Spitznamen

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Spitznamen: Nicht jede/r hat einen; und die, die einen haben, teilen sich in zwei Lager.
Die einen machen, um nicht unsouverän zu wirken, gute Miene zum bösen oder zumindest dummen Spiel, lehnen den Spitznamen aber innerlich ab. Die anderen tragen ihren Spitznamen trophäengleich vor sich her. Oft hat er den Taufnamen längstens ersetzt, sodaß viele nicht einmal wissen, wie der Träger wirklich heißt.

Die Quelle von Spitznamen liegt bisweilen in einer Verballhornung des richtigen Namens, bisweilen in einer Eigenschaft oder einem Verhalten des Trägers.
Ob ein Spitzname sich über die Zeit hält, oder einen Verfallswert besitzt, hängt oft vom Verhalten der Betroffenen ab. Wer sich schon mit seinem Spitznamen vorstellt, darf sich nicht wundern.

Spitznamen können eine positive Gruppendynamik erzeugen und den Kreis, innerhalb dessen sie kursieren, zusammenschweißen. Sie können Nähe und Vertrautheit demonstrieren.
Manche freiwillige Spitznamenträger infantilisieren sich darüber bewußt oder unbewußt („Ich bin doch der Sowieso. Ich bin ein Netter.“), was leicht anbiedernde Wirkung erzeugt. Wer sich selbst nicht ernst nimmt, wird sich kaum bei anderen Respekt verschaffen können.

Spitznamen können beleidigenden Charakter haben. Ob dies der Fall ist, entscheiden die Tendenz der / des Ansprechenden und das Empfinden des / der Angesprochenen. Wenn die Angesprochenen selbst sich nicht beleidigt fühlen, sollte dies nicht selbsternannte Tugendwächter auf den Plan rufen, die glauben, sie müßten anstelle der / des Betroffenen eine Rüge aussprechen.
Der Interviewer der Tagesschau-Sprecherin Zervakis hatte wohl auf eine andere Reaktion gehofft, um in die Rassismuskiste greifen zu können. Sie selbst aber stand zu ihrem Spitznamen „Zaziki“.

Ein verwandtes Phänomen sind die Pseudonyme, unter denen in sozialen Netzwerken veröffentlicht wird. Sie stellen in ihrer Menge ein alarmierendes Zeichen dar. Offensichtlich trauen viele sich nicht mehr, ihre Meinung frei unter ihrem Klarnamen zu äußern, da sie Repressionen befürchten. Hinter so manchen Pseudonymen verstecken sich aber auch feige Memmen, die so Dinge wagen, die sie sich nicht zurechnen lassen wollen und derer sie sich schämen müssen.

Grundsätzlich lassen Spitznamen keinen wirklichen Sinn erkennen, und man läßt sie lieber bleiben - außer, man ist ein Spitz.

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https://www.welt.de/vermischtes/article203879328/Linda-Zervakis-spricht-ueber-ihren-Spitznamen-Zaziki.html

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