Prediger und Globalisten

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Eine beliebte Strategie zur Abwertung der Opposition seitens des Regimes und seiner Unterstützer besteht darin, die Opposition als Sammelbecken gescheiterter Hinterwäldler und verängstigter Verlierer darzustellen. Dem setzen die Systemlinge gerne ihre Eigenperzeption als weltläufige „Globalisten“ entgegen, die schon viel herumgekommen sind (meistens sogar noch auf Kosten der zu Hause gebliebenen arbeitenden Landsleute) und glauben, die Dinge der Welt überlegen beurteilen zu können.

Die Redewendung „Reisen bildet.“ trifft zwar in der Regel zu, aber nur in den Grenzen der genetisch individuell vorgegebenen Rezeptions~ und Einordnungsfähigkeit, mithin der „Intelligenz“. Bildung als Erwerb von Wissen und Fähigkeiten setzt kognitive Ausstattung voraus und füllt den durch sie determinierten Rahmen aus, vermag ihn aber nicht zu erweitern.
So erschöpft sich so manche Exkursion pro forma im Abhaken bestimmter Sehenswürdigkeiten, die „man“ gesehen haben muß - zumindest durch die Perspektive der mitgeführten Kamera, wobei man oft erst zu Hause entdeckt, wo man eigentlich war; Hauptsache, man produziert sich und beeindruckt damit in den sozialen Medien.
Viel von der Welt gesehen zu haben, führt demnach nicht zwangsläufig zu einem profunden Urteilsvermögen. Ein vielgereister Tor bleibt ein solcher. Einem begabten Menschen dagegen erschließt sich so manches durch die Möglichkeit der Herstellung logischer Zusammenhänge. Die Fehlende praktische Anschauung läßt sich relativ schnell nachholen; fehlende intellektuelle Voraussetzungen lassen sich dagegen nicht „nachrüsten“.
Echte Globalisten denken global und vernetzt. Dabei erkennen sie Zusammenhänge und auch Gefahren. Sie sind sich ihrer Stellung, ihres Wertes und ihres Auftrages innerhalb des globalen Ganzen bewußt. Dies setzt aber Abgrenzung voraus. Wenn man beliebig wird, bietet man keinen eigenen Beitrag und Mehrwert mehr an. Die Pseudo-Globalisten haben diesen Begriff usurpiert und pervertiert. Ein Amalgam ist kein Globalismus im positiv verstandenen Sinne.

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck, alias IM Larve, entpuppte sich jüngst in besonders gönnerhafter Weise gegenüber der Opposition als ihr Fürsprecher. Dabei nimmt er nicht nur den Nimbus des Globalisten ein, sondern versteht sich als evangelischer Theologe auch noch trefflich auf heuchlerisches Moralisieren.
Mit geschickt gespielter Großzügigkeit, die man in Echtform in diesen bigotten Kreisen mit „direktem Draht nach oben“ eher selten antrifft, ruft er zum Dialog mit den früher schon einmal als „Dödel“ Verfemten auf. Wenn er vor Arroganz ihnen gegenüber warnt, bemerkt dabei nicht einmal, wie er gerade sich selbst als vermeintlicher Inhaber und Bewahrer der wahren Lehre aufspielt und sich anmaßend über andere erhebt. Offenbar glaubt er an eine Autorisation von höherer Warte, wenn er sich zum geringschätzigen Urteil über Oppositionelle berechtigt fühlt, die er in missionarisch-paternalistischer Weise als Verirrte darzustellen versucht, denen es mit Milde und Nachsicht zu begegnen gilt.
Das Ganze gipfelt schließlich darin, daß er sich auch noch als Patriot versucht. Spätestens dann nimmt der Auftritt skurrile bis satirische Züge an.

Dialog? Ja, unbedingt und jederzeit - aber auf Augenhöhe und nicht von einer Warte aus, die dieser Herr von der Kanzel herab gewöhnt sein mag. Die Opposition ist etwas anderen Kalibers als seine unkritisch-naiven Schäfchen, die ihren kleinen grauen Zellen die ewige Ruhe versprochen haben, um sich stattdessen der Führung ihres Hirten anzuvertrauen.
Glauben heißt nicht wissen. Dem Gegner Unwissenheit zu unterstellen, hieße, ihn schwerwiegend zu unterschätzen. Herr Gauck sollte eher davon ausgehen, daß der Gegner weiß und sich daher nicht in den Glauben zu flüchten braucht.
Die Opposition braucht keinen Heilsbringer und Verkünder der unfrohen Botschaft dessen, was der Prediger für die Wahrheit hält, oder zumindest dafür ausgibt. Die Opposition denkt selbst und braucht keine Handlungsvorgaben.
Ein netter Versuch, der jedoch nicht verfängt, da er allzu durchsichtig ist.

Ehe Herr Gauck seine Gnade der Opposition zuteilwerden läßt, sollte er den Dialog mit seiner Schwester im Geiste, IM Erika, suchen, die vor der Bundestagsrede des Abgeordneten Dr. Gottfried Curio aus Feigheit aus dem Plenarsaal flieht. Das ist nicht nur einer der zahlreichen Mißgriffe, die ihrer bekanntermaßen fehlenden Kinderstube zuzuschreiben sind, sondern auch eine grobe Mißachtung demokratischer Grundregeln.

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https://www.sueddeutsche.de/politik/ex-bundespraesident-gauck-rechtspopulismus-demokratie-1.4229957
http://www.pi-news.net/2016/05/joachim-gauck-nennt-afd-mitglieder-doedel/

https://www.journalistenwatch.com/2018/11/29/migrationspakt-abgeordnete-land/
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