Bookchallenge #3 - BRenNgLAS - Das real-satirische Monatsmagazin - ein Roman von Wolfram Leinenweber

BRenNgLAS

@mammasita ruft auf zur Bookchallenge, die initiiert wurde durch @wolfgangsieberth und hier ist seine Einladung:

Vor geraumer Zeit habe ich eine #challenge von meiner Schwester Barbara angenommen. Ich hab sie angenommen, weil es eine schöne Challenge ist. Sieben Tage lang werde ich jeden Tag einmal die Titelseite eines Lieblingsbuchs von mir posten. Keine Zusammenfassung, keine Bewertung, nur die Titelseite. Eine kleine Feier guter Buecher! Und mit jedem Post nominiere ich eine weitere Person und fordere sie zur Challenge auf :)

Für mich habe ich beschlossen, nicht jeden Tag ein Buch vorzustellen, sondern immer dann, wenn ich aktuell eines gelesen habe, das ich an die Community "weiter reichen" möchte (#bookchallenge). Ich nominiere auch niemanden - möge sich anschließen, wer will.

Lasst uns Bücher genießen!

BRenNgLAS - Das real-satirische Monatsmagazin - ein Roman von Wolfram Leinenweber

Genau das habe ich in der letzten Woche bei schönem Wetter inmitten von buntem Grün getan mit einem etwas unhandlichen dicken Buch (751 Seiten!). Nicht immer stand der langsame Genuss im Vordergrund, weil mein Wunsch, die jeweiligen Handlungsstränge zu verfolgen, zuweilen eher einem Verschlingen der Seiten glich.

  • Wie gelingt dem Chefredakteur Vasco Ritter dieses satirischen Monatsmagazin der Spagat zwischen vier Frauen?
  • Gibt es wirklich ein "Umweltvergehen" aufzuklären?
  • Wer hat sich schnöde und rücksichtslos an dem geliebten T3 Bus von Vasco (ab hier habe ich spätestens meine Distanz zu dem Schreiberling verloren) vergangen? War es Rache für unbequeme Wahrheiten?
  • Wie geht es weiter mit der Freitags-Abends-Talkrunde in der Stammkneipe "Schandmaul"?
  • Warum braucht es einen Spürhund bei der Durchsuchung von Vascos fahrbarem Untersatz durch die Polizei?
  • Wie weckt man ein schlafendes Örtchen aus dem Dornröschenschlaf ohne jedem auf die Füße zu treten, der etwas zu sagen hat?
  • Werden Korruption und Lügen ein Nachspiel haben?
  • Kann Vasco überhaupt eine feste Beziehung mit einer Frau haben, wenn er mindestens 5 verschiedene Zahnbürsten in seinem Badezimmer "verwaltet"?
  • Wird Adi Breit wirklich sterben, wie er immer betont? Und wie geht es dem Selbstmörder nach seiner Rettung aus dem zerbeulten Auto?
  • Welche Rolle spielt denn überhaupt seine Familie in Vascos Lebenswelt?

Fragen über Fragen, die mich - unterhaltsam verpackt - durch das Buch "treiben". Sex, Drugs and Rock'n Roll (oder auch Jazz), Kulinarisches und Insiderwissen aus Pressesicht über gar nicht so langweilige Verwaltungsogane... all dies wird dem Leser Wort- und Bildreich amüsant serviert, so dass man die diversen Menschen unterschiedlichster Couleur und Herkunftsgeschichten kennen lernt und sogar meint, sich in dem kleinen saarländischen Nest "Zwirntal" auszukennen. Dafür werden auch äußerst geschickt Szenen aus vergangenen Jahren in die Handlung mit eingeflochten. Dazu kommt der unvergleichliche Schreibstil von Vasco bzw. Wolfram Leinenweber:

(...) "Was soll denn jetzt mit den Fässern passieren?"
Herr Schönfeld, im Dienstgrad eine Stufe höher als sein junger Kollege angesiedelt, übernimmt wieder die Regie.
"Da der Eigentümer nicht festgestellt werden kann, werden wir die Fässer sichern und morgen entscheiden, was damit geschieht."
Im Gehirn dieses Mannes scheinen sich Not und Elend ein geräumiges Plätzchen eingerichtet zu haben. Dass der Journalist darauf wenig Rücksicht nehmen will, war eigentlich auch nicht anders zu erwarten.
"Darf ich erfahren, wie das Sichern der Fässer funktionieren soll? Wickeln Sie ein gestreiftes Plastikbändchen drum, verzurren die Fässer mit einem doppelten Knoten und bitten mit einem Aufkleber nur ja nicht zu berühren?"
"Das sollte Ihre Sorge wohl nicht sein Herr Ritter."
Schönfelds Nervenkostüm scheint nicht übermäßig belastbar. Vieles spricht dafür, er hätte sich, mit einem solchen Handicap in der Zeit seiner Berufswahl besser für die damals vakante Stelle des Bleistiftspitzers in der Stadtverwaltung beworben. Doch der Zug ist längst abgefahren. Jetzt nutzt kein Jammern mehr, die Autorität der Staatsmacht darf nicht ständig in Frage gestellt werden. Auch nicht an einem zur Neige gehenden sonnigen Sonntagnachmittag - und schon gar nicht in Zwirntal.
Doch der nervige, kleine Schreiberling lässt einfach nicht locker (...)

Mit dem Schreiben dieser (meiner) Zeilen löse ich mich jetzt ganz allmählich aus dem Bann dieses Buches und lasse Vasco in seinem geliebten Zwirntal, ohne wahrscheinlich je zu erfahren, ob sich sein Leben nun grundsätzlich ändert...

Eine sehr gute fachlichere Rezension könnt ihr hier nachlesen, wo ihr das Werk btw. auch käuflich erwerben könnt. Wenn ihr spezielle Fragen habt, wendet euch bitte direkt an @w74 ;-)

Foto: Kadna und ihr Smartphone

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