Liebste Entspannung – dich gönn ich mir! #montagsmeinung über die Qualen des Nichtstuns

Guten Morgen zusammen. Es ist Montag. #montagsmeinung mal wieder ohne Film, aber mit Meinung.

Heutiges Thema: Erholung Schrägstrich Entspannung. Denn ich finde das wichtig. Und habe mir das viel zu selten wirklich gegönnt. Und ob ihr es glaubt oder nicht: Manchmal wenn ichs mir gegönnt habe, habe ichs mir tatsächlich verkehrt gegönnt. Und wenn ich mich so umsehe gibt es viele, denen es ähnlich geht. Darum heute, meine Meinung dazu. Vielleicht mit Lerneffekt. Vielleicht aber auch nicht.

Doch zuerst: Wie der Zufall so will, schreibt heute @leroy.linientreu einen Artikel "Lass uns mal ausgehen. So wie früher." Unbedingt lesenswert und irgendwie passend zu meinem Thema.

Und zuzweit: Danke an @schlees und alle fleißigen Voter die mir 1.000 Steem ermöglicht habe. You are the best ♥

Wie dem auch sei. Erholung Schrägstrich Entspannung. Kommen wir zurück zum Thema. Mein Leben sah früher so aus: ich habe hart gearbeitet und hart gefeiert. Meine Entspannung war dann entweder das auskurieren (ausnüchtern) auf dem Sofa oder das stundenlange entstressen mit einer Fahrradtour. Nicht optimal. Aber ok.

Im Laufe meines Lebens habe ich dann gehört:

  • Feiern ist schädlich.
  • Stundenlang Sport auch.
  • Business ist wichtig.
  • Erfolgreicher Studienabschluss zählt.
  • Naja Erfolg sowieso zählt (siehe mein Artikel zum Thema Erfolg)

Also habe ich weiter hart gearbeitet, aufgehört zu feiern und zu radeln und angefangen voll ins Tun zu gehen. Mehr zu lernen, mehr zu arbeiten, besser zu werden. Alles andere hat mir sofort ein schlechtes Gewissen bereitet. Qualvolles Leben. Und wirklich besser, wurde ich auch nicht.

Irgendwas lief noch verkehrt .... und da fiel es auf und wurde sogar überall zum Trend: Erholung! Baue Erholung und Entspannung ein, sonst bekommst du schneller n Burnout als n Geistesblitz.


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Super! Jetzt wusste ich bescheid. Nun habe ich weiter hart gearbeitet und mir bewusste Erholung gegönnt. Pausen, ohne schlechtes Gewissen. Gehört sich ja so. Tut gut, beugt Burnout vor. Kapiert.

Doch was ist diese ominöse Entspannung?

Wenn man jahrelang nur seine Arbeit im Fokus hatte verliert man den Blick dafür, was einen erholt. Leider wahr.

Also habe ich mich umgehört. Schlau gemacht. Dabei hat jeder eine andere Meinung. Doch im Grunde sagen fast alle das selbe: Entspannung bedeutet,

  • sich auszuruhen,
  • vielleicht ein Bad zu nehmen,
  • sich eine Massage zu gönnen.
  • Nichts zu tun.
  • Abschalten.
  • In sich kehren.
  • Meditieren
  • ....

Ok. Alles klar. Ich bin ja lernbereit also habe ich mich dazu entschieden alles auszuprobieren.
Neben dem arbeiten habe ich nun auch noch angefangen nichts zu tun. Wobei nichts tun mir zu schwer viel, weswegen ich mich Netflix, Prime Video & Youtube hingegeben habe. Da habe ich ja auch nichts getan. Oder?

Naja zumindest nichts produktives. Nebenbei gabs noch zweimal ein Bad die Woche und das mit dem meditieren war auch ganz nett. Wenn mich Freunde gefragt haben ob wir feiern gehen, ging das nicht – ich musste arbeiten, oder entspannen. War ja wichtig.

Und doch – irgendwie machte mich das nicht zufriedener. Klar, die Formel habe ich verstanden. Entspannung und Erholung ist wichtig. Balance zwischen Arbeiten und Erholung. Work-Life Balance und son Kram. Liest man ja überall.

So sehr ich mich auch ansgestrengt habe, irgendeine Komponente hat gefehlt. Irgendetwas lief noch nicht ganz richtig. Wirklich gemerkt habe ich das nicht. Dachte ja, ich mach alles richtig. Ist womöglich normal, dass man nicht 100 % zufrieden ist. Das man selbst an Tagen des Nichtstuns total erschöpft und ausgelaugt ist. Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr ...

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Es wird Zeit die ganze Entspannungssache nochmal zu überdenken ...

Tja, dann kam mein Teilzeitjob letzte Woche. Die Kunst, meine Selbstständigkeit, meine Entspannung und meine Arbeit gekonnt miteinander zu verknüpfen. Montag und Dienstag war ich fleißig. To Do's erledigt. Mich stolz gemacht. Mittwoch der Tag der Erholung. Ausgeschlafen. Außer dem Teilzeitjob fast nichts gemacht. Entspannt, Serien geschaut. Das macht glücklich oder?

