In memoriam Manfred Brunner

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Am 22.Juni 2018 verstarb infolge eines Herzinfarktes kurz vor der Vollendung seines 71. Lebensjahres der Rechtsanwalt und Politiker Manfred Brunner.

Manfred Brunner war zunächst Mitglied der FDP. Als solches führte ihn sein Weg von der Position des Vorsitzenden der Jungdemokraten in den Münchener Stadtrat und zum Vorsitzenden der Bayerischen FDP. Schließlich wurde er Kabinettschef bei der EG-Kommission in Brüssel – ein Amt, aus dem er als Gegner des Maastricht-Vertrags und der Euro-Einführung freiwillig ausschied.
Manfred Brunner erhob erfolglos Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen den Maastricht-Vertrag mit dem Argument der Unvereinbarkeit der Übertragung von Hoheitsrechten auf die EU mit dem Demokratieprinzip.
1994 gründete er die nationalliberale Partei Bund Freier Bürger (BFB), zu deren Vorsitzendem er gewählt wurde. Bei der Europawahl im Juni des gleichen Jahres erzielte die Partei bundesweit 1,1 % und im Februar 1996 bei den Stadtratswahlen in München 3,2 %. 1998 fusionierte der BFB mit der Offensive für Deutschland zum BFB-Die Offensive. Bei den Bundestagswahlen im Herbst des gleichen Jahres kam die Partei nur auf 0,2 %. 1999 erklärte Brunner seinen Rücktritt und Austritt aus der Partei. Der BFB löste sich Ende 2000 auf.
Brunner schloß sich 1999 wieder der FDP und dort dem Landesverband Sachsen an, verließ sie aber nach zwei Jahren wieder.
Er arbeitete bis zuletzt als Rechtsanwalt in seiner Kanzlei.

Vor etwa zweieinhalb Jahren hatte ich Gelegenheit zu einem ausführlichen Gespräch mit Herrn Brunner unter vier Augen in München. Gegenstand war die politische Lage in Deutschland und die Aussichten zur Formierung einer oppositionellen Bewegung. Herr Brunner teilte sehr bereitwillig mit mir seine diesbezüglichen Erfahrungen. Er wirkte dabei desillusioniert und resigniert.
Auf persönlicher Basis möchte ich anmerken, daß ich den Eindruck gewann, daß seine nunmehr praktizierte politische Abstinenz keine ganz freiwillig gewählte war. Offenbar war massiv Druck dahingehend auf ihn ausgeübt worden. Eine der für ihn mißlichsten Konsequenzen seiner Aktivitäten war die Privatinsolvenz, die er offen thematisierte.

Was ist Manfred Brunners Vermächtnis an uns?
Manfred Brunner war ein Mensch mit sehr festen Überzeugungen, nach denen er lebte und handelte, wobei er auch vor gravierenden persönlichen Nachteilen nicht zurückschreckte.
Früh hatte er die fatalen Konsequenzen aus dem Maastricht-Vertrag und der Einführung des Euro für Deutschland erkannt und versucht, sie zu verhindern – bedauerlicherweise vergebens. Die nachfolgende Entwicklung bestätigte die Richtigkeit seiner Einschätzung.
Als einer von handverlesen Wenigen war er bereit, etwas zu unternehmen – auch um den Preis persönlicher Verluste. Anders als bei vielen anderen, waren seine Parteienwechsel nicht durch Opportunismus begründet, sondern ein Zeichen der Suche nach einer politischen Heimat und nach Verbündeten im Kampfe für die von ihm als recht erkannte Sache. Gescheitert ist er schließlich nicht an sich, sondern an den anderen, die ihn im Stich ließen.
Manfred Brunner gereicht uns mit seiner Klugheit, seinem Mut und seiner Opferbereitschaft zum Vorbild. Er zahlte einen hohen Preis für ein Leben in Rechtschaffenheit. Seine Vita zeigt uns, welchen Stellenwert Solidarität und aktiver Zusammenhalt haben. Ein Unrechtsregime kann nur mit Hilfe aller seiner Förderer auf allen Ebenen überleben, denen ihr persönlicher Profit wichtiger ist als das Schicksal ihres Landes, oder deren Feigheit sie in Untätigkeit verharren läßt.
Manfred Brunner hat ein Zeichen gesetzt als Patriot im besten Verständnis dieses Begriffes.

Auf diesem Planeten als Suchender unterwegs, möge ihm nun die Ankunft am Ziel vergönnt sein. Gibt es ein Leben nach dem Tode? Aber sicher! In unseren Gedanken wird Manfred Brunner weiterleben. Wir wollen dafür einstehen, daß er in seinem Kampfe noch nachträglich obsiegen wird.

Wir verneigen uns in ehrendem Andenken.

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