wirtschaftssystem ist primär auf Profit ausgerichtet. Profit erzeugt man mit möglichst hohen Umsatz zu möglich geringen Kosten. Man orientiert sich dabei, wenn man erfolgreich sein will, am Zeitgeist. Welche Trends kommen auf uns zu? Wie können wir mehr Kunden überzeugen unsere Produkte zu kaufen und wie positionieren wir uns am besten gegenüber unseren Wettbewerbern. Aktuell lautet die Erfolgsformel: Nachhaltigkeit. Wie erzeuge ich nachhaltige Produkte ohne Forschungsarbeit zu betreiben, sprich Forschungskosten, bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Glaubwürdigkeit. Entweder man kopiert seine Wettbewerber, was meistens weniger schlau ist oder man greift auf eine "Innovation" zurück. Wie vermarkte ich nun eine "Innovation" von der ich eigentlich gar nicht so richtig weiß, ob sie nachhaltig ist oder eben weiß dass sie nicht nachhaltig ist.

Die Formel, die zum Erfolg führt heißt: Greenwashing.
Greenwashing ist mittlerweile ein akzeptiertes Marketinginstrument in der Wirtschaft geworden.
Wie sich schon aus dem englischen Wort ergibt möchte man seine Produkte grün waschen beziehungsweise den notwendigen Anstrich verpassen, um den Kunden zu täuschen. Klingt nach Betrug denkt man sich, ist es jedoch gesetzlich nicht.

Mit welchen Instrumenten wird denn Greenwashing betrieben?

Einer der einfachsten Tricks ist die sogenannte Spendenabgabe. "Kaufe jetzt das Produkt und pro Flasche werden 2 cent nach Nicuragua gespendet". So gerieten auch schon deutsche Brauereien in Verruf, da ihre Projekte eine gewisse Anzahl an gesependeten Quadratmetern zur Rettung eines Regenwaldes implizieren, jedoch die tatsächliche Spende pro Kastenbier bei circa 2-3 Cent liegt. Weiter Methoden sind sogenannte Qualitätssiegel. Diese lassen sich vom Verbraucher so gut wie gar nicht überprüfen und stammen meistens von dubiosen Vereinen oder Organisationen.

Welche weiteren Tricks gibt es?

Es werden andere Ressourcen genommen, um Plastik zu ersetzen. Stichwort Bambus. Kaffeebecher aus Bambus lassen sich nicht recyceln und enthalten Schadstoffe, jedoch galten sie eine Weile als nachhaltige Revolution. Die Unternehmen, die hinter dem Vertrieb von den Bambusbechern stehen wird es gefreut haben.
Neben den Bambusbechern sind derzeit überall Papiertüten zu finden. Scheint sie auf den ersten Blick als vernünftige Alternative zu der bekannten Plastiktüte, zeigt sich en Detail, dass sie keine darstellt.
Die Papiertüte benötigt bei ihrer Herstellung doppelt so viel Energie wie die Plastiktüte. Zudem wird die Luft stärker belastet durch Stickoxide, Schwefeldioxide etc., mit denen die Zellstofffasern zur Herstellung der Papiertüte behandelt werden.

Was bleibt

Der Weg in eine nachhaltigere Welt wird durch das übergeordnete Ziel Profit weiter aufgehalten. Der Verbraucher, der was ändern möchte bleibt machtlos.

Was könnte helfen?

Gesetzliche Standards für Produkte sowie ausreichende Tests bevor vermeintlich innovative Produkte zugelassen werden. Ob sich was ändert, wage ich zu bezweifeln. Zudem bleibt das wohl immer noch beste Mittel die Selbstversorgung.

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