Die CIA weiß alles!

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Eigentlich kann man nie genug wissen, denn Wissen ist Macht, wie schon der Philosoph Francis Bacon wußte.
Bisweilen aber kann Wissen auch einmal mißliche Folgen haben. Das ist dann der Fall, wenn man durch Wissen in Zugzwang gebracht wird, dem man durch Nichtwissen lieber entginge.
In diesem Dilemma steckt gerade Donald Trump - und nicht nur er.

Die CIA kommt im Falle der Ermordung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashuggi zu der nicht überraschenden Erkenntnis, daß die Order dafür auf den zweiten Mann des saudischen Schergenregimes, Muhammad bin Salman (MbS - neuerdings auch als Mr. Bone Saw bekannt), zurückgeht. In einem autokratischen Regime geschieht nichts ohne zumindest die Billigung von „oben“. Die CIA aber hat nunmehr ein sehr überzeugendes Indiz in die Kette eingefügt, die direkt zu MbS führt und ihn der Urheberschaft dieses Verbrechens überführt. Sein jüngerer Bruder, Khalid bin Salman, seines Zeichens Botschafter in Washington, hatte das Opfer in einem Telephongespräch zum späteren Tatort in Istanbul gelockt - in Ausführung einer Weisung von MbS. Sicherheitshalber hat seine Exzellenz die USA schon mal verlassen. Dabei kann dahingestellt bleiben, ob er Kenntnis hatte von den Plänen seines Bruders.

Die CIA hatte einmal mehr ihre großen Lauscher ausgefahren. Grundsätzlich stellt das Abhören einer diplomatischen Vertretung einen schweren Verstoß gegen die Wiener Diplomatenkonvention dar. Wenn jedoch Diplomaten zu Verbrechern und deren Gehilfen werden, haben sie den diplomatischen Schutzanspruch verwirkt. In diesem Falle kann man die Beschaffung der einschlägigen Fakten nur begrüßen. So wird dem Täter nicht mehr lange die Unschuldsvermutung zugutekommen.
Die türkische Seite dürfte ihre Erkenntnisse auf ähnliche Weise gewonnen haben.

Sicher erscheint es bedauerlich, daß die diplomatischen Vorrechte immer mehr ausgehöhlt werden. Ihr Sinn liegt darin, den Diplomaten das ungehinderte (legale!) Arbeiten und die vertrauliche Kommunikation mit ihrer Regierung zu ermöglichen. Werden diese Privilegien jedoch grob mißbraucht, bleibt fast nichts anderes mehr übrig, als sie zu mißachten. Den Anfang des Mißbrauchs machte seinerzeit in den 70er Jahren der Terrorist Jassir Arafat, der seine Schlächter, mit Diplomatenpässen ausgestattet, zu Anschlägen in alle Welt entsandte und dabei Waffen als Diplomatengepäck deklariert transportierten ließ. Seither sind Diplomatenpässe nicht mehr viel wert; und das Diplomatengepäck wird bei Grenzübertritten kontrolliert. Das ist unerfreulich für die Redlichen, aber verständlich, da unvermeidlich. Auch der Fall Khashuggi wird nicht ohne Auswirkung auf die Rechtsstellung von diplomatischen Auslandsvertretungen bleiben.

Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse der CIA-Untersuchungen und der Versendung einschlägig belastenden Materials durch die türkische Regierung an ausländische Regierungen, darunter die deutsche und die US-amerikanische, reagieren diese verräterisch verhalten. Es scheint, daß sie lieber in Unkenntnis der Fakten verharrt wären.
Der kleine Heiko Maas mit der großen Schnauze versteckt sich feige hinter der EU. Wie war das doch mit „aufstehen - nicht wegducken“? Jetzt soll die EU mit einer Erklärung vorpreschen. Hat es ihm die Sprache verschlagen? Oder fürchtet er sich vor Mr. Bone Saw? Der EU kann man vieles vorwerfen; allein, einen Maulkorb hat sie ihren Mitgliedern noch nicht verpaßt.
Donald Trump indes windet sich wie ein Wurm. Hatte er doch den Saudis schon die Schurken-Version dankbar abgekauft, um sie hernach als schlechten Witz zu bezeichnen, nachdem er völlig isoliert der einzige war, der diesen Unsinn zu glauben geneigt war. Inzwischen ist auch die Rückfallposition von aus dem Ruder gelaufenen Unterteufeln widerlegt. Lange wird er sich, mit der Wahrheit konfrontiert, dieser nicht mehr entziehen können. Noch klammert sich Donald Trump fast verzweifelt an die Unschuldsvermutung, die jedoch nur bis zu ihrer Widerlegung gilt. Diese aber ist schon längstens unverkennbar erfolgt; nur will es niemand sehen. So droht Trump zum Opfer der Qualität seines eigenen Geheimdienstes zu werden.

Fast scheint es, daß niemand ernsthaft an der Aufklärung dieses Verbrechens interessiert ist. Am liebsten würde man die Tatsachen ausblenden und zur Tagesordnung mit diesem als Kunde, Investor und Minenhund geschätzten Schlächterregime übergehen. Allein der Türkei dürften die Erkenntnisse als Faustpfand gelegen kommen, das man bei Bedarf in die Waagschale werfen kann.
Man weiß nicht, wer sich vor der Wahrheit mehr fürchtet - die Täter oder die Opportunisten, die nichts sehen, nichts hören und erst recht nichts sagen wollen. Doch die Beweise verschwinden nicht - auch wenn man sich ihrer Wahrnehmung verschließt. Immer noch weitere zu fordern, hilft da auch nicht. Das vorliegende Material allein ist schon erdrückend und läßt keinen vernünftigen Raum mehr für Zweifel.
Die Schlapphüte von der CIA wissen alles; und im Medienzeitalter bleibt nur noch wenig geheim. Central Intelligence Agency! Gebraucht würde jetzt noch eine Central Agency for Courage and Honor!

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/cia-hat-wohl-saudischen-kronprinzen-abgehört/ar-BBPZgaX?ocid=spartandhp
https://www.dw.com/de/eu-fordert-weitere-aufklärung-im-fall-khashoggi/a-46342103
http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/thema/CIA-sieht-Saudi-Kronprinz-hinter-Khashoggi-Ermordung-article3983119.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-will-sich-tonband-vom-mord-an-jamal-khashoggi-nicht-anhoeren-a-1239101.html
https://www.n-tv.de/politik/Trump-verspricht-baldigen-Khashoggi-Bericht-article20727155.html
https://www.westfalen-blatt.de/Ueberregional/Nachrichten/Politik/3552633-Brutal-grausam-schrecklich-Trump-will-Aufnahme-zu-Khashoggis-Tod-nicht-anhoeren
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