Doch was ist passiert: ich war unglücklich. Diese Erholung hat mich wirklich unglücklich gemacht. Nach einiger Zeit des nachdenkens und analysierens ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen:

Meine Erholung ist womöglich falsch.

Und ich habe mir folgende Fragen gestellt:

  • Was ist wenn Erholung nichts anderes als Balance bedeutet?
  • Wenn Erholung Balance bedeutet, müsste meine Entspannung eigentlich genau das Gegenteil von dem sein von dem ich mich entspannen möchte oder?
  • Wenn ich also hart arbeite und zwar meist kopflastig, vielleicht entspanne ich mich dann mit Sport um den Körper zu bewegen?
  • Wenn ich hart in meinem Business arbeite, dort dominiere und alles Regeln muss, vielleicht sollte ich zu Hause mal anderen das Zepter geben und einfach mal Regeln befolgen?
  • Wenn ich unter der Woche mein soziales Leben einschränke um fleißig zu sein, vielleicht sollte ich dann anfangen am Wochenende mein Sozialleben wieder aufzugreifen?
  • Wenn ich mich anstrenge um Erfolge zu erreichen, wird es Zeit diese Erfolge auch zu feiern statt nur für sie zu arbeiten oder?
  • Was ist wenn nichtstun aus dem Grunde nicht funktioniert, weil nichtstun bedeutet, das man auch nicht ausgleicht?
  • Wenn also nur der Ausgleich wirklich Erholung schafft?
  • ....

Und ich bin zu folgendem Entschluss gekommen: Ich, Kristina Förtsch, bin ein extremer Mensch. Entweder mache ich die Dinge ganz oder gar nicht. Das ist ein Problem. Habe ich früher viel gearbeitet und viel gefeiert. War ich in beiden extremen. Dann habe ich mich komplett dem Business verschrieben. Wieder extrem.
Dann habe ich die Erholung eingebaut. Die Reise der Balance begann. Doch immer noch war das nicht optimal. Denn die soziale Komponente habe ich noch außen vor gelassen. Warum eigentlich?

Sich mit Freunden zu treffen, feiern zu gehen, Spaß zu haben. DAS lenkt dich ab von den Gedanken an die Arbeit. DAS entspannt besser, als wenn man nichtstut, denn die Gedanken sind auch beim nichtstun da.

Also – wird das wieder eingeführt. Nicht extrem. Sondern in Maßen. Denn Erholung und Entspannung bedeutet (für mich) nicht immer Nichtstun. Nein, für mich ist es der Ausgleich vom anderen. Ablenken, Gedanken verändern. Das Gegenteil vom normalen erleben. Spaß haben. Freude. Sozialer Austausch. Wenn ich hart arbeite für mein Business, kann ich auch entspannt arbeiten am Hobby. Obwohl beides irgendwie Arbeit ist, ist die Intention doch eine andere.

Dann habe ich das gleich ausprobiert. Donnerstag und Freitag fleißig gearbeitet. Dazwischen mit Schreiben und Klavierspielen entspannt. Auch Arbeit. Aber andere Arbeit. Andere Gedanken. Andere Gehirnareale angesprochen. Hat gut funktioniert.

Am Wochenende auch, ich war mit Freunden aus, nicht zu lange, nicht zu kurz, gerade richtig. Ich bin entspannt. Entspannter als je zuvor beim bloßen Nichtstun oder "badnehmen". War schön. Meine Freune sind super. Ich habe sie wirklich vermisst. Jetzt schreibe ich für Steemit und gleich geh ich in den Teilzeitjob. Alles in meinem Tempo. In meiner Balance die schwankt wie sie schwankt.
Es fühlt sich gut an ... ich fühle mich erholt. Wirklich erholt!

Es ist verrückt und spannend zugleich. Erholung und Entspannung bekommt dadurch für mich einen ganz neuen Kontext. Ich beobachte weiter. Freue mich auf die Zukunft. Deswegen fand ich @leroy.linientreu 's Artikel so toll. Denn er wollte erst nicht gehen. Hatte viel zu lernen. Ist dann aber doch gegangen. Wie schön :-D

Naja und auch wenn es manchmal ausartet muss das ja nicht immer passieren. Und die Balance sagt auch: Extreme sind genauso notwendig, wie nicht Extreme ...

Wie geht es euch? Wie entspannt/erholt ihr?

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Habt einen tollen Wochenstart

Eure Kristina ♥

PS: manchmal sollte man nicht auf das hören was für Allgemeingültig erklärt wird. Sondern so Leben nach was es einem verlangt. Tja ich muss zugeben, dass ich diese Fähigkeit ein wenig verlernt habe. Ihr jetzt aber wieder näher komme. Schlussendlich zählt nur eines: im Idealfall genausoviel denken wie nichtdenken und naja ihr wisst schon ... hört auf euch ♥

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