Demenz, Schmerz, Echolalie, Medikamente, Hilfe für Betroffene

Dieser Artikel richtet sich an jene, die zuhause oder im Bekanntenkreis einen schweren Fall von Demenz betreuen dürfen//müssen/sollen und schwer überfordert sind, weil die Medikamente (insbesondere die sie beruhigen sollen) anscheinend keine Wirkung haben, oder vllt. nur mit sehr hoher Dosis funktionieren. Dabei will ich jetzt gar keine Grundsatzdiskussion anstreben, ob diese Art von Medikamenten gut sind.

Um die Situation in groben Zügen zu umreißen. Dement, Echolalie, bettlägrig, Schmerzen, diverse typische Vorerkrankungen (Diabetes II usw.).

Die Betreuung war bis jetzt so, dass sie entweder zwischen 24h und 52h wach war und entweder permanent am "Hallo" oder [Namen] rufen war (max. 30 min. Unterbrechung gelegentlich), oder zwischen 12h - 36h durchschläft, fast wie bewusstlos (Medikamente kann man ihr dann nicht immer geben, weil sie diese nicht schlucken würde/könnte). Das Ganze penetrant und laut und fordernd. Selbst wenn man weiß, dass sie dafür nichts kann, ist es unerträglich. Auch das Hinsetzen und immer wieder reden und reden lassen, hatte keinen erkennbaren Einfluss auf dieses [Verhalten]. Dazu kommt noch der Wahn, dass sie immer denkt, sie sei irgendwo anders, oder es wäre etwas nicht in Ordnung. Es entsteht der Eindruck, sie redet, schreit und faselt, als ob es permanent um Leben und Tod gehen würde. Die Liste ist lang. Sie steht unter Stress und zwingt andere (unbewusst) in diesen Stress. (Man muss dazu sagen, das war schon immer so bei ihr) Es gibt aufgrund der räumlichen Begebenheiten keine Möglichkeit sich abzuschotten, Leben für die Betreuenden nicht mehr möglich, Bedürfnis nach Schlaf bestimmt(e) den Alltag. Pflegeheim steht zwar im Raum, jedoch aus Erkenntnissen dieser Institutionen, wird dieser Schritt nur ungern gewählt.

Das Ganze ließe sich noch wesentlich deutlicher ausführen, aber um einen Grundriss zu erhalten um was es geht. Dabei möchte ich vor allem verdeutlichen wie immens die Auswirkung ist und wie gering die Änderung bei den Medikamenten um diesen Effekt zu erzielen.

Also, falls jemand wen kennt oder selbst in dieser verzweifelten Lage ist und der Demenzkranke Opioide als Schmerzmittel hat, sowohl als auch Quetiapin als Wirkstoff für Antipsychotika, (oder evtl. generell der Begriff Antipsychotika gültig sein könnte) soll unbedingt die Wechselwirkung zwischen diesen beiden kontrollieren. Der (tragische)Witz dabei ist, dass vor der gemeinsamen Einnahme nicht gewarnt wird. Wir geben jetzt 2 Stunden zeitversetzt das Quetiapin seit 3 Tagen und sie ist viel entspannter als viele Jahre zuvor. Kein Hinweis jemals vom Arzt, vorausgesetzt er weiß das überhaupt.

Das Schlimme ist gerade, ich hätte gerne den Auszug aus der Gebrauchsinformation kopiert, die diesen entscheidenden Hinweis geliefert hat. Ich weiß nicht mehr, wie ich das gefunden habe. Es stand (Das Medikament für Quetiapin heißt hier Seroquel), dass Seroquel die Wirkung von Opioiden verstärken kann.

Ah, doch jetzt habe ichs wieder.

https://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Quetiapin/wechselwirkungen-medikament-10.html

Quetiapin verstärkt die Wirksamkeit von Alkohol, Benzodiazepinen, Beruhigungsmitteln, Anticholinergika (zum Beispiel Tiotropium), H1-Antihistaminika, Antiarrhythmika, opioiden Schmerzmitteln, tri- und tetrazyklischen Antidepressiva, blutdrucksenkenden Mitteln sowie von Narkosemitteln.

In der gesamten Gebrauchsinformation von Seroquel ist dieser Hinweis aber nicht zu finden.

https://www.medikamente-per-klick.de/images/ecommerce/03/05/03051311_2012-01_de_o.pdf

Weder in Bezug zu Schmerzmittel oder alleinstehend Opioide.

Also, falls ihr jemanden kennt der in dieser oder einer ähnlichen Lage ist, erzählt das bitte weiter. Achja.. genau... ich bin ja kein Arzt, also bitte diesen fragen.

PS.: Mir ist gerade noch etwas wichtiges zum Thema Blutdruck eingefallen. In der Packungsbeilage steht, dass es den Blutdruck am Anfang senken kann. Und ja, das war bei uns auch so. Normalerweise hat sie einen sehr hohen Blutdruck der medikamentös (bei Bedarf) behandelt wird. Offenbar regt sie sich immer so immens auf, dass dieser steigt. Seit den letzten 3 Tagen braucht sie keine Medikamente für den Blutdruck mehr.

Falls Quetiapin bereits in einer sehr hohen Dosis verabreicht wird, bitte das beachten, bei ihr ging der Blutdruck bei 2x 50mg/tgl. deutlich runter (Wie gesagt, das Medikament wurde nur etwas zeitversetzt gegeben)

blue.png

H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
Join the conversation now
Logo
Center