Ferienzeit = Urlaubszeit = Stau

Tag 5, Bargteheide, Deutschland, 6. Oktober 2018

Stau auf dem Rückweg von Fehmarn nach Bargteheide.

Normalerweise eine gute Stunde Fahrt, jetzt aber aufgebläht zu einer temporären Anomalie. Der Stau war sooo lang, dass ich durch alle 6 Phasen der Stauverarbeitung gelaufen bin und die möchte ich heute beschreiben:

StauGrafik.jpg

1. Schock

Oh neeeeeeeeeeein, scheiße!!! Die Gedanken rasen: Wie groß ist der Stau? Wie lange wird er dauern?Wann komme ich nach Hause? Muss ich aufs Klo? Ist es eine Baustelle? Ist es ein Unfall? Warnblinkanlage an, abbremsen, hoffen dass der hinter mir das mitbekommen hat. Warum war ich so blöd, nicht vorher zu schauen ob es Staus auf der Strecke gibt?

2. Analyse

Kurzer Blick nach vorne, ist es absehbar? Ah, Baustelle, ok, nach 2 - oh nein! - 2 km müsste es laufen. Einordnen, zur Seite fahren, Rettungsgasse bilden. Kann ich den Stau umfahren?

- die Kolonne bleibt stehen -

3. Panik

Ich bin gefangen. Ich kann nicht weg. Alles steht. Ich werde NIEEEE wieder nach Hause kommen. Wie auch, wenn alles steht? Noch einmal physische Werte abchecken: Hunger, Durst, Pipi? - Hunger tritt auf. Wie lange wird das alles bloß dauern? Ein Blick auf Google Maps hilft kaum, alles dunkelrot. Was habe ich zu essen? Wo ist das?

4. Anpassung

Aha, im Flaschenfach sind Äpfel und Bananen sind in der Dachluke (ich bin mit dem Wohnmobil unterwegs). Jetzt den richtigen Moment abpassen. Werden wir wieder stehen? Man rollt. Ein LKW versperrt die Sicht. Jetzt? Nee, noch warten, beim nächsten Mal. Was muss ich tun? Gang raus, Handbremse fest, abschnallen, nicht auf Piccio (mein Hund) treten... Dann Stillstand. Es geht los: Gang raus, Handbremse fest, abschnallen, nicht auf Piccio treten, nach hinten zu den Äpfeln springen, geschafft, alles steht noch immer, weiter zu den Bananen, auch geschafft, alles schnell auf dem Beifahrersitz deponieren, hinsetzen, anschnallen. Geschafft! Ich bin versorgt. Podcast an.

5. Akzeptanz.

Na ja, immerhin rollen wir ab und zu, es scheint wirklich an der Baustelle zu liegen die zwar schon in Sichtweite ist, aber selbst in der Baustelle steht man. Ach, egal. Ich habe jetzt zu essen, muss nicht aufs Klo, der Podcast ist interessant und was solls, ich habe keinen Termin, wozu sich aufregen?

6. Erlösung

Zweiter Gang, dritter Gang, wow 50km/h und es lichtet sich vor mir. Warum bloß gab es hier Stau? Vierter Gang, alles fließt, raus aus der Baustelle und vorbei ist der ganze Spuk.

H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
Join the conversation now