Friedrich Merz: schlecht, da zu gut?

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Die Kandidatenkür der CDU für Parteivorsitz und Kanzleramt nimmt Konturen an.

Überraschend gehen Armin Laschet und Jens Spahn als Tandem ins Rennen. Der programmatisch und phänotypisch an Angela Kasner anknüpfende Laschet (unvisionär, uninspiriert, unambitioniert und kognitiv nicht eben begnadet) erachtet es sicher als coup, sich die Unterstützung des ehrgeizigen und zumindest anfangs Kasner-kritischen Spahn gesichert zu haben. So glaubt er Wähler zu erreichen, die ihm allein die Gefolgschaft versagen würden. Während er selbst die linke Seite besetzt hält, soll Spahn die rechte bedienen.
Spahn wiederum hat wohl erkannt, daß für ihn die Ochsentour noch nicht ganz zu Ende ist. Die Altvorderen kämpfen verbissen um ihre letzte Chance. Spahn derweil glaubt, die politische Zukunft noch vor sich zu haben. Er gedenkt im Windschatten eines älteren Platzhirsches weiter nach vorne kommen, um diesen als selbstverständlicher Nachfolger dereinst zu beerben. Der kontur- und profillose Laschet läßt einem Vize eher Profilierungsspielraum als ein Solitär wie Merz, der Spahn ideologisch eigentlich näher steht als Laschet. Doch was bedeutet schon Ideologie, wenn es um den eigenen Vorteil geht. Spahn entlarvt sich so als Opportunist, der das Schicksal seines Landes aus Egoismus schon einmal hintenanstellt.

Norbert Röttgen sucht Frau - zumindest für den Platz an seiner Seite als künftiger Parteiführer und Kanzlerkandidat. Wer es sein soll, steht noch nicht fest. Qualifikation scheint, wie so oft, sekundär zu sein.
Dieser Kandidat hat sich auf Themen des Zeitgeistes verlegt. Damit steht er jedoch vor dem Problem, daß diese bereits durch andere Parteien besetzt sind und er diese nur schlagen kann, wenn er auf deren Feldern besser ist. Machbar wäre das ohne weiteres - aber für Norbert Röttgen? Wenn die anderen sich in einer Pattsituation gegenseitig blockieren, könnte er als Kompromißkandidat zum Zuge kommen - der kleinste gemeinsame Nenner. Würde nach der Physionomie gewählt, hätte er die Nase vorne. Da Irrationalität weit verbreitet ist, könnte dies sogar klappen.

Friedrich Merz tritt als Einzelkämpfer an, denn der Starke ist allein am Stärksten. So wird er es wahrscheinlich sehen und liegt damit bestimmt nicht falsch.
Er steht für Veränderungen - und diese klingen gut. International strebt er für Deutschland eine aktive Rolle an der Spitze an. Innerstaatlich postuliert er die Rückkehr zu Recht und Ordnung. Solche Worte hat man lange nicht gehört und schmerzlich vermißt. Doch meint er es auch tatsächlich ernst? Als erklärter Atlantiker steht er für die Westbindung unter Führung der USA. Dies aber beschränkt die Möglichkeiten Deutschlands auf die Rolle eines Wasserträgers für einen Kriegstreiber. Merz ist zu klug, um das nicht zu wissen. Ist er also ein Falschspieler, der andere Ziele erklärt als verfolgt? Oder wird er sich, erst einmal an der Macht, freischwimmen? Warum diffamiert er die rechte Opposition, die innerstaatlich nichts anderes fordert als er?

Aus Sicht der konservativen Opposition ist Merz der unangenehmere, da gefährlichere Gegner. Er ist zu tief in den Strukturen verhaftet, um die erforderlichen Veränderungen zu bewirken. Zudem stünde er nicht isoliert, sondern an der Spitze der Partei, die sich während ihrer Regentschaft des schweren Landesverrates und der Spaltung der Gesellschaft schuldig gemacht hat. Andererseits aber soll der Wunsch, Geschichte zu schreiben, schon Wunder bewirkt haben.
Viele Wähler, die den Altparteien den Rücken gekehrt haben, ließen sich ggf. blenden und kehrten wieder zurück. Bis zur Klärung von Merzens wahren Intentionen ginge wertvolle Zeit verloren, die Deutschland nicht mehr hat.
Der einfach strukturierte Laschet böte eine dankbare Projektionsfläche, doch mit ihm ginge es weiter rasant bergab.
Die Implosion der CDU zeichnet sich ab. Sie darf unter keinen Umständen aufgehalten werden.

